Ein Blick auf die Statistiken 30 Fakten zur aktuellen Bundesliga-Saison

Düsseldorf · Die WM ist vorbei und die Bundesliga geht bald wieder los. Ein guter Zeitpunkt für einen kleinen Rückblick auf die bisherigen Saisonspiele in deutscher höchster Spielklasse. Welcher Neuzugang ist bisher der treffsicherste? Wer ist der langsamste Spieler der Liga? Und welcher Trainer wechselte am besten ein? Die etwas andere Zwischenbilanz.

 Am 20. Januar starten RB Leipzig und der FC Bayern München in das neue Fußballjahr in der Bundesliga.

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Foto: AP/Michael Sohn

Nach der Weltmeisterschaft in Katar und einer kleinen Winterpause nimmt die Fußball-Bundesliga den Spielbetrieb am 20. Januar 2023 wieder auf. Zum Auftakt kommt es direkt zum Topspiel zwischen RB Leipzig und dem Tabellenführer FC Bayern München. Wir haben uns zuvor ein paar interessante Fakten zu den bisherigen 15 Spieltagen das Saison angeschaut.

Jugend forscht Auch in der aktuellen Spielzeit fällt wieder auf, dass die Teams in der Bundesliga auch vermehrt auf junge Spieler setzten. Und das sogar bei Spitzenklubs wie Bayern und Dortmund. Beim BVB haben jungen Spieler wie Youssoufa Moukoko, Jude Bellingham, Gio Reyna oder Jamie Bynoe-Gittens fast die Hälfte der Saisontore erzielt (zwölf von 25). Jamal Musiala ist beim FC Bayern nicht nur unumstrittener Stammspieler, sondern auch der beste Torjäger mit neun Treffern. Das Durchschnittsalter der Startformationen liegt bei 26,75 Jahren, etwas jünger ist hier nur die französische Ligue 1 (26,71 Jahre).

Nicht zu stoppen In ein Sprint-Duell mit Moussa Diaby geht wohl kein Verteidiger gerne. Der Flügelspieler von Bayer Leverkusen ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36,52 Kilometer pro Stunde, der aktuell beste Sprinter der Liga, gefolgt von Gladbachs Nathan Ngoumou (36,17) und Bayerns Alphonso Davies (36). Den Geschwindigkeitsrekord von 36,6 Kilometer pro Stunde hat der Ex-Mainzer Jeremiah St. Juste vor einem Jahr aufgestellt.

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Foto: dpa/Peter Kneffel

Keine Eile Währenddessen geht es Augsburg-Verteidiger Reece Oxford deutlich gemächlicher an. Das Höchsttempo des Engländers liegt derzeit bei 26,31 Kilometer pro Stunde – er ist damit mehr als zehn Kilometer pro Stunde langsamer als Diaby. Auch Mark Uth vom 1. FC Köln zählt alles andere als zu den absoluten Super-Sprintern der Liga. Er kam bislang auf maximal 27 Kilometer pro Stunde.

Heimstärke In der laufenden Spielzeit wurden 47 Prozent aller Heimspiele gewonnen. An den ersten 15 Spieltagen in der Saison 2020/21 waren es nur 33 Prozent. In der Statistik stich vor allem Borussia Mönchengladbach heraus. Der Verein vom Niederrhein holte zu Hause 14 Punkte mehr als auswärts.

Fehlschützen Er probiert es immer, doch so richtig viel gelingt ihm vor dem Tor nicht: Chidera Ejuke von Hertha BSC schoss in dieser Saison bereits 21 Mal auf das gegnerische Gehäuse, ein Treffer gelang ihm aber noch nicht. Er ist aber nicht der Einzige mit Torschusspanik. Auch Christian Günter (Freiburg) und Donyell Malen (Dortmund) gehören zu den Bundesliga-Profis mit den meisten Schüssen, ohne einen Treffer erzielt zu haben.

