Rekordmeister empfängt den Spitzenreiter Bundesliga: High Noon in München

Neuss (rpo). Den Machern des Spielplans sei Dank: Am 32. Spieltag der Bundesliga kommt es in München zum Showdown Bayern gegen Werder. Schon ein Punkt reicht Bremen zur Meisterschaft. Im Tabellenkeller ist zwischen Hannover 96 und Frankfurt Abstiegskampf pur angesagt. Wir berichten ab 15.30 Uhr im LIVE!-Ticker.

<P>Neuss (rpo). Den Machern des Spielplans sei Dank: Am 32. Spieltag der Bundesliga kommt es in München zum Showdown Bayern gegen Werder. Schon ein Punkt reicht Bremen zur Meisterschaft. Im Tabellenkeller ist zwischen Hannover 96 und Frankfurt Abstiegskampf pur angesagt. Wir berichten ab 15.30 Uhr im LIVE!-Ticker.

Tabellenführer Werder hätte mit einem Sieg in München die Schale schon sicher. Bremen hat erst fünf Mal im Olympiastadion gewonnen, war am 12. April 2003 aber auch das bislang letzte Team, das den Bayern eine Heimniederlage beibrachte und sind seit vier Jahren beim Rekordmeister ungeschlagen.

Außer in München können aber noch weitere Entscheidungen fallen: Jupp Heynckes könnte seine Ex-Gladbacher mit Schalke ebenso in Nöte bringen wie Erik Gerets mit Wolfsburg seinen früheren Verein 1. FC Kaiserslautern. Und Felix Magath kann im Kampf um die Champions League seinem Hamburger SV, den er 1983 in Athen zum Gewinn des Europapokals der Landesmeister verhalf, kein Gastgeschenk mitbringen.


Der 32. Spieltag im Stenogramm:

Samstag, 8. Mai (15.30 Uhr):

1. FC Kaiserslautern - VfL Wolfsburg: Von insgesamt 13 Duellen mit den "Wölfen" gewann der FCK nur drei. Mit einem 4:0 gegen Wolfsburg wurden die Pfälzer, die zu Hause noch nie gegen den VfL verloren, am 2. Mai 1998 deutscher Meister. Die Niedersachsen gewannen mit Trainer Erik Gerets, der am 31. Januar dieses Jahres nach nur einem Punkt aus fünf Spielen in Kaiserslautern entlassen wurde, die letzten drei Partien in Folge, und zwar alle ohne Gegentor. Mit dem FCK holte Gerets 18 Punkte in 18 Spielen, mit Wolfsburg die Hälfte in nur vier Partien. Der FCK gewann nur eine der letzten sieben Aufgaben, in denen er immer mindestens zwei Gegentore kassierte (20 insgesamt). - Hinrunde: 1:4

Hannover 96 - Eintracht Frankfurt: Peter Hejduk war am 20. September 1975 zweifacher Torschütze, als die Niedersachsen mit 3:2 ihren bislang letzten Heimsieg gegen Frankfurt feierten. Eintracht-Trainer Willi Reimann steht in der Bundesliga-Torschützenliste der 96er mit 44 Treffern in 112 Spielen noch immer auf Platz zwei hinter Hans Siemensmeyer (72). Hannover verlor zuletzt zweimal in Folge, gewann nur zwei der letzten 13 Aufgaben sowie eins der letzten sechs Heimspiele. Von den sieben Toren in acht Spielen unter Trainer Ewald Lienen erzielte Thomas Brdaric fünf. Die Frankfurter verloren sechs der letzten sieben Partien und die fünf letzten Gastspiele, in denen sie insgesamt nur ein Tor erzielten. Den Frankfurtern fehlt der Stammkeeper Oka Nikolov (Muskelfaserriss im Oberschenkel), für ihn steht erstmals Ersatzkeeper Markus Pröll zwischen den Pfosten.

