Bundesliga 15/16 2. Spieltag: Pressestimmen
So kommentieren die Medien den 2. Spieltag der Bundesliga-Saison 15/16.
Rheinische Post: "Und Borussia? Die spielte engagiert und geduldig gegen einen erwartet massiv verteidigenden und auf schnelles Umschalten ausgelegten Gegner, erzielte ein Abseitstor, aber sie machte eben immer wieder den einen Fehler zu viel in der Vorwärtsbewegung, und den nutzen die schnellen Mainzer Offensiven, um in dann riesige Räume hineinzustoßen. Die im Vorjahr fast perfekte Balance zwischen defensiver Stabilität und offensiver Zielstrebigkeit ist eben etwas, was wiederherzustellen nicht von heute auf morgen geht."
Focus Online: "Der Bundesliga-Fehlstart von Borussia Mönchengladbach ist perfekt: Der Champions-League-Teilnehmer muss sich dem FSV Mainz 05 geschlagen geben und bleibt nach dem 1:2 Tabellenletzter. Trainer Lucien Favre hadert mit schwacher Chancenverwertung und individuellen Fehlern."
Spiegel Online: "Dass spielerisch wenig Fortschritt zu erkennen war, ist den Hamburgern erst mal egal angesichts des ersten Sieges am zweiten Spieltag und der Erkenntnis, dass sie auch in der neuen Saison immer wieder zurückkommen können. Die Partie gegen Stuttgart zeigte außerdem, dass Labbadia in der neuen Spielzeit mehr Möglichkeiten hat, durch Einwechslungen Einfluss auszuüben."
Stuttgarter Zeitung: "Mit 3:2 (1:2) gewann der HSV sein Heimspiel am Samstagabend, obwohl der VfB eigentlich die klar bessere Mannschaft war. Bitter für die Stuttgarter, denn genau so war die Rollenverteilung auch schon beim 1:3 im ersten Ligaspiel gegen den 1. FC Köln. Zweimal gut gespielt, und trotzdem zweimal verloren – mit null Punkten ist der Saisonauftakt also trotz der guten Stimmung und der guten Vorsätze gründlich daneben gegangen."
11Freunde: "Freunde, was für eine Partie! Stuttgart hatte das Spiel lange Zeit klar im Griff, führte dennoch nur mit 2:1, ehe der Platzverweis für Florian Klein das Spiel sukzessive auf den Kopf stellte. Wenig Fußball, viel Emotion und Charakter beim HSV. So erreicht man die Relegation."
Hamburger Morgenpost: "Der HSV und ein stinknormales Spiel? Geht einfach nicht! Die Saison-Heimpremiere im Volkspark riss alle von den Sitzen – und am Ende hallten die Jubelschreie in die ganze Stadt hinaus. 3:2 (1:2) dank zweier später Treffer gegen den VfB Stuttgart. Ein Ritt auf der Rasierklinge mit einem rattenscharfen Ende für den Dino."
Welt: "Der 1. FC Köln trotzte dem VfL Wolfsburg ein Remis ab. Die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle nicht gerecht. Die Wechselwirren um Kevin De Bruyne hinterließen Spuren - auch beim Umworbenen selbst."
Express: "Das Publikum verabschiedete die Mannschaft wie Sieger. Standing Ovations, viel Applaus und Zuneigung schwappten den Mannen in Rot und Weiß entgegen - dabei ging das Spiel 1:1 aus. Doch der 1. FC Köln hatte den VfL Wolfsburg am Rande einer Niederlage, stand während der Partie sogar mal kurzzeitig an der Spitze der virtuellen Tabelle - und machte richtig Bock. Bock auf mehr!"
Bild: "Schluss mit Tuchel-Muddel! Nach dem Chaos-Kick in Norwegen (4:3 nach 0:3) siegten Thomas Tuchels Dortmunder chaosfrei 4:0 in Ingolstadt. Der BVB ist Spitzenreiter!"
Ruhr Nachrichten: "Borussia Dortmund hat seine makellose Bilanz in Pflichtspielen in der noch jungen Saison mit dem 4:0 (0:0) bei Aufsteiger FC Ingolstadt ausgebaut. Im Dortmunder Fanblock blühten nach dem hochverdienten Erfolg, der den BVB an die Tabellenspitze katapultierte, zarte Titelträume."
SZ: "Das fahrlässige Auslassen bester Gelegenheiten war das einzige Manko, bis zur Pause vergab der BVB Chance um Chance. Doch nach der Pause durchbrach gleich der erste Versuch die Ingolstädter Mauer. Mkhitaryan spitzelte den Ball in der 55. Minute nach rechts zu Matthias Ginter, den Tuchel als Rechtsverteidiger aufgestellt hatte, Neven Subotic spielte an dessen Stelle in der Innenverteidigung. Ginter verteidigte sicher und rückte oft mit nach vorne, machte das BVB-Spiel so noch unberechenbarer."
