9. Spieltag Die alternative Elf der Woche
Der 9. Spieltag der Bundesligasaison 2022/23 ist vorbei und hat einige High- und Lowlights hervorgebracht. Wir zeigen Ihnen unsere alternative Elf des Spieltags.
Janis Blaswich
Der in Willich geborene Ex-Gladbacher ist nach der Kreuzbandverletzung von Péter Gulácsi nun die Nummer eins bei RB Leipzig. Beim 1:1-Remis am Samstag gegen Mainz hielt Blaswich seine Mannschaft mit zwei starken Glanzparaden im Spiel. Der 31-Jährige wird in kürzester Zeit zu einem wichtigen Rückhalt bei RB und darf sich nun auch auf der großen Champions-League-Bühne beweisen.
Tobias Mohr
Der Linksverteidiger wurde bei der 0:4-Niederlage der Schalker gegen Leverkusen bereits zur Pause ausgewechselt. Mit der Tempo-Offensive der Leverkusener konnte er nie wirklich mithalten und wurde das ein oder andere mal schwindelig gespielt. Beim Gedanken an die flinken Bewegungen von Bayer-Kicker Jeremie Frimpong dürfte Mohr wohl Albträume bekommen.
Ramy Bensebaini
Am vergangenen Spieltag (beim Spiel gegen Werder Bremen) erlebte Borussias Ramy Bensebaini noch einen rabenschwarzen Tag inklusive eines Eigentors. Gegen den 1. FC Köln wurde der Borusse nun zum Derby-Doppelpacker und bewies erneut seine Kaltschnäuzigkeit vom Elfmeterpunkt. Bereits der sechste Strafstoß in Folge zappelte im Netz.
Jeffrey Gouweleeuw/Maximilian Bauer
Beide Innenverteidiger des FC Augsburg sahen an diesem Spieltag die gelbe Karte. Das wäre nicht weiter dramatisch, wenn es nicht für beide auch jeweils die 5. Verwarnung in dieser Spielzeit gewesen wäre und eine Sperre mit sich ziehen würde. Da das Team um Trainer Enrico Maaßen in der Defensive sowieso schon dünn besetzt ist, muss man die Partie am nächsten Spieltag gegen den 1. FC Köln wohl ohne einen nominellen Innenverteidiger bestreiten.
Paul Jaeckel
Der Union-Verteidiger suchte sich einen sehr guten Moment für sein erstes Bundesliga-Tor aus. Durch den 1:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart können die Berliner weiter von der Tabellenspitze grüßen. Und bei seinem Jubellauf sprang Jaeckel dann sogar auch noch ein kleines Stück höher als beim seinem entscheidenen Kopfballtor in der 77. Minute.
Jonas Hector
Der FC-Kapitän war nach der 2:5-Derbypleite sichtlich gefrustet und fiel in einem Interview nach dem Spiel vor allem als Mann der wenigen Worte auf. Als ein Reporter fragte, wie sich die Niederlage anfühle, antworte Hector trocken: „Nicht gut“. Ob es die Mannschaft auszeichnet, dass sie trotzdem am Drücker bleibt, obwohl es schlecht läuft? „Ja“. Die FC-Fans sind gefrustet. „Ja, wir auch“. Danke. Ende.
Philipp Förster
Der Mittelfeldspieler des VfL Bochum bewies an diesem Spieltag ein besonderes Füßchen. Eine Freistoßflanke in 87. Minute brachte er so scharf herein, dass Eintracht-Verteidger Evan Ndicka die Kugel im eigenen Netz versenkte. In der 90. Minute knallte er den Ball dann nach einer kurzen Körpertäuschung mit einem Rechtsschuss in den linken Winkel. Prädikat Traumtor. Da durfte er sich zurecht von seinen Teamkollegen feiern lassen.
Florian Kainz
Der Österreich schaffte im rheinische Derby etwas Kurioses, was bisher nur seinem Landsmann Emanuel Pogatetz (ehemals 1. FC Nürnberg) in der Bundesliga gelang: Er verschuldete einen Elfmeter, er holte einen Elfmeter heraus, er schoss ein Tor und flog dann auch noch mit Gelb-Rot vom Platz.
Niclas Füllkrug
Bremens Niclas Füllkrug (Spitzname „Lücke“) zeigte am Freitagabend vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick mal wieder eine beachtliche Leistung und erzielte auch gleich den 2:1-Siegestreffer gegen die TSG Hoffenheim. Flick lobte Füllkrug nach der Partie: „Er bringt gewisse Qualitäten mit, die wir in der Form nicht haben." Die Fan-Plakate mit dem an den Bundestrainer gerichteten Spruch „Mut zur Lücke“ häufen sich im Bremer Weserstadion sowieso schon seit längerer Zeit.
Anthony Modeste
Erst sah alles danach aus, als würde der Stürmer erneut zur tragischen Figur bei Borussia Dortmund werden, als er den Ball aus einem Meter Entfernung nicht im Bayern-Tor versenkte. Am Ende wurde der 34-jährige Franzose beim 2:2-Unentschieden des BVB gegen den Rekordmeister dann aber doch zum umjubelten Last-Minute-Helden. Im Signal-Iduna-Park hallte es nach dem Schlusspfiff „Modeste. Modeste. Anthony Modeste“.
Oliver Kahn
Der „Titan“ flippte aus vor Wut nach dem späten Modeste-Treffer im Topspiel. Mehrmals schlug er mit seinen Händen auf das Geländer vor ihm und rutschte von seinem Stadion-Sitz. Und als Schiedsrichter Aytektin im Doppelpass auf Sport 1 erklärte, dass er vielleicht „ein Tick zu viel Empathie“ für Jude Bellingham bei seinem Tritt gegen Alphonso Davies hatte, schaltete sich Kahn (in bester Uli Hoeneß-Manier) in die Talkrunde ein und schrieb bei Twitter: „Wo war denn die Empathie von Dennis Aytekin bei der gelb-roten Karte für Kingsley Coman?“.