Wechsel-Kandidaten Diese Spieler könnten ihren Klub verlassen

Düsseldorf · Die Bundesliga-Saison neigt sich dem Ende entgegen, die Planungen für die neue Spielzeit haben längst begonnen. Wir nennen Transfer-Kandidaten, die eine neue Herausforderung suchen könnten – oder müssen.

 Julian Brandt (l.) und Suat Serdar im Training der Nationalelf (Archivfoto).

Julian Brandt (l.) und Suat Serdar im Training der Nationalelf (Archivfoto).

Foto: dpa/Bernd Thissen

Beim FC Schalke 04 arbeitet man nach dem Abstieg in die 2. Liga auf Hochtouren am Umbruch. Mit Danny Latza und Simon Terodde haben die Königsblauen die ersten Transfers bereits eingetütet. Neues Personal bedeutet aber zugleich, dass das alte weichen muss. Die Transferliste ist lang.

Doch nicht nur bei den Schalkern dürfte es Veränderungen geben. Im Sommer könnten einige spektakuläre Wechsel passieren. So müssen Leistungsträger ersetzt werden, weil sie den nächsten Karriereschritt gemacht haben - oder Profis sollen abgegeben werden, weil sie die Erwartungen nicht erfüllen konnten und eine Luftveränderung brauchen. Die Wechsel-Kandidaten:

Julian Brandt (Borussia Dortmund): Kostenpflichtiger Inhalt Julian Brandt hat ohne Zweifel großes Potenzial. Doch ruft er dies zu selten ab. Bei Borussia Dortmund kam Julian Brandt in der laufenden Saison hauptsächlich als Joker zum Einsatz, zur Nationalmannschaft wurde er daher zuletzt nicht mehr eingeladen. Gerade einmal drei Tore und zwei Vorlagen gelangen im Wettbewerbsübergreifend 2020/21 in 42 Pflichtspielen. Werte, die keine guten Argumente im Kampf um einen Stammplatz sein können - weder beim BVB noch beim DFB. Für beide Seiten eine unbefriedigende Situation, die an einem langfristigen Verbleib des 24-Jährigen in Dortmund zweifeln lässt. Trotz eines Vertrags bis 2024 könnte er den Klub daher verlassen. Problem: Dortmund überwies 2019 25 Millionen Euro nach Leverkusen. Fraglich, ob sich ein Verein findet, der gewillt ist, den Verlust des BVB in Grenzen zu halten.

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Foto: dpa/Tom Weller

Suat Serdar (FC Schalke 04): Kurz nachdem der Abstieg des FC Schalke besiegelt war, hatte Suat Serdar Einblicke in seine Karriereplanung gewährt. „Ein großer Wunsch von mir“, sagte der 24-Jährige, der seit 2018 bei den Königsblauen spielt, in der „Sport Bild“, sei es, „irgendwann im Ausland Fußball zu spielen. Spanien und England, die zwei Länder reizen mich extrem. Langfristig will ich möglichst dauerhaft in der Champions League spielen und Titel gewinnen.“ Der Gang in die zweite Liga mit Schalke scheint nicht realistisch. Da sein Arbeitspapier noch bis 2022 gültig ist, könnten die Königsblauen für den Mittelfeldspieler noch eine Ablöse erzielen. Geld, dass man dringend für den Kader-Umbau benötigt.

André Silva (Eintracht Frankfurt): Frankfurts Torjäger vom Dienst erzielte 25 Tore in 30 Spielen – alle 103 Minuten gab es einen Silva-Treffer in der Bundesliga. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Ein klares Bekenntnis zur Eintracht vermied der Portugiese, dessen Vertrag beim Bundesligisten bis zum 30. Juni 2023 läuft, zuletzt: „Keiner weiß, was in Zukunft passiert. Ich lebe in der Gegenwart, und die fühlt sich gerade sehr gut an“, sagte Silva in der „Bild am Sonntag“. Von Treue-Bekenntnissen dürfte man in Frankfurt nach Hütters Abgang sowieso genug haben. Viel wichtiger wird es für den Bundesligisten im Kampf um den Verbleib von Silva sein, erstmals in der Vereinsgeschichte die Champions League zu erreichen.

