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Newcomer-Trainer für die neue Saison Die Bundesliga-Einsteiger

Mönchengladbach · Kommende Saison starten acht Teams mit Trainern in die Liga, die noch nie einen Verein in der höchsten deutschen Spielklasse trainiert haben. Marco Rose ist bei Borussia Mönchengladbach einer davon.

Marco Rose verlässt den BVB: Ex-Gladbach-Trainer im Porträt
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Das ist Marco Rose

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Foto: dpa/Matthias Balk

Am Sonntag hat sich Marco Rose mit einem 7:0 gegen St. Pölten und einer Double-Feier von Red Bull Salzburg verabschiedet. Nun sind seine Umschaltqualitäten gefragt: Am Mittwoch wird er in Mönchengladbach offiziell als neuer Trainer der Borussen vorgestellt (hier geht es zum Live-Ticker der Pressekonferenz).

Für Rose, 42, ist es ein Neuanfang ebenso wie eine Rückkehr in die Bundesliga. Vier Spielzeiten hat er mit Mainz als Spieler in der deutschen Eliteklasse verbracht. Er hat sie also schon von innen kennengelernt. Als Trainer ist er jedoch ein Neuling. Rose ist nicht der Einzige, der mit null Spielen als Cheftrainer in der Bundesliga auf dem Konto in die neue Saison startet. Sieben weitere Kollegen sind Novizen.

Oliver Glasner (44), Marco Roses bisheriger Konkurrent vom Linzer ASK, wechselt zum VfL Wolfsburg, mit dem Rose auch verhandelt hat, bevor er sich für Gladbach entschied.

David Wagner (47), der in England als Trainer des Underdogs Huddersfield Town auf sich aufmerksam gemacht hat, soll Schalke 04 zurück auf den Pfad der fußballerischen Tugend führen.

Bundesliga 2019/2020: Die Trainer der Bundesligisten
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Die Trainer der Bundesligisten

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Foto: REUTERS/KAI PFAFFENBACH

Alfred Schreuder (46), der neue Trainer von 1899 Hoffenheim, war bisher Co-Trainer beim Champions-Leage-Halbfinalisten Ajax Amsterdam. Er arbeitete schon in der Bundesliga, indes nur als Co-Trainer von Huub Stevens (zehn Spiele) und Julian Nagelsmann (77 Spiele), bevor er zu Ajax wechselte, um Assistent von Erik ten Hag zu werden.

Steffen Baumgart (47), Aufstiegstrainer des SC Paderborn, hat wie Rose als Spieler Bundesligaerfahrung gesammelt, er kam für Hansa Rostock, den VfL Wolfsburg und Energie Cottbus zu 224 Einsätzen (29 Tore, 16 Vorlagen).

Ante Covic (43), bislang bei der U23 von Hertha BSC, wird Nachfolger von Pal Dardai bei den Berlinern. Auch er hat Bundesliga-Erfahrung als Profi gesammelt (62 Spiele für Hertha, den VfL Bochum und den VfB Stuttgart).

Achim Beierlorzer (51) war Trainer bei Jahn Regensburg, nun übernimmt er den großen Gladbach-Rivalen 1. FC Köln, den Wiederaufsteiger. Es wird also beim nächsten Derby ein Novum geben: Die Trainer Rose und Beierlorzer standen sich noch nie im Zeichen der rheinischen Rivalität gegenüber.

Urs Fischer (53), der Schweizer, der Union Berlin über die Relegation gegen den VfB Stuttgart in die Bundesliga geführt hat, komplettiert das Feld.

In der vergangenen Saison gab es nur zwei Trainer, die ganz ohne Bundesliga-Erfahrung in die Saison gingen: Nürnbergs Michael Köllner und Frankfurts Adi Hütter. Köllner wurde bei Nürnberg im Februar entlassen und durch einen weiteren Neuen, Boris Schommers, zuvor sein Assistent, ersetzt. Hütter startete schlecht, bekam dann aber die Kurve und führte die Eintracht ins Europa-League-Halbfinale und in der Liga in die Europa-League-Play-offs. Hütters Eintracht beeindruckte.

Dass sich die Klubs, die nun auf die neue Trainergeneration ohne Bundesliga-Stallgeruch setzen, eine ähnliche Erfolgsgeschichte mit ihren Auserwählten erhoffen, ist anzunehmen. Der Trend zu neuen Namen ist indes zwar in der Häufung, aber nicht gänzlich neu. „Es ist in der Bundesliga nichts Außergewöhnliches mehr, dass die Klubs auf eher unbekannte Trainer setzen“, sagte Daniel Niedzkowski, der Chefausbilder des DFB und Co-Trainer von Stefan Kuntz bei der deutschen U21, zuletzt der Deutschen Presse-Agentur. Julian Nagelsmann, Florian Kohfeldt, Domenico Tedesco, oder Sandro Schwarz gehören unter anderem in diese Riege.

Dass die fehlende Bundesliga-Erfahrung ein expliziter Nachteil sein kann, glaubt Gladbachs Vize-Präsident Rainer Bonhof zumindest im Fall Rose nicht. „Wenn er jetzt Trainer in China gewesen wäre, und mit der Zeitumstellung nur am Fernseher ein paar Spiele gesehen hätte, wäre das vielleicht so. Aber Marco hat hier selbst gespielt und war in Österreich mit der Nase an der Bundesliga. Deswegen kann ich den Begriff ‚Bundesliga-Neuling‘ so nicht stehen lassen. Er kennt die Liga“, stellte Bonhof klar. Auch Niedzkowski sieht da kein Problem. „Ich bin mir sicher, dass alle acht keine Anlaufschwierigkeiten haben werden. Alle verfügen bereits über langjährige Erfahrung“, sagte er. Die gilt es nun, erfolgreich auf die Bundesliga zu übersetzen. 

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