Nach 0:0 in Hoffenheim Fürther Abstieg so gut wie besiegelt

Sinsheim · Fußballerische Magerkost bei sonnigem Frühlingswetter: Hoffenheim und Fürth verpassen bei der Nullnummer einen wichtigen Sieg. Die Franken sind vier Spieltage vor dem Saisonende kaum noch vor dem Abstieg aus der Bundesliga zu retten.

 Andrej Kramaric (l) gegen Fürths Jamie Leweling.

Andrej Kramaric (l) gegen Fürths Jamie Leweling.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Abstieg ist vertagt, die SpVgg Greuther Fürth in der Fußball-Bundesliga dennoch aber kaum noch zu retten. Nach dem torlosen Remis bei der TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag trennen den Aufsteiger aus Franken vier Spiele vor Saisonschluss elf Punkte vom VfB Stuttgart, der derzeit Relegationsrang 16 belegt. Ein Sprung auf den rettenden 15. Rang ist schon jetzt so gut wie nicht mehr möglich. Die 16 100 Zuschauer bekamen ein schwaches Spiel mit wenigen Höhepunkten und vielen Fehlern geboten. „Ganz unzufrieden bin ich nicht, insgesamt war es eine gute Leistung in der Defensive. Wir haben auf Augenhöhe agiert, von daher nehmen wir den Punkt nicht unverdient mit“, sagte Fürths Trainer Leitl bei DAZN.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Viel größer war die Enttäuschung bei den Gastgebern, die nun schon fünf Ligaspiele ohne Sieg sind und es erneut verpassten, eine Pflichtaufgabe zuhause zu meistern und im Kampf um die internationalen Plätze zu punkten. „Es war zu wenig und ist sehr enttäuschend. Es fehlt gerade ein stückweit Überzeugung. Wir müssen in so einem Spiel einfach das 1:0 machen, erzwingen“, sagte TSG-Coach Sebastian Hoeneß.

An diesem Wochenende sind der 1. FC Köln und der 1. FC Union Berlin an den Kraichgauern vorbeigezogen, der Abstand zum Tabellenfünften SC Freiburg ist auf sechs Punkte angewachsen und kaum noch einholbar. Das Restprogramm hat es zudem in sich: Bei Europa-League-Halbfinalist Frankfurt, dazu gegen Freiburg, Leverkusen und Mönchengladbach. „Wir werden trotzdem aufstehen und antreten. Den Dreier, den wir heute holen wollten, holen wir dann in Frankfurt“, sagte Hoeneß. Christoph Baumgartner ergänzte: „Einfachste Dinge fallen uns aktuell schwer. „Wir sind jetzt in der Jägerrolle und wollen noch mal zurückschlagen und um die internationalen Plätze kämpfen.“

Bei herrlichem Frühlingswetter passierte in der ersten Halbzeit sehr wenig. TSG-Stürmer Munas Dabbur (4.) schoss nach einer Ecke aus kurzer Distanz drüber. Vize-Weltmeister Andrej Kramaric glänzte zwar mit einer Zinedine-Zidane-Rolle, schloss im Anschluss (11.) aber viel zu lasch ab. Viel ging bei Hoffenheim über den Ex-Fürther David Raum, der nach Gelbsperre zurückgekehrt war und wie beim 6:3 im Hinspiel ordentlich Tempo machte. Fürth beschränkte sich aufs Verteidigen, Offensivaktionen blieben im ersten Durchgang Mangelware. Zur Halbzeit gab es Pfiffe für 45 Minuten fußballerische Magerkost.

Nach dem Wechsel ging es mit einem kurzen Schockmoment weiter. Die beiden Hoffenheimer Stefan Posch und Diadie Samassékou rasselten nach einem Einwurf mit den Köpfen aneinander. Posch, der offenbar eine Platzwunde erlitt, erwischte es schwerer, der Österreicher blutete und musste ausgewechselt werden.

Ihlas Bebou (57.) verzog den nächsten TSG-Abschluss danach deutlich. Doch auch Fürth versteckte sich nicht nur: Als Julian Green (62.) wuchtig abzog, musste sich Hoffenheims Schlussmann Oliver Baumann erstmals richtig strecken und drehte den Ball um den Pfosten.

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Während für Hoffenheim der Kampf um Europa trotz derzeitiger Misere weitergeht, dürfte es für die Kleeblätter in den verbleibenden Spielen hauptsächlich um Schadensbegrenzung stehen. Den ersten Auswärtssieg zu holen oder die 21 Punkte aus der Abstiegssaison noch zu übertreffen: So könnten mögliche Ziele für die Elf von Cheftrainer Stefan Leitl lauten.

Um den 16. Stuttgart und den 17. Bielefeld noch zu überholen, müssten vier Siege her. Und der VfB müsste wegen des deutlich besseren Torverhältnisses all seine klar Partien verlieren, auch Bielefeld dürfte kaum noch punkten. Schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen droht der zweite Bundesliga-Abstieg dann auch rechnerisch perfekt zu werden.

(sid/dpa)
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