Salary Cap in der Bundesliga Ewald Lienen plädiert für Obergrenze bei Spielergehältern
Hamburg · Ewald Lienen regt angesichts der Coronakrise eine Obergrenze für Spielergehälter an. Auch Ablösesummen sollten nach Meinung des 66-Jährigen begrenzt werden. Auch die vielen kleinen Vereine müssen am Leben gehalten werden.
Ewald Lienen fordert für den Profifußball als Konsequenz aus der gegenwärtigen Corona-Pandemie die Einführung von finanziellen Obergrenzen. „Wir müssen über Gehaltsobergrenzen, also einen Salary Cap, ebenso nachdenken wie über eine Begrenzung der Ablösesummen“, sagte der Technische Direktor des Hamburger Zweitligisten FC St. Pauli in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“.
Die aktuelle Situation ist für den ehemaligen Bundesliga-Spieler und -Trainer ein Anlass, darüber nachzudenken, wie es mit dem Profifußball weitergehen soll. Der Profifußball müsse dafür sorgen, dass auch die vielen kleinen Vereine am Leben gehalten werden. „Ich plädiere für ein System, in dem durch eine gewisse Nivellierung der Gelder nicht nur alle Profivereine überleben, sondern auch genügend Geld vorhanden ist, um die kleinen Vereine, die eine ungeheuer wertvolle Arbeit leisten, zu unterstützen“, sagte der 66-Jährige. Es könne nicht sein, dass ein Profi nur zwei Jahre spielen müsse, um danach für sein ganzes Leben ausgesorgt zu haben: „Wenn er deutlich weniger bekommt, hat er immer noch viel, viel mehr als der durchschnittliche Arbeitnehmer.“
Lienen hatte sich schon zu seiner Zeit als aktiver Fußballer immer wieder zu politischen Themen geäußert. Erst vor wenigen Tagen hatte er sich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland eingesetzt.