Spox: "Die Borussia wurde zunehmend dominanter, scheiterte aber viel zu lange am eigenen Unvermögen vor dem Kasten. Von Ingolstadt dagegen war in der Offensive nichts zu sehen, auch an die zweiten Bälle kamen die Schanzer im letzten Drittel nur selten. Die Passquote von 45 Prozent angekommener Zuspiele im Halbzeit eins ist erschreckend schwach."
Stern: "Aber leider lässt beinahe die gesamte Bundesliga die angemessene Mentalität gegen die Münchener vermissen – was zuletzt auch Dortmunds Kapitän Mats Hummels kritisch angemerkt hat. Es wirkt, als würden sich viele Teams schon vor dem Anpfiff wegducken. Und wenn sie es mal nicht tun - wie die Hoffenheimer -, fehlt es am Ende trotz des gnädigsten Spielverlaufes, den man sich überhaupt vorstellen kann, an der letzten Überzeugung an die eigene Siegchance."
Sport1: "Rekord-Gegentor, Verletzungspech, Gelb-Rote Karte binnen Sekunden, verschossener Elfmeter, Jokertor und Last-Minute-Sieg in Unterzahl - so ein heißes Ding hatte der Trainer von Rekordmeister FC Bayern München in der Bundesliga noch nicht oft erlebt."
tz: "Emotionale Siege sind ja doch die schönsten Siege. Auch beim FC Bayern. Natürlich war zuletzt nach dem 5:0 gegen den HSV zum Saisonauftakt die Freude ebenfalls groß, nach dem Erfolg von Hoffenheim aber strahlten die Roten doch noch etwas mehr, das Grinsen war eindeutig breiter. Pep Guardiola sprang nach dem Treffer von Robert Lewandowski in luftige Höhen, selbst Matthias Sammer katapultierte sich von der Bank wie sonst nur bei kritischen Schiedsrichterentscheidungen."
Abendzeitung: "So schnell haut diese Bayern nichts um. Rekord-Gegentor, Rückstand, Gelb-Rote-Karte, Unterzahl, Elfmeter gegen sich. Am Ende bejubeln sie das 2:1 bei der TSG Hoffenheim durch den Last-Minute-Treffer des eingewechselten Robert Lewandowski."
Sportschau: "Ralf Fährmann sah gar nicht so unglücklich aus, obwohl er und seine Mannschaft nicht über ein 1:1 gegen Darmstadt 98 hinaus gekommen waren. Der Torhüter des FC Schalke 04 schien vielmehr darauf zu setzen, dass die rund 61.500 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena erkannt hatten, dass sich ihnen eine grundlegend veränderte Mannschaft präsentiert hatte."
DerWesten: "Die Darmstädter erkämpften sich ihren Überraschungspunkt mit allen Mitteln. Schalke gelang es erst in der zweiten Hälfte, sich wirklich zwingende Chancen herauszuspielen. Aber davon wurde nur eine durch Draxler genutzt."
Berliner Morgenpost: "Anders als in Augsburg, wo Hertha nach der Führung den Faden verlor, beflügelte der Vorsprung die Hausherren. Angriff auf Angriff rollte auf das Bremer Tor zu. In der Taktikbesprechung hatten die Berliner vor allem Lopes Garcia, den jungen linken Verteidiger, als Schwachstelle ausgemacht."
FAZ: "Veh wusste, dass sein Heimatklub eine gewohnt harte Nuss werden würde. Und der Coach konnte sich am Ende glücklich schätzen, dass sein Kapitän zur rechten Zeit am rechten Platz stand. Marco Russ war so frei, in der 86. Minute für den 1:1-Endstand zu sorgen. Aber auch nur, weil zuvor Einwechselspieler Luca Waldschmidt mit feinem Gespür und sicherem Blick den Weg für den finalen Pass fand."
Frankfurter Rundschau: "Was im Spiel der Eintracht auffiel, das war vor allen Dingen die fehlende Ballsicherheit. Da wurden die Pässe in erstaunlicher Häufigkeit in des Gegners Füße gespielt. Das Tor zum 0:1 durch einen satten und schönen Schuss von Caiuby (23.) steht exemplarisch für die Frankfurter Fehlerhaftigkeit. Nach einem kapitalen Fehlpass des ohnehin völlig indisponierten Makoto Hasebe hatten die Augsburger leichtes Spiel, sich in den Strafraum hinein zu kombinieren."
Kicker: "Calhanoglus Expertise beschert Bayer den DreierZwischen zwei wichtigen Qualifikationsspielen für die Champions League hat Bayer Leverkusen seine Pflichtaufgabe in der Bundesliga routiniert erledigt: Bayer gewann bei Hannover 96 verdient mit 1:0. Calhanoglus traumhafter Freistoß reichte gegen zahnlose Niedersachsen."