Bundesliga-Zusammenfassung Schalke verliert auch mit Mustafi - Siege für Leipzig, Wolfsburg und Mainz

Düsseldorf · RB Leipzig, der VfL Wolfsburg und Mainz 05 haben allesamt dreifach gepunktet. Bei Schlusslicht FC Schalke 04 hat auch Ex-Weltmeister Shkodran Mustafi eine Niederlage nicht verhindern können.

Neuzugang Shkodran Mustafi.

Neuzugang Shkodran Mustafi.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Auch Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi hat den Absturz von Schalke 04 nicht stoppen können. Bei seinem Bundesliga-Debüt verlor der 28-Jährige mit dem Tabellenletzten 0:3 (0:1) gegen RB Leipzig, die ohnehin nur noch geringe Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet weiter. Nach nur einem Sieg in den letzten 36 Bundesligaspielen rückt der vierte Abstieg in der Vereinsgeschichte immer näher.

Leipzig bleibt dank der Tore von Nordi Mukiele (45.+3), Marcel Sabitzer (73.) und Willi Orban (87.) erster Verfolger des Rekordmeisters Bayern München - allerdings mit sieben Punkten Abstand. Beim ersten Gegentor sah Mustafi nicht gut aus, weil er den Zweikampf am Fünfmeterraum verlor. Schalke liegt 14 Spiele vor Saisonende weiter neun Punkte hinter dem Relegationsplatz.

Özil, Kroos und Co.: Das machen die Weltmeister von 2014 heute
25 Bilder

Das machen die Weltmeister von 2014 heute

25 Bilder
Foto: dpa/Diego Azubel

Nach elf Jahren im Ausland lief Mustafi erstmals in der Bundesliga auf und war vor allem in der ersten Halbzeit lange ein stabilisierender Faktor bei seinem neuen Klub. Dabei hatte der Innenverteidiger nach seinem Wechsel vom FC Arsenal bis Freitag in Quarantäne bleiben müssen und nur individuell trainieren können. "Ich zähle auf seine große internationale Erfahrung", sagte Trainer Christian Gross bei Sky, "er ist ein Leader."

Am Montag hatte der Weltmeister von 2014 einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben, er soll den türkischen Nationalspieler Ozan Kabak ersetzten, der als Leihgabe mit Kaufoption zum FC Liverpool transferiert wurde. Erneut verzichten musste Gross auf Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar. Der 37-Jährige, der mit seinen Toren doch noch den Abstieg verhindern soll, kam wegen Wadenproblemen bisher nur zu einem Kurzeinsatz.

Mustafi, der nicht einmal zusammen mit seiner neuen Mannschaft trainiert hatte, dirigierte lautstark die Schalker Abwehr. Damit hatte er von der ersten Minute an viel zu tun, denn die Leipziger begannen aggressiv und richteten sich schon früh in der gegnerischen Hälfte ein. Dani Olmo scheiterte mit der ersten hochkarätigen Chance an Torhüter Ralf Fährmann (13.).

Mit gutem Stellungsspiel, einer starken Zweikampfquote und sicherem Passspiel stabilisierte Mustafi zunächst die Defensive des Tabellenletzten. So tat sich Leipzig schwer, trotz viel Ballbesitz in die gefährliche Zone vorzustoßen. Allerdings: Beim RB-Führungstor Sekunden vor dem Pausenpfiff kam Mustafi zu spät. Auch kurz nach Wiederbeginn verlor er ein Duell gegen Alexander Sörloth, der allerdings an Fährmann scheiterte (47.).

Bundesliga 2023/24: Die Top-Torjäger der Liga - Kane, Guirassy, Boniface
34 Bilder

Die Toptorjäger der Liga

34 Bilder
Foto: AP/Martin Meissner

Nach vorne fand Schalke dagegen fast überhaupt keinen Weg. Die Angriffsversuche wurden meist im Keim erstickt, entweder durch ungenaue Pässe oder konzentrierte Leipziger Abwehrarbeit. In Tornähe kamen die Königsblauen nur nach kapitalen Fehlern der Gäste, nahmen die Geschenke aber nicht an.

Mainz sendet Lebenszeichen im Abstiegskampf

 Der FSV Mainz 05 hat ein weiteres Lebenszeichen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gesendet. Die Mannschaft von Trainer Bo Svensson setzte sich gegen Union Berlin im eigenen Stadion mit 1:0 (1:0) durch und verkürzte durch den zweiten Heimsieg nacheinander den Rückstand auf den Relegationsplatz sowie das rettende Ufer auf vier Punkte.

Bei den Mainzern sorgte Abwehrspieler Moussa Niakhate (22., Foulelfmeter) mit seinem Treffer für neuen Schwung im Kampf um den Klassenerhalt. Für die Köpenicker, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Nico Schlotterbeck (55., wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl spielten, setzte sich dagegen der leichte Negativtrend fort, aus den vergangenen vier Partien gab es nur einen Punkt.

