Klares Handspiel eines Mainzers Köln diskutiert wegen Schiri-Entscheidung

Mainz · Nach einer desaströsen Leistung am vergangenen Spieltag hat der 1. FSV Mainz 05 am Freitag gegen den 1. FC Köln mit einem Sieg die passende Antwort gegeben. Gesprächsstoff lieferte ein Traumtor der Mainzer und eine fragliche Entscheidung des Schiedsrichters.

Köln ist nach der 1-3-Niederlage enttäuscht.

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Foto: dpa/Thomas Frey

Nach dem überzeugenden 3:1-Heimsieg seiner Mainzer über den 1. FC Köln trat Trainer Sandro Schwarz sichtlich gelöst vor die Presse: „Mit der Art und Weise, wie der Sieg zustande gekommen ist, bin ich hochzufrieden. Den Sieg konnten wir echt gebrauchen“, resümierte der 41-Jährige nach den 90 Minuten.

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Der Trainer hatte von seiner Mannschaft eine Reaktion auf das schwache Spiel am vergangenen Samstag in Düsseldorf (0:1) gefordert. Insbesondere die Offensive schien verstanden zu haben und legte mit den Toren von Jean-Paul Boëtius (21.), Robin Quaison (57.) und Levin Öztunali (82.) den Grundstein für den Befreiungsschlag.

Reichlich Gesprächsstoff lieferte nach dem Spiel eine Entscheidung des Schiedsrichters Frank Willenborg: Eine Flanke vom Kölner Kingsley Schindler traf Moussa Niakhaté in der 63. Minute im Sechzehner am Arm - doch der Pfiff vom Referee blieb aus. Selbst nach einem Blick auf den Videoassistenten nahm Willenborg seine Entscheidung nicht zurück - ein Urteil das Kölns Trainer Achim Beierlorzer nicht nachvollziehen konnte: „Der Schiedsrichter schaut sich die Szene sogar nochmal an, da hätte er das Handspiel erkennen müssen. Es fühlt sich so noch viel beschissener an.“

Für Mainz-Trainer Sandro Schwarz war die Situation durchaus streitbar: „Die Regel besagt: Wenn der Arm oberhalb der Schulter aus kurzer Distanz getroffen wird, ist es ein Elfmeter. So war es in diesem Fall nicht. Insofern ist es keine klare Fehlentscheidung.“

Der Kölner Sport-Chef Armin Veh frotzelte danach halb im Ernst: „Unfassbar! Wenn diese Auslegung der feste Maßstab wird, werden die Spieler zukünftig versuchen, sich bei jeder Flanke so in den Weg stellen, dass die Hände gerade so noch unterhalb der Schulter sind.“

Das spielerische Schmankerl des Abends lieferte der Mainzer Robin Quaison: In der 57. Minute nahm sich der schwedische Nationalspieler ein Herz und schweißte den Ball aus etwa 28 Metern in den Kasten von Gäste-Keeper Timo Horn. „Ich habe nur geschossen und der Ball war drin. Fußball ist einfach“, fasste der Torschütze die Situation zusammen.

Die Mainzer können nun erst einmal durchatmen: Durch den Sieg im Kellerduell schob sich die Mannschaft zum Auftakt des neunten Spieltages der Fußball-Bundesliga in der Tabelle am Rivalen aus der Domstadt (8) vorbei und belegt zumindest für eine Nacht den 13. Platz.

(pabie/dpa)
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