- Hinrunde: 2:2

Hamburger SV - VfB Stuttgart: Von den letzten 19 Gastspielen in Hamburg gewannen die Schwaben nur zwei, das letzte am 27. August 1996 mit 4:0. Trainer des HSV damals: Felix Magath, der kurz vor dem Ende dieser Saison in Hamburg entlassen wurde. Der HSV gewann fünf der letzten sechs Heimspiele, kassierte aber in den letzten drei jeweils drei Gegentore. Die Hanseaten sind mit 29 Gegentreffern die "Schießbude" der Rückrunde und schießen auch in den letzten 30 Spielminuten mit 27 Gegentreffern den Vogel ab. Am 4. Oktober (2:1 gegen Gladbach) machten sie zum bisllang letzten Mal aus einem Rückstand einen Sieg. Stuttgart ging in den letzten neun Spielen jeweils 1:0 in Führung und ist seit dem 0:1 in Kaiserslautern vom 21. Februar zehn Runden lang ungeschlagen. Torwart Timo Hildebrand, der 18-mal zu Null spielte (neunmal auswärts), kann sich nur noch zwei Gegentore erlauben, um den Saisonrekord von Oliver Reck (22 Gegentore) zu schlagen. Nationalspieler Kevin Kuranyi (Sperre) fällt ebenso aus wie der Schweizer Marco Streller (Muskelfaserriss) und Marcelo Bordon (Sperre). Voraussichtlich werden der Brasilianer Cacau und der zuletzt kaum mehr berücksichtigte Ungar Imre Szabics stürmen. Magath ist zudem zuversichtlich, dass Kapitän Zvonimir Soldo trotz Adduktoren-Beschwerden auflaufen kann. - Hinrunde: 0:0

Bayern München - Werder Bremen: Nur fünf Siege in 37 Gastspielen bei den Bayern (die davon 25 gewannen) gab es für die Bremer, die dem Rekordmeister in den letzten drei Treffen im Olympiastadion aber insgesamt nur einen Punkt ließen: beim 2:2 am 6. April 2002. Mit dem bislang letzten Heimsieg gegen Werder, 3:1 am 20. Mai 2000, wurden die Bayern Meister, weil Leverkusen gleichzeitig in Unterhaching verlor. Aus der damaligen Anfangself der Bremer ist nur noch Ailton dabei. Mit einem weiteren 1:3 in München am letzten Spieltag verloren die bis dahin führenden Hanseaten am 17. Juni 1995 den Titel (an Dortmund), obwohl Werder-Trainer Otto Rehhagel anschließend an die Isar wechselte. Als die Bremer 1992/93 zum bislang letzten Mal Meister wurden, gewannen sie am 23. Oktober 1992 ihrerseits 3:1 bei den Bayern. Der Rekordmeister ist die beste Heimelf der Liga und seit dem 12. April in 17 Heimspielen ungeschlagen. 1:0-Sieger damals: Bremen durch ein Tor von Johan Micoud. Werder hat seit dem 16. September (1:2 in Dortmund) auswärts nicht verloren, ist seit 22 Spielen ungeschlagen und seit vier Partien ohne Gegentor. Der Gipfel im Vergleich: Kopfballtore: 16:7 für Bayern; Kopfball-Gegentore: 1:9; direkt verwandelte Freistöße: 3:2; Jokertore: 4:7; Elfmeter: 3:9 (bei je einem verschossenen); Elfmeter-Gegentore: 8:1 (bei je einem gehaltenen); Platzverweise: 5:3. Die Bremer können am Samstag auch auf Abwehrspieler Valerien Ismael zurückgreifen, der zuletzt wegen Halsschmerzen nicht trainierte. - Hinrunde: 1:1

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln: Bayer gewann die letzten vier und sieben der letzten acht Heimspiele gegen den rheinischen Rivalen. Der einzige Kölner Sieg in den letzten zehn Gastspielen in Leverkusen datiert vom 6. April 1996 (2:1 durch Toni Polster in der 87. Minute). Die abgestiegenen Kölner sind mit nur drei Punkten das schwächste Auswärtsteam der Liga, das in der Rückrunde alle Gastspiele verlor. Von den letzten fünf Treffern erzielte Lukas Podolski vier. Sein erstes Bundesligator erzielte der Newcomer beim bislang letzten Auswärtspunktgewinn am 13. Dezember in Rostock (1: 1). Leverkusen ist seit acht Runden ungeschlagenen (sechs Siege), gewann die letzten vier Heimspiele mit insgesamt 17 Toren. - Hinrunde: 0:0

