1. Strophe der Nationalhymne Calmund-Buch wird eingestampft

Düsseldorf (RP). Das zweite Buch des ehemaligen Fußball-Managers Reiner Calmund wird vorläufig kein Bestseller. Der Mosaik-Verlag muss die erste Auflage von "Eine Kalorie kommt selten allein" einstampfen. Denn es gab einen so genannten Lektoratsfehler.

Fans belagern Reiner Calmund bei Autogrammstunde
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"Intoniert wurde 1954 im Wankdorf-Stadion in Bern die erste Strophe des Deutschlandliedes, die ich auch heute noch bei Länderspielen voll mitsinge", heißt es dort. Die erste Strophe des Deutschlandliedes zu singen, ist jedoch ein Tabu, weil diese Strophe eng mit den Nazis und dem Dritten Reich verbunden wird.

Und Bayer Leverkusens Ex-Manager Calmund betonte: "Die dritte — die erste steht leider drin, aber es ist die dritte! Einigkeit und Recht und Freiheit. Das singe ich heute noch mit und da habe ich immer noch eine Gänsehaut."

Der Fehler ist allerdings für die erste Auflage, die bereits ausgeliefert wird, nicht mehr zu korrigieren. Darüber ist vor allem die Cheflektorin Monika König angemessen betrübt. "Wie es genau zu diesem Fehler kam, kann man nachträglich schlecht sagen. Ich glaube, an dem Satz ist etwas verändert worden und jetzt ist es tatsächlich ein missverständliches, seltsames Satzgebilde geworden. Natürlich muss es richtig heißen, dass in dem Stadion 1954 zwar diese peinliche und heute nicht mehr vertretbare Strophe gesungen wurde. Was Herr Calmund heute mitsingt, ist die dritte Strophe. Nur so ist das gemeint gewesen", erklärte sie in einer ersten Stellungnahme.

Die erste Auflage von "Eine Kalorie kommt selten allein", die nun in den Reißwolf gelangt, ist immerhin mit 6000 Exemplaren erschienen. Die umstrittene Passage im Buch werde für die nächste Auflage selbstverständlich geändert, versicherte der Verlag.

Calmund erzählt in dem Buch über seine beiden Leidenschaften, den Fußball und das Essen. Ob die zweite Auflage rechtzeitig zu bereits angekündigten Signierstunden im November in Düsseldorf und Neuss auf den Markt kommen kann, war gestern nicht abschließend zu klären. Eine Sprecherin des Verlags Mosaik bedauerte auf der Frankfurter Buchmesse "den peinlichen Lektoratsfehler".

(RP)
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