0:3-Pleite beim Mitaufsteiger Fortuna zeigt in Nürnberg schlechteste Saisonleistung

Nürnberg · Die Düsseldorfer verlieren das Duell der Aufsteiger beim 1. FC nach einer enttäuschenden Vorstellung 0:3. Die Funkel-Elf findet nie zum Tempo und zu der Passsicherheit der ersten fünf Bundesligaspiele und macht zahlreiche Fehler.

Bundesliga 18/19: 1. FC Nürnberg - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels
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Nürnberg - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Timm Schamberger

Fortuna Düsseldorf hat sich einen denkbar schlechten Zeitpunkt dafür ausgesucht, ihre bislang schlechteste Darbietung der Saison abzuliefern. Im Duell der beiden Bundesliga-Aufsteiger, das für den Abstiegskampf noch einmal enorme Bedeutung bekommen kann, machten die Rheinländer viel zu viel Fehler und agierten auch zu langsam, um die gewiss nicht starken Mittelfranken ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können. Am Ende stand eine verdiente 0:3-Niederlage, mit der Fortuna auch die Englische Woche mit nur einem mageren Punkt aus den Partien in Stuttgart, gegen Leverkusen und in Nürnberg sehr enttäuschend abschloss.

Der beste Mann aus dem Leverkusen-Spiel nur auf der Bank – das war schon ein Paukenschlag, den Trainer Friedhelm Funkel da präsentierte. Ganz freiwillig war die Versetzung des Interimskapitäns Marcel Sobottka freilich nicht, denn Magen-Darm-Problem verhinderten kurzfristig den Einsatz des gebürtigen Gelsenkircheners. Und so stellte sich Fortunas Startelf offensiver dar als erwartet. In Takashi Usami und Dodi Lukebakio rückten gleich zwei Profis in die Anfangsformation, die ihre Stärken eindeutig im Spiel nach vorn haben. Dafür blieb Torjäger Rouwen Hennings wie schon beim 0:0 in Stuttgart zunächst draußen; für ihn agierte Marvin Ducksch in der Spitze.

Bundesliga 18/19: 6. Spieltag: Reaktionen der Trainer
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6. Spieltag: Reaktionen der Trainer

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Foto: REUTERS/Fabian Bimmer

Die Partie begann dann wesentlich zaghafter als das jüngste Duell der beiden Klubs im Mai, das Fortuna durch einen 3:2-Sieg die Zweitliga-Meisterschaft gebracht hatte. Seinerzeit stand es bereits nach zwölf Minuten 2:0 für die Nürnberger, die ihren Job diesmal jedoch reservierter angingen. Der Führungstreffer gelang ihnen dennoch, weil auch Fortuna längst nicht so entschlossen agierte wie zuletzt gegen Leverkusen oder in der zweiten Hälfte von Stuttgart. Einige Unsicherheiten in der Ballannahme taten ihr Übriges, den anfangs nach dem 0:7 gegen Dortmund doch arg verunsicherten Gastgebern Mut zu machen. Lukebakio unterlief ein völlig unnötiges Foul gegen Tim Leibold, und FCN-Kapitän Hanno Behrens verwandelte den fälligen Strafstoß in der 28. Minute souverän.

Der Rückstand weckte die Düsseldorfer auf. Zunächst rettete die „Club“-Abwehr nach einem Kopfball Niko Gießelmanns erst kurz vor der Torlinie, dann lief Lukebakio bei einem Konter allein auf das Gehäuse zu. Der Belgier scheiterte jedoch an Keeper Fabian Bredlow, und den Nachschuss setzte Jean Zimmer in die Karpaten (33.). Überhaupt hatte Lukebakio einen ganz schwachen Tag erwischt. Beinahe in jeder Defensivszene, in die die Leihgabe des FC Watford verwickelt wurde, brannte es lichterloh, und vorn gelang ihm für sein Talent eindeutig zu wenig. Auch Ducksch gingen zu viele Aktionen daneben, so dass sein erneut großer Fleiß die Defizite nicht mehr wettmachen konnte.

Bundesliga 18/19: Nürnberg - Düsseldorf: die Fortunen in der Einzelkritik
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Foto: dpa/Timm Schamberger

Rätselhaft dann, warum die Funkel-Elf nach dem Wechsel nicht an den zarten Aufwärtstrend anknüpfte, sondern wieder das langsame Tempo der ersten Minuten aufnahm. Nach einer knappen Stunde brachte der Trainer Davor Lovren ins Spiel, allerdings nicht für den schwachen Lukebakio, sondern für Usami, dem offenbar noch die Kraft für 90 Minuten fehlt. Nürnberg stand tief, wartete auf Fehler der Gäste, um über Konter sein Heil zu suchen. Sonderlich attraktiv war das nicht, zumal die Fehlerquote auf beiden Seiten hochblieb. Das wichtigste Beispiel lieferte Adam Bodzek, der sich beim Kopfball verschätzte und den Ball genau in den Lauf von „Club“-Torjäger Mikael Ishak verlängerte. Der machte es besser als Lukebakio und traf zum vorentscheidenden 2:0, dem Federico Palacios zwölf Minuten vor dem Ende nach einem Ballverlust Lovrens in der Vorwärtsbewegung noch den dritten Treffer folgen ließ. Es war der Abschluss eines aus Düsseldorfer Sicht ganz bitteren Nachmittags an der Noris.

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