Alupech Wenig Glück vor dem Tor haben auch Marius Bülter (Schalke), Gerrit Holtmann (Bochum) und Mergim Berisha (Augsburg). Allerdings liegt das vor allem daran, dass die drei Spieler bereits dreimal in dieser Saison entweder die Latte oder den Pfosten trafen.

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Torgaranten Wie es besser geht, zeigten bislang der Bremer Niclas Füllkrug (zehn Saisontore) und der Leipziger Christopher Nkunku (zwölf). Die beiden Angreifer sind jeweils die Torgaranten in ihren Mannschaften. 40 Prozent aller Tore ihres Teams gingen bislang auf das Konto von Füllkrug und Nkunku.

Joker Er kam, sah und traf: Union-Stürmer Sven Michel ist der aktuell erfolgreichste Joker der Liga. Er wurde insgesamt elfmal eingewechselt und traf dabei dreimal.

Goldenes Händchen Der Trainer, der wiederum die treffsichersten Joker aufs Feld schickt, ist nicht etwa Union-Coach Urs Fischer (Platz zwei), sondern Edin Terzic vom BVB. In 15 Spielen wechselte er 66 Mal ein und schickte so insgesamt neun Torbeteiligungen auf den grünen Rasen.

Trainereffekt greift Die Verantwortlichen von RB Leipzig dürfen sich auf die Schultern klopfen. Die Entscheidung, Domenico Tedesco Anfang September freizustellen und Marco Rose als neuen Trainer zu installieren, ist mehr als geglückt. Die Bilanz der roten Bullen ist nach dem Trainerwechsel deutlich besser geworden. Während Tedesco im Schnitt 1,53 Punkte sammelte, liegt die Punkteausbeute von Rose bei 2,30 Punkten pro Spiel.

Erfolg durch Kontinuität Trotz Dreifach-Belastung hat Freiburg-Trainer Christian Streich in dieser Saison schon sechs Mal nacheinander die exakt gleiche Startelf ins Spiel geschickt. Mit Erfolg: Der SC steht aktuell auf Rang drei in der Bundesligatabelle. Und dann ist Streich auch schon seit elf Jahren SC-Coach. Kontinuität wird bei den Freiburgen eben groß geschrieben.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Früh übt sich Als der 19-jährige Jude Bellingham Borussia Dortmund am achten Spieltag gegen den 1. FC Köln als Kapitän aufs Feld führte, brach er einen Rekord. Seit Erfassung dieser Daten im Jahr 1995 gab es in der Bundesliga keinen anderen so jungen Kapitän.

Fairer geht‘s nicht Der Bremer Marvin Ducksch ist der fairste Spieler der Liga. Er beging in 1307 Spielminuten kein einziges Foul.

Schmerzhaft Neben Bellingham sind Jonas Hector (Köln) und Elvis Rexhbeçaj (Augsburg) die Profis, die bislang am häufigsten gefoult wurden.

Nicht zaghaft Demgegenüber stehen zwei Bundesliga-Akteure, die besonders häufig Fouls verübt haben. Rani Khedira von Union Berlin und Christoph Baumgartner von 1899 Hoffenheim. Beide konnten ihre Gegenspieler in 14 beziehungsweise 15 Partien jeweils 27 Mal nur unfair stoppen.

Comeback-Qualitäten Köln-Trainer Steffen Baumgart ist für seine emotionale Art bekannt. Das Feuer greift auch oft auf seine Spieler über. Der „Effzeh“ ist bislang die Mannschaft, die die meisten Punkte (zwölf) nach Rückständen geholt hat. Drei Partien konnten sogar noch komplett gedreht und gewonnen werden.

Starkes Trio Die Bayern-Spieler Jamal Musiala (neun), Serge Gnabry (acht) und Sadio Mane (sechs) sind das aktuell beste Tor-Trio der Liga. In der laufenden Saison schossen sie zusammengerechnet 23 Treffer für den Rekordmeister.

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Kopfballungeheuer In der Luft unschlagbar ist Philipp Hofmann. Der 1,96 Meter große Stürmer vom VfL Bochum gewann bislang 93 Kopfballduelle – so viele wie kein anderer Spieler in der aktuellen Saison.

