10. Spieltag Die alternative Elf der Woche
Der 10. Spieltag der Bundesligasaison 2022/23 ist vorbei und hat einige High- und Lowlights hervorgebracht. Wir zeigen Ihnen unsere alternative Elf des Spieltags.
Gregor Kobel
Er kam, sah und rutschte aus. Dortmunds Torhüter leistete sich im Topspiel gegen Union Berlin einen schweren Patzer. In der 8. Minute wollte er einen Rückpass mit seinem linken Fuß weiterleiten und landete bei seinem Versuch auf dem Hosenboden. Der Ball hoppelte an ihm vorbei, sodass Unions Haberer leichtes Spiel hatte. Kobel ging nach dem Spiel hart mit sich selbst ins Gericht. „Ich würde das gerne auf mich nehmen“, erklärte er bei Dazn in Bezug auf die Niederlage des BVB.
Silas Katompa Mvumpa
Als offensiver Außenverteidiger wirbelte er die Defensive des VfL Bochum im Kellerduell kräftig durcheinander. Beim 4:1-Erfolg und dem ersten Sieg der Stuttgarter in dieser Saison steuerte der 24-Jährige zwei Treffer und einer Vorlage bei. Dabei hatte er zuletzt eine schwierige Phase mit Kreuzbandriss und Schulterverletzung. Deshalb richtete er nach dem Abpfiff auch einen besonderen Dank an die VfB-Fans, ohne die er laut eigener Aussage "nicht so viel Entschlossenheit und Vertrauen gehabt" hätte.
Leo Greiml
Eines der Lowlights an diesem Spieltag war wieder einmal die Defensivleistung des FC Schalke 04. Gleich zwei Elfmeter verursachten die Knappen bei der 0:3-Niederlage im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Der erste Strafstoß ging auf die Kappe von Leo Greiml, der beim 0:2 zudem deutlich zu spät kam und damit sinnbildlich für die aktuelle Schalker Misere steht.
Denis Huseinbasic
Vor ein paar Monaten kickte er noch in der Regionalliga bei Kickers Offenbach, für gerade einmal 50.000 Euro wechselte er im Sommer zum 1. FC Köln und nun traf der 21-Jährige schon wieder in der Bundesliga. Der steile Aufstieg des Kölner Mittelfeldspielers bescherte den Geißböcken an diesem Spieltag auch einen Dreier im Duell gegen den FC Augsburg. Trainer Steffen Baumgart wird sicherlich noch reichlich Freude an diesem Glücksgriff haben.
Janik Haberer
„Den zweiten trifft er im Training nie so“, scherzte Union-Teamkollege Timo Baumgartl nach dem Doppelpack von Haberer gegen Borussia Dortmund. „Das ist ne Lüge“, entgegnete der Doppeltorschütze mit einem Schmunzeln. So oder so konnte er dem vermeintlichen „Lügner“ Baumgartl nicht lange böse sein. Schließlich war es der erste Bundesligadoppelpack seines Lebens, der gleichzeitig dafür sorgt, dass 1. FC Union auch am nächsten Spieltag wieder ganz oben in der Tabelle stehen wird.
Dodi Lukebakio
Der Ex-Düsseldorfer konnte am Ende zwar keinen Punkt bejubeln, da seine Mannschaft mit 2:3 gegen RB Leipzig verlor, zeigte aber eine bemerkenswerte Leistung. Als Elfmeterschütze blieb er ganz cool und in der 81. Minute sprintete er als Angreifer durch das halbe Olympiastadion nach hinten, um mit einer Monster-Grätsche die vermutliche Vorentscheidung von Christopher Nkunku zu verteidigen. Fazit: Das macht auch nicht jeder Stürmer.
Jesper Lindström
Der Däne hatte großen Anteil daran, dass die Leverkusener um Neu-Coach Xabi Alonso mit 5:1 aus dem Frankfurter Stadion geschossen wurden. Bei seinem Treffer in der 65. Minute bewies er seine Kaltschnäuzigkeit. Mit einem frechen Lupfer überwand er Bayer-Torwart Lukas Hradecky. Dafür muss man dann schon etwas Gefühl im Fuß haben.
Simon Terodde
In der Bundesliga läuft es für den Stürmer auch diesmal nicht sonderlich gut. Und der Schalke-Kapitän scheint auch nicht wirklich zuversichtlich zu sein, dass sich das unter seinem aktuellen Trainer Frank Kramer noch ändert. Zumindest wich er nach der verlorenen Partie gegen Hoffenheim immer wieder den Fragen eines Reporters zu Trainer-Frage aus: „Das kannst du mich jetzt noch hunderttausend Mal fragen. Ich bin Spieler und wenn wir sechs Punkte haben, müssen wir uns hinterfragen“.
Eric-Maxim Choupo-Moting
Haben die Bayern ihren „neuen Lewandowski“ gefunden? So zumindest wirkt es nach der überzeugenden Vorstellung des 33-Jährigen gegen den SC Freiburg. „Ich glaube, so schnell spielt Bayern nicht mehr ohne Choupo-Moting“, meinte TV-Experte Sandro Wagner im Live-Kommentar auf Dazn. Und auch Teamkollege Serge Gnabry lobte "Choupo" als "besten Sohlenspieler", der den Ball "unglaublich gut festmachen könne". Klingt als bräuchte man nun doch keinen Harry Kane, oder?
Christian Streich
Auch das viele Ärgern und Rufen half dem dienstältesten Bundesligatrainer an diesem Spieltag wenig. Der Freiburg-Trainer sah eine insgesamt schwache Vorstellung seiner Mannschaft. Sein unerfüllter Wunsch: „Man hätte ja schon mal in einen Zweikampf gehen können.“
Uli Hoeneß
Eine Jahreshauptversammlung des FC Bayern ohne einen Kommentar von Ex-Boss Uli Hoeneß? Unmöglich. Vor allem wenn es um heißdiskutierte Themen wie das Katar-Sponsoring des Rekordmeisters geht. Da wird dann auch schonmal das eigene Bayern-Mitglied Michael Ott angepöbelt: "Ihr Auftritt war peinlich! Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International. Das müssen sie lernen", rief Hoeneß dem Katar-Kritiker auf der JHV zu. Naja, da kann man sich schon fragen, welcher Auftritt jetzt wirklich peinlicher war.