Keine Fans mehr erlaubt Bayern verhängt Geisterspiele ab Samstag

München · Fußballspiele in Bayern werden vorerst ohne Zuschauer stattfinden. Das bayerische Kabinett beschloss am Freitag eine entsprechende Verschärfung der Maßnahmen. Auch in Baden-Württemberg werden Großveranstaltungen verboten.

Corona-Regeln: So viele Fans dürfen am 21. Spieltag in der Bundesliga ins Stadion
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Wo wie viele Fans in den Bundesliga-Stadien erlaubt sind

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Foto: dpa/Marius Becker

In Bayerns Sport-Arenen wird es wegen der bedrohlichen Corona-Lage wieder leer. Das bayerische Kabinett beschloss am Freitag wegen der vierten Corona-Welle eine entsprechende Verschärfung der Maßnahmen. Die Geisterspiele-Regelung gilt bereits ab diesem Samstag und betrifft große überregionale Sportveranstaltungen, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündete.

Mit Blick auf die Dauer der neuen Regelung teilte ein Sprecher des bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration auf dpa-Anfrage mit: „Die zugrundeliegende 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung tritt zwar mit Ablauf des 15.12. außer Kraft.“ Der Ministerpräsident habe jedoch die Gültigkeit der Regelung bis zum Jahresende angekündigt.

Die Heimspiele von Fußball-Bundesligist FC Augsburg gegen den VfL Bochum sowie des Zweitligisten 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel müssen an diesem Wochenende somit vor leeren Rängen stattfinden. Auch das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen den FC Barcelona in der kommenden Woche wird ohne Fans ausgetragen. Gleiches gilt für die Münchner Liga-Partie gegen den FSV Mainz 05 am 11. Dezember.

Die Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart und TSG 1899 Hoffenheim müssen ihre Heimspiele an diesem Wochenende derweil vor fast leeren Rängen austragen. Die Landesregierung Baden-Württemberg plant wegen der bedrohlichen Corona-Lage drastische Zuschauereinschränkungen, die von diesem Samstag an in Kraft treten sollen. Demnach sind vorerst nur noch 750 Besucher bei Fußballspielen zugelassen. Für die Proficlubs im Land bedeutet dies faktisch eine Rückkehr zu Geisterspielen.

„Die Situation stellt uns ebenso wie den gesamten organisierten Sport vor fast unlösbare Herausforderungen“, sagte Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger am Freitag. „Aber wir sind Sportler. Deshalb kämpfen wir weiter, sowohl auf dem Platz als auch darum, dass wir mit unseren bewährten Infektionsschutzkonzepten unter 2G-Bedingungen baldmöglichst unsere Fans zurück ins Stadion bekommen.“ Der VfB empfängt am Sonntag Hertha BSC.

Eine ähnliche Reaktion gab es aus Hoffenheim, wo bereits am Samstag Eintracht Frankfurt gastiert. „Wir bedauern dies sehr“, sagte TSG-Geschäftsführer Frank Briel. „Natürlich hätten wir uns gewünscht und auch zugetraut, mit Hilfe unseres etablierten strengen Hygienekonzeptes zumindest einen deutlich kapazitätsbeschränkten Spielbetrieb durchführen zu dürfen.“

Bundesregierung und Länderchefs hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, dass maximal 50 Prozent der Kapazität genutzt werden dürfen. Im Freien dürfen es höchstens 15 000 Zuschauer sein, in Sporthallen bis zu 5000 Zuschauer. In Regionen mit sehr hohen Infektionszahlen sollen große Veranstaltungen sogar abgesagt oder im Sport zumindest Geisterspiele durchgesetzt werden.

Die Hoffnung vieler Vereinsverantworticher und Fans, mit der neuen bundesweiten Regeung würde es übersichtlicher werden, ist damit schon wieder dahin. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, finden Sie in dieser regelmäßig aktualisierten Bilderstrecke alle Infos zu den Zuschauerbeschränkungen an den jeweiligen Bundesliga-Spieltagen.

(kron/dpa)
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