Alassane Pléa (Borussia Mönchengladbach): Alassane Pléa kam 2018 für 23 Millionen Euro von OGC Nizza, er ist Borussias Rekordeinkauf. Eine Investition, die sich sportlich auszahlte: In 106 Einsätzen für Gladbach erzielte er 35 Tore und bereitete weitere 20 Treffer vor. Der Angreifer überzeugte zwar in der Champions League, die vergangenen beiden Spielzeiten sind aber von Höhen und Tiefen geprägt. Zudem dürfte Plea sein Potenzial mit 28 Jahren weitgehend ausgeschöpft haben. Demnach könnte der Bundesligist bereit sein, den Franzosen zu verkaufen. Zum einen, um die durch die Corona-Pandemie erlittenen Verluste auszugleichen, zum anderen, um Handlungsspielraum für mögliche Zugänge zu haben. Der Marktwert des Franzosen, der noch einen Vertrag bis 2023 besitzt, liegt laut Transfermarkt.de bei 25 Millionen Euro.

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Foto: AP/Martin Meissner

Jadon Sancho (Borussia Dortmund): Ein Wechsel des Engländers könnte Borussia Dortmund viele Millionen Euro in die Kassen spülen. Aber will Sancho den Verein überhaupt verlassen? „Ich bin sehr glücklich hier. Ich liebe den Verein, die Fans, die Mannschaft“, sagte Sancho nach dem wichtigen Sieg gegen Leipzig bei „ESPN“, betone aber gleichzeitig: „Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussieht.“ Trotz des Wohlfühl-Bekenntnis zum BVB scheint ein Abschied nach vier Jahren nur eine Frage der Zeit und des Geldes. Manchester United soll ein erstes Angebot abgegeben haben.

Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart): Noch ist nicht geklärt, wie es beim VfB mit Torjäger Sasa Kalajdzic weitergeht. Angesichts seiner starken Leistungen (14 Bundesliga-Tore) gibt es immer wieder Gerüchte um interessierte Vereine. Der Österreicher, der im Sommer 2019 für 2,5 Millionen Euro zu den Schwaben gewechselt war, steht noch bis 2023 in Stuttgart unter Vertrag. Der VfB würde den Zwei-Meter-Mann also sicherlich nur bei einer entsprechenden Ablösesumme ziehen lassen.

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Foto: dpa/Andreas Gebert

Douglas Costa (Bayern München): Auch die zweite Zusammenarbeit zwischen dem Brasilianer und den Münchnern war von wenigen Höhepunkten geprägt. Lediglich 20 Pflichtspiele stehen in seiner Bilanz, dabei gelangen ihm ein Tor und drei Vorlagen. Zu wenig für eine Weiterbeschäftigung. Die Leihgabe, die Anfang Oktober von Juventus Turin für die laufende Spielzeit nach München geholt wurde, wird wohl nach Italien zurückkehren. Im Gepäck: Weltpokal und Meisterschale, die er zum dritten Mal mit dem FC Bayern holte.

Alexander Nübel (Bayern München): Nach seinem Wechsel zum FC Bayern war klar, dass sich Alexander Nübel zunächst hinter Manuel Neuer einreihen muss. Dennoch hatte der 24-Jährige auf etwas mehr Spielpraxis gehofft. Unter dem scheidenden Bayern-Trainer Hansi Flick kam Nübel lediglich zu drei Einsätzen. In der Bundesliga spielte er noch gar nicht. Zu wenig für den 24-Jährigen. Seit einigen Wochen macht Nübels Berater keinen Hehl daraus, dass der Torwart eine Ausleihe in Erwägung zieht.

Max Meyer (1. FC Köln): Der 1. FC Köln holte im Winter völlig überraschend Max Meyer zurück in die Bundesliga. Um in Köln gegen den drohenden Abstieg spielen zu können, verzichtete Meyer nach seiner Vertragsauflösung in England bei Crystal Palace sogar auf viel Geld. Als Verstärkung erwies sich der Mittelfeldspieler allerdings nicht. Ein Scorerpunkt gelang ihm in seinen neun (Kurz-)Einsätzen nicht. Und so deutet wenig darauf hin, dass die Zukunft des 25-Jährigen in der Domstadt liegt.

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