Kiels Peitz schimpft in Richtung Wolfsburg-Profis. „Waren mit Geld zählen beschäftigt“

Der VfL Wolfsburg bleibt in der Bundesliga, Holstein Kiel in der 2. Liga. Die Sieger wollen aber nicht feiern, die Verlierer nicht nur trauern. Am Ende gibt es nicht nur höfliche Worte. Vor allem Kiels Dominic Peitz pestet in Richtung Wolfsburg-Profis.

 Kiels Johannes van den Bergh sitzt enttäuscht auf dem Platz.

Kiels Johannes van den Bergh sitzt enttäuscht auf dem Platz.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die Erleichterung beim 1:0 (0:0)-Sieg im Relegations-Rückspiel bei den Schleswig-Holsteinern. Das Hinspiel vier Tage zuvor hatten die Wolfsburger mit 3:1 gewonnen. Es war bereits das sechste Mal in Serie, dass der höherklassige Verein dem Zweitligisten den Sprung nach oben verwehrt hatte.

„Wir gehen mit gestärkter Brust hervor. Die Mannschaft hat das souverän gemacht“, meinte Knoche. „Wir wollten keinesfalls wieder Relegation spielen, aber wir haben das super angenommen.“ Im Vorjahr hatten sich die Niedersachsen gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig mit zwei 1:0-Siegen durchgesetzt. „Die Relegation gegen Braunschweig war schlimmer“, meinte Maximilian Arnold.

Relegation zur Bundesliga: Spieler von Holstein Kiel nach Niederlage gegen den VfL Wolfsburg enttäuscht
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Kieler Spieler enttäuscht nach Relegations-Niederlage

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Die Katastrophenzeit in der Bundesliga will der deutsche Meister von 2009 nun endgültig abhaken. „Das war meine schwierigste Aufgabe, die ich bisher als Trainer hatte“, gestand VfL-Coach Bruno Labbadia. Der 52-Jährige, der 2015 bereits den Hamburger SV vor dem Abstieg bewahrt hatte, war als Retter nach Wolfsburg geholt worden. Seine Mission hat er erfüllt. Ob er auch in der nächsten Saison bleiben darf, entscheiden andere. Er wolle das jedenfalls, sagte Labbadia.

In der Kabine der Kieler flossen die Tränen. Mit dem Durchmarsch von der dritten bis in die erste Liga wurde es nichts. „Wir können stolz auf uns sein. Wir sind nur um Millimeter vorbei an der Bundesliga“, meinte Verteidiger Johannes van den Bergh dennoch.

Seine Mannschaft konnte den nominell deutlich besser bestückten Rivalen nicht ernsthaft gefährden. Den „Störchen“ fehlte es an Durchsetzungsvermögen. „Der VfL Wolfsburg war eine Nummer zu groß für uns“, befand Holstein-Trainer Markus Anfang. „Aber wir können stolz darauf sein, was wir hier auf die Beine gestellt haben.“

Die Hand gaben sich Labbadia und Anfang nicht mehr. Beide hatten sich nach der Partie einen Disput geliefert. Es sei um fehlenden Respekt gegangen, zürnte Labbadia. Auch Kiels Mittelfeldspieler Dominic Peitz war sauer. „Wir sind nicht gescheitert, gescheitert ist der VfL Wolfsburg mit seiner Idee, ein Team zusammenzustellen“, meinte er und wandelte seine Enttäuschung in eine Attacke um. Mit der Relegation sei dem Bundesligisten ein Rettungsring zugeworfen worden, dem Zweitligisten aber dessen Märchen zerstört worden. Der Sieg der Wölfe sei zwar verdient gewesen, "aber das kann man auch erwarten von Spielern, die in der restlichen Saison vielleicht mehr damit beschäftigt waren, ihr Geld zu zählen“,

(dpa)
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