Dortmund - Hannover 1:3 BVB vor Finale völlig außer Form

Dortmund (RP). Dortmund Borussia Dortmund macht sich langsam beliebt in der Bundesliga. Weniger beim eigenen Anhang als bei den Gegnern. Der Meister von 2002 gibt sich alle Mühe, durch nicht gerade erstklassiges Abwehrverhalten in diesem Jahr den Titel der Schießbude der Liga zu erwerben.

 Wo ist der Ball?

Wo ist der Ball?

Foto: ddp, ddp

Auch gestern Abend konnten sich die 60.000 Zuschauer von zahlreichen verblüffenden Mängeln im Defensivspiel überzeugen.

Der Gast aus Hannover nahm die Gelegenheit hocherfreut wahr und schickte die Hausherren schnell auf die Verliererstraße. Am Ende gewann 96 mit 3:1. Gute Werbung für seinen Auftritt als Pokalfinalist am Samstag in Berlin machte der BVB nicht. Schon zur Pause hatte sich die Heimmannschaft die Sympathien beim eigentlich äußerst leidensfähigen Publikum ziemlich verscherzt.

Im Spiel nach vorn war der erneut kräftig umgebauten Truppe kaum etwas gelungen, und in den hinteren Linien ließ die zentrale Verteidigung ihren jungen Torwart Marcel Höttecke im Regen stehen. Trainer Thomas Doll hatte den 20-jährigen Schlussmann der Regionalliga-Mannschaft für den angeschlagenen Marc Ziegler in den Kasten gestellt.

An den beiden Treffern, die Mike Hanke und Frank Fahrenhorst weitgehend unbehelligt von ihren Gegenspielern erzielen durften, traf ihn keine Schuld. Bei den wenigen Gelegenheiten, die ihm Hannovers Angriff ließ, bewies der Nachwuchsmann Ruhe und Übersicht ­ Fähigkeiten, die vielleicht am Samstag auf der großen Bühne des Olympiastadions erneut notwendig sein werden. Das hatte zumindest den Ansatz von Klasse.

Die meisten seiner wesentlich erfahreneren Kollegen dagegen versteckten gekonnt ihre Fähigkeiten. Schon im Aufbau fand der BVB keinen Rhythmus, zahlreiche Abspielfehler brachten Hannover immer wieder leicht in Ballbesitz. Und Dolls Elf durfte sich glücklich schätzen, dass der Gast nicht eben entschlossene Konter fuhr.

Wie schon so oft in dieser Saison lief das Spiel an Giovanni Federico vorbei. Erst als er Platz machen musste für Publikumsliebling Alexander Frei, kam Bewegung ins hochgestellte Personal.

Frei verkürzte mit seiner ersten Ballberührung auf 1:2, und Hannover musste befürchten, nun für mangelndes Nachsetzen gegen die unsicheren Gastgeber bestraft zu werden. Der dritte Treffer durch Szabolcs Huszti zerstreute allerdings solche Befürchtungen.

Statistik

Dortmund: Höttecke - Degen (37. Kruska), Hummels, Kovac, Dede - Kehl - Blaszczykowski, Kringe - Federico (64. Frei) - Klimowicz (76. Valdez), Petric. - Trainer: Doll

Hannover: Enke - Cherundolo, Ismael, Vinicius (37. Fahrenhorst), Christian Schulz - Lala - Balitsch (63. Hashemian), Huszti - Bruggink - Stajner (82. Zuraw), Hanke. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter: Günter Perl (München)

Tore: 0:1 Bruggink (37.), 0:2 Fahrenhorst (41.), 1:2 Frei (65. ), 1:3 Huszti (79.)

Zuschauer: 61.400

Beste Spieler: Hummels - Huszti, Bruggink

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karten: keine

Gelbe Karten: Kehl (4), Valdez (4) - Vinicius (4), Lala (4)

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