Hertha BSC Berlin - Borussia Dortmund: Nach dem Gesetz der letzten fünf Gastspiele in Berlin, in denen sich Sieg und Niederlage regelmäßig abwechselten, müssten die Dortmunder gewinnen, die nach drei torlosen Remis in den ersten drei Bundesligaduellen an der Spree am 18. April 1970 eine 1:9-Abreibung bekamen. Der BVB verlor nur eine der letzten acht Partien (0:3 in Leverkusen) und gewann vier der letzten fünf Aufgaben. Die Berliner, mit acht Platzverweisen (davon sieben Mal "Rot") Rekord-"Sünder" der Liga, sind zu Hause seit dem 22. Februar (1:2 gegen Frankfurt) ungeschlagen und gewannen die letzten beiden Heimspiele zu Null. In acht der letzten neun Heimspiele erzielten sie genau einen Treffer. - Hinrunde: 1:1

Borussia Mönchengladbach - Schalke 04: 555 Bundesligaspiele hat Jupp Heynckes insgesamt für Mönchengladbach absolviert, so viele wie kein anderer, der als Spieler und Trainer im selben Verein tätig war. Mit Schalke kommt er jetzt zum ersten Mal zum Bökelberg, wo er so viele Trainerjahre verbrachte (acht) wie in keinem anderen Klub. Für Schalke stehen (bei einem Torkonto von 23: 73) in Gladbach nur vier Siege zu Buche, nur zwei (jeweils 1:0) in den letzten 20 Auftritten, zuletzt am 7. Februar 1998 durch ein Tor des Ex-Borussen Martin Max. Die Platzherren gewannen von den letzten fünf Heimspielen aber auch nur das am 15. August 1998 (3: 0). Gladbach gewann nur eine der letzten fünf Aufgaben und keins der letzten drei Heimspiele. Schalke verlor drei der letzten vier Auswärtsauftritte. In Spielen mit "königsblau" gibt es am meisten Rot: schon 14 Platzverweise. - Hinrunde: 1:2

Sonntag, 9. Mai (17.30 Uhr):

VfL Bochum - SC Freiburg: Mit Freiburg haben die heimstarken Bochumer Probleme. Drei von vier Auftritten im Ruhrstadion gewannen die Schwarzwälder, die allerdings in dieser Saison noch ohne Auswärtssieg sind und die letzten beiden Gastspiele mit insgesamt 0:7 Toren verloren. Die Bochumer erreichten nach dem bislang einzigen Heimsieg gegen Freiburg (Dariusz Wosz erzielte am 26. April 1997 den 3:2-Siegtreffer) zum bislang einzigen Mal einen Uefa-Cup-Platz. Der seit vier Runden ungeschlagene VfL kassierte zu Hause die wenigsten Gegentore aller Klubs (fünf) und spielte in zwölf von 15 Heimpartien zu Null. Die Bochumer sind der einzige Verein der Liga, für den es in dieser Saison weder einen Elfmeter noch einen Platzverweis gab. Die letzte Rote Karte ist fast drei Jahre alt: Sie sah Torwart Rein van Duijnhoven am 19. Mai 2001 beim 0:1 in Leverkusen. Den Freiburger Abwehrspieler Daniel Schumann plagt eine Rückenverletzung, zudem sind die Offensivkräfte Ellery Cairo (Bluterguss) und Wilfried Sanou (geschwollene Lymphknoten) angeschlagen. Definitiv fehlen werden außerdem die gesperrten Soumalia Coulibaly und Roda Antar sowie für den Rest der Saison Zlatan Bajramovic (OP an den Leistenkanälen). Das vorzeitige Saisonaus droht auch Torhüter Richard Golz (Schambeinentzündung). - Hinrunde: 2:4

Hansa Rostock - 1860 München: Seit fünf Jahren haben die "Löwen" nicht mehr in Rostock verloren. Das 1:4 vom 1. Mai 1999 war die letzte von nur zwei Niederlagen in acht Auftritten an der Ostsee. Damals hatten die "Löwen" vorher neunmal in Folge nicht gewonnen, jetzt verbuchten sie aus den letzten neun Runden nur einen Sieg und aus den letzten fünf Partien, in denen für sie nur Paul Agostino traf (zwei Mal), nur einen Punkt. Agostino schoss auch vier der letzten sechs Treffer. Beim letzten Sieg in Rostock, 4:1 am 25. Januar 2003, gelangen Markus Schroth drei Tore. Der Ex-Münchner Martin Max erzielte zwei Treffer im Hinspiel und die letzten drei Tore der Rostocker, die drei der letzten vier Aufgaben verloren. 1860 schoss mit Köln die wenigsten Rückrundentore (zwölf), Hansa aber blieb nur in einem der letzten neun Heimspiele ohne Gegentreffer. - Hinrunde: 4:1

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