In Mainz hatte die Verpflichtung von Robert Glatzel vor der Partie für Aufsehen gesorgt. Der von Cardiff City ausgeliehene Stürmer soll die Offensive des Klubs weiter beleben und entscheidende Tore im Überlebenskampf beisteuern. Nach fünftägiger Quarantäne trainierte der 27-Jährige am Freitag erstmals mit dem Team und kam gegen Union in der Schlussphase zum Einsatz (80.).

Eine Woche nach der Niederlage beim VfB Stuttgart (0:2) starteten die Mainzer engagiert, der Beginn erinnerte an den leidenschaftlichen Auftritt gegen RB Leipzig (3:2) im jüngsten Heimspiel. Die Heimelf presste hoch, lief viel, entwickelte im Offensivspiel aber zunächst kaum Ideen.

Die Rheinhessen profitierten von einem unnötigen Foul von Union-Verteidiger Schlotterbeck am einsatzfreudigen Karim Onisiwo im Strafraum - Niakhate traf beim fälligen Strafstoß zur Führung. Für die Mainzer war es der 30. verwandelte Bundesliga-Elfmeter nacheinander.

In der umkämpften Partie blieben die 05er auch nach dem Treffer am Drücker. Erst nach den ausgelassenen Möglichkeiten von Onisiwo (25./30.) steigerte sich die enttäuschende Elf von Trainer Urs Fischer. Der Abschluss von Taiwo Awoniyi (44.) blieb aber die einzige gefährliche Offensivaktion im ersten Durchgang.

Nach der Pause knüpfte Mainz an den kämpferischen Auftritt aus der ersten Halbzeit an, bei der großen Chance auf den zweiten Treffer scheiterte Adam Szalai (48.) jedoch per Kopf am starken Gäste-Keeper Andreas Luthe. Auf der Gegenseite parierte Robin Zentner gegen Union-Stürmer Cedric Teuchert (51.).

Nach dem Platzverweis gegen Schlotterbeck verflog der kurzzeitig aufkommende Schwung der Berliner wieder. Aber auch bei den Gastgebern ließen die Kräfte nach, und sie gingen zu fahrlässig mit hochkarätigen Chancen um - Onisiwo (63.) kam ebenfalls freistehend nicht an Luthe vorbei.

Wolfsburg weiter auf Champions-League-Kurs

Der VfL Wolfsburg bleibt weiter auf Erfolgs- und Champions-League-Kurs: Die Mannschaft von Oliver Glasner gewann beim FC Augsburg verdient mit 2:0 (1:0) und festigte nach dem vierten Bundesligasieg in Serie ihren dritten Tabellenplatz.

Wout Weghorst brachte die Wölfe, die unter der Woche auch ins Pokal-Viertelfinale eingezogen waren, in der 38. Minute in Führung. Für den Torjäger war es bereits der 14. Saisontreffer. Ridle Baku erhöhte in der 58. Minute auf 2:0 für den VfL, der abgeklärter und reifer agierte.

Beim FCA, der im Abschluss zu harmlos war und dem spielerisch die Mittel fehlten, wird nach der fünften Niederlage aus den vergangenen sechs Spielen der Druck wieder größer. Zumal nun auf das Team von Heiko Herrlich die Aufgaben in Leipzig und gegen Leverkusen warten.

Wolfsburg begann nach den jüngsten Erfolgserlebnissen selbst- und ballsicher. Nach vorne fehlten zunächst aber Tempo, Konsequenz und vor allem Präzision, um die gut gestaffelte FCA-Defensive in Gefahr zu bringen.

Die Augsburger, bei denen der von Gladbach ausgeliehene slowakische Nationalspieler Laszlo Benes sein Debüt feierte, waren um Kompaktheit bemüht und lauerten wie so oft auf Konter. Die waren durchaus gefährlich.

In der 11. Minute klärte Kevin Mbabu vor dem einschussbereiten Florian Niederlechner. Kurz darauf verzog Andre Hahn aus aussichtsreicher Position. Zudem war VfL-Keeper Koen Casteels gegen Daniel Caligiuri auf dem Posten (33.).

Wie man Konter abschließt, zeigte kurz darauf der VfL: Yannick Gerhardt schaltete nach einem Ballgewinn im Mittelfeld blitzschnell und bediente den freistehenden Weghorst, der überwand Rafal Gikiewicz mit einem sehenswerten Lupfer. Kurz vor der Halbzeit vergab Renato Steffen dann sogar das 2:0.

Das fiel dann nach einer Konfusion im FCA-Strafraum. Baku staubte aus spitzem Winkel ab. Kurz darauf verpasste Weghorst die Vorentscheidung für den VfL, der in dieser Phase die Partie kontrollierte. Zwei Tore der Gäste wurden wegen knapper Abseitspositionen per Videobeweis aberkannt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort