Doppelpack von Haaland BVB mit klarem Sieg, Bremen gewinnt knapp

Düsseldorf · Borussia Dortmund feiert am 3. Spieltag einen klaren 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg. Eintracht Frankfurt stürmt dank Bas Dost vorzeitig die Tabellenspitze, während Werder Bremen knapp gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld gewinnt.

 Emre Can (Vordergrund) und Erling Haaland (r.) erzielten gegen den SC Freiburg die Tore für den BVB.

Emre Can (Vordergrund) und Erling Haaland (r.) erzielten gegen den SC Freiburg die Tore für den BVB.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Borussia Dortmund hat den drohenden Saison-Fehlstart dank Erling Haaland abgewendet. Nach zuletzt zwei Niederlagen für den BVB in der Bundesliga beim FC Augsburg (0:2) und im Supercup (2:3) beim FC Bayern steuerte der norwegische Angreifer am Samstag beim verdienten 4:0 (1:0) über den SC Freiburg zwei Tore (31. Minute/66.) bei. Die weiteren Treffer vor 11 500 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielten Emre Can (47.) und Felix Passlack (90.+2).

Auch ohne Top-Scorer Jadon Sancho und Stammkeeper Roman Bürki, die wegen Atemwegsinfektionen fehlten, übernahm der BVB von Beginn an die Regie. Allerdings fiel der Spielaufbau zunächst schwer, weil die Freiburger dem Favoriten mit gekonntem Forechecking das Leben schwer machten.

Zudem zogen sich die Gäste bei gegnerischen Angriffen komplett zurück und ließen der hochgelobten BVB-Offensive damit wenig Raum für schnelle Kombinationen.

Erst Haaland brach den Bann. Nach Zuspiel von Giovanni Reyna schloss der Torjäger mit einem Flachschuss ins lange Ecke eiskalt ab. Dieser dritte Saisontreffer des Norwegers löste beim BVB die Anspannung. Urplötzlich kam die bis dahin zurückhaltende Offensive in Fahrt. Bei Chancen von Reyna (34.), Haaland (36.) und Mats Hummels (38.) waren die Dortmunder dem 2:0 nahe. Angesichts des wachsenden Drucks verlegten sich die Freiburger nun vollends auf die Torsicherung und blieben bis zur Pause im Angriff harmlos.

Doch nur 67 Sekunden nach Wiederanpfiff war das Freiburger Bollwerk erneut geknackt. Eine Ecke von Reyna beförderte Nationalspieler Can den Ball mit einem wuchtigen Kopfball in den rechten Torwinkel. Trotz der nun beruhigenden Führung blieb der BVB am Drücker. Nur der leichtfertige Umgang mit Torchancen durch Axel Witsel (52.) und Marco Reus (63.) verzögerte die Vorentscheidung.

Doch einmal mehr war auf Haaland Verlass. Erneut leistete der erst 17 Jahre alte Reyna die Vorarbeit, für die sich der Norweger mit einem platzierten Schuss in Netz bedankte. Passlack setzte mit seinem ersten Bundesliga-Treffer den Schlusspunkt.

Damit war die 100. Niederlage von Freiburgs Trainer Christian Streich in seinem 292. Spiel als Bundesliga-Trainer perfekt. Gegen Dortmund konnte er bisher nie gewinnen.

Eintracht Frankfurt krönt guten Saisonstart

Eintracht Frankfurt hat den Bayern-Bezwingern der TSG Hoffenheim einen herben Dämpfer verpasst und die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erobert. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter zog durch das 2:1 (0:1) im eigenen Stadion an den Kraichgauern vorbei auf Platz eins. Für Hoffenheim, das in der vergangenen Woche noch einen 4:1-Überraschungscoup gegen Rekordmeister Bayern München gefeiert hatte, war es die erste Niederlage unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß in der Liga.

Daichi Kamada (54.) und Bas Dost (71.) drehten die Partie zugunsten der Heimelf in zweiten Durchgang. Hoffenheim genügte der sechste Saisontreffer des heiß begehrten Andrej Kramaric (18.) nicht zum Sieg.

Vor 8000 stimmgewaltigen Fans, die trotz eines eigentlich zu hohen Inzidenz-Wertes von 42,0 am Tag vor dem Spiel ins Stadion durften, bestimmten in der Frankfurter Arena aber zunächst die Gastgeber das Geschehen. Mit schnellem Umschaltspiel brachte die Eintracht den formstarken Andre Silva in der Anfangsphase gleich dreimal aussichtsreich in Position.

Fast aus dem Nichts schlug Kramaric auf der anderen Seite zu: Mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck vollendete er den ersten Hoffenheimer Angriff. Die Gäste steigerten sich nach der Führung, beendeten die Frankfurter Druckphase und blieben über Kramaric, vor dem Eintracht-Coach Adi Hütter besonders gewarnt hatte, brandgefährlich.

Der Heimelf fehlten in der Folge dagegen die Ideen nach vorne. In den kommenden Partien könnte der frühere Nationalspieler Amin Younes für mehr Kreativität im Angriff sorgen, der Offensivspieler kommt auf Leihbasis für zwei Jahre vom SSC Neapel. Erst kurz vor dem Seitenwechsel tauchte Silva (45.) erneut in der Gefahrenzone auf.

Hütter schickte seine Mannschaft personell unverändert, aber mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Die Abschlüsse von Silva (45.) und Almamy Toure (49.) waren zunächst zu ungenau. Die Bemühungen belohnte Kamada wenig später, als er den Ball über die Linie ins Tor grätschte.

Die Hoffenheimer knüpften nach dem Gegentreffer zu selten an den souveränen Auftritt in Halbzeit eins an. Bei der besten Gelegenheit der Gäste klärte Martin Hinteregger vor dem einschussbereiten Kramaric (68.). Im Gedränge auf der Gegenseite behielt Dost bei der Führung für die Eintracht die Übersicht.

Bittencourt lässt Werder gegen Bielefeld jubeln

Keine Zuschauer, aber den nächsten Sieg eingefahren: Werder Bremen hat sein Geisterspiel gegen Arminia Bielefeld gewonnen. Leonardo Bittencourt (27.) schoss das Tor des Tages und ließ die Hanseaten nach dem am Ende mühsamen 1:0 (1:0) gegen den Aufsteiger jubeln. Nach dem zweiten Sieg in Serie zog Werder mit nun sechs Punkten auf dem Konto an Bielefeld vorbei und rangiert nun auf einem Europapokalplatz.

Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt zeigte auch ohne die eigentlich eingeplante Unterstützung der eigenen Fans immerhin in der ersten Hälfte eine ansprechende Leistung und bestätigte den Aufwärtstrend nach dem 3:1 zuletzt bei Schalke 04. Die Arminia von Trainer Uwe Neuhaus musste hingegen die erste Liga-Pleite überhaupt im Jahr 2020 (1. und 2. Liga) hinnehmen.

Die Bremer machten zunächst etwas zu wenig aus ihrer Überlegenheit, so dass sich Bielefeld besser in die Partie wühlen konnte - und durch Fabian Klos (20.) und Sergio Cordova (26.) zu Chancen kam. Kurz danach jubelten dann aber plötzlich die Hausherren, nachdem Bittencourt eine Hereingabe von Jean-Manuel Mbom technisch sehenswert veredelte. Ein vermeintlicher Treffer des 26-Jährigen sechs Minuten zuvor war nach einem Videobeweis wegen hauchdünner Abseitsstellung nicht anerkannt worden.

Mit zunehmender Spielzeit plätscherte die Partie etwas vor sich hin. Werder überließ Bielefeld überraschend mehr Räume, drängte nicht mehr so konsequent nach vorne und leistetet sich sehr zum Missfallen von Kohfeldt, der an der Seitenlinie öfter sehr laut werden musste, einige Unkonzentriertheiten.

Fast folgerichtig kam Bielefeld durch Klos (61.) zu einer sehr guten Möglichkeit zum Ausgleich, doch Jiri Pavlenka im Werder-Tor konnte den Kopfball des Angreifers parieren. DSC-Verteidiger Mike van der Hoorn erzielte in der fünften Minute der Nachspielzeit noch ein Tor, doch das wurde wegen eines Foulspiels aberkannt.

(hgo/sid/dpa)
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