Direkt eingeschlagen Eintracht Frankfurt schafft es immer wieder interessante Stürmer in die Bundesliga zu locken. Nach Luka Jovic, Ante Rebic oder Sébatien Haller ist es nun Randal Kolo Muani, der sich mit zehn Vorlagen und fünf Toren besonders treffsicher zeigt. Der Franzose kam im Sommer ablösefrei vom FC Nantes und ist der offensivstärkste Sommerzugang.

Schaltzentrale Joshua Kimmich ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Münchener. Das belegen auch die Fakten. Kimmich ist aktuell der Akteur mit den meisten Ballkontakten (durchschnittlich 99,4 pro Spiel), gefolgt von Teamkollege Dayot Upamecano (92,3) und dem Leipziger Willi Orban (87,6).

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Dauerläufer Und auch beim Laufpensum ragt Kimmich heraus. Der Nationalspieler hat in 15 Spielen bislang rund 171,6 Kilometer abgerissen. Mario Götze von Eintracht Frankfurt steht aktuell mit knapp 165 Kilometern auf Rang vier, dazwischen stehen Ellyes Skhiri (Köln) und Anthony Losilla (Bochum).

Feines Füßchen Wenn Nico Elvedi einen Pass spielt, kann man schon fast davon ausgehen, dass der Ball auch ankommt. Der Verteidiger von Borussia Mönchengladbach brachte bislang von 788 Pässen ganze 748 Bälle an den Mann. Das ist eine Quote von 94,62 Prozent.

Schlechtes Timing Und schon wieder geht die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten hoch: Schalke-Stürmer Simon Terodde dürfte das bekannt vorkommen. Der 34-Jährige stand in dieser Saison in 15 Partien bereits 18 Mal im Abseits.

Weiße Weste Mark Flekken vom SC Freiburg ist der Schlussmann, der bislang am häufigsten zu Null (achtmal) gespielt hat. DFB-Torwart Manuel Neuer konnte nur in vier Spielen eine „Weiße Weste“ wahren.

Unterschiedliche Torschützen Insgesamt 174 Torschützen haben sich bereits in die Torjägerliste eingetragen. So viele verschiedene Torschützen gab es nach 15 Spieltagen zuletzt in der Saison 2018/19. Leverkusen und Bayern stellten hierbei die meisten unterschiedlichen Torschützen (beide 13).

Elfmeterkiller Bochums Keeper Manuel Riemann gehört zu den nervenstärksten Torhütern im deutschen Profi-Fußball. In dieser Saison hat er bereits fünf Strafstöße gehalten. Am elften Spieltag im Duell gegen Hoffenheim probierte er es sogar auf der anderen Seite als Schütze – und vergab.

Viel Personal Der FC Schalke 04 gehört mit Stuttgart und dem BVB zu den Mannschaften, die in dieser Saison die meisten Spieler eingesetzt haben: 26 Profis kamen in den 15 Spielen schon zum Einsatz, zudem bei Schalke zwei Cheftrainer.

Oft verschlafen Nur ein paar Minuten gespielt und schon klingelte es im eigenen Kasten. Der VfB Stuttgart ist das Team, das in der Anfangsviertelstunde die meisten Gegentore (acht) kassiert hat. Auch daran muss Neu-Coach Bruno Labbadia nun arbeiten.

In das falsche Tor Und dann wäre da noch Benno Schmitz, der als einziger Spieler in dieser Saison bereits zwei Eigentore erzielt hat.

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Spannung pur Im Tabellenkeller liegen Bochum, Stuttgart, Hertha und Augsburg punktetechnisch eng beieinander, an der Tabellenspitze konnte sich noch kein Verein wirklich absetzen. In der Bundesliga-Rückrunde kann in beiden Richtungen noch einiges passieren. Man darf also gespannt sein, wenn RB Leipzig und der FC Bayern München am 20. Januar in das neue Fußballjahr starten.

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