0:3 in Frankfurt Bayer lässt sich von der Eintracht vorführen

Frankfurt · Bayer Leverkusen hat bei Eintracht Frankfurt 0:3 verloren und die Chance auf die vorübergehende Tabellenführung vergeben. Ein enttäuschender Auftritt.

Bundesliga 2019/20: Frankfurt - Bayer 04 - die Bilder des Spiels
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Frankfurt - Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Mit den Händen in die Hüften gestemmt stand Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz wie festgefroren am Spielfeldrand. Der Niederländer wirkte ratlos, machtlos, hilflos. Obwohl zu diesem Zeitpunkt erst rund eine Viertelstunde gespielt war, schien dem Coach und seiner Werkself die Partie bei Eintracht Frankfurt bereits entglitten zu sein. Die Mannschaft aus dem Rheinland hatte dem furios aufspielenden Heimteam kaum etwas entgegenzusetzen, lag mit 0:2 hinten und sollte schließlich auch verdient mit 0:3 (0:2) verlieren. Mit einem Sieg am Freitagabend hätte Bayer für eine Nacht Tabellenführer werden können. Nun muss sich Leverkusen erst einmal hinten anstellen.

Der Abend begann aus Sicht des Werksklubs bereits denkbar schlecht: Wie der Verein mitteilte, hatte sich Flügelangreifer Leon Bailey im Abschlusstraining eine Muskelverletzung zugezogen. Eigentlich hätte der Jamaikaner nach überstandener Verletzung bei den Hessen sein Comeback feiern sollen. Jetzt fällt er erneut für mehrere Wochen aus.

Ohne Bailey auf dem Rasen sah sich Leverkusen in der Anfangsphase einer wie entfesselt auftretenden Eintracht gegenüber, die früh Druck auf die Bayer-Verteidiger ausübte, gedankenschneller handelte und folgerichtig auch das erste Tor erzielte. Nach einem sehenswerten Pass des ehemaligen Leverkuseners Danny da Costa schüttelte Frankfurts Stürmer Goncalo Paciencia die herbeigeeilten Abwehrspieler Aleksandar Dragovic und Mitchell Weiser ab wie lästige Fliegen und verwandelte gekonnt zum 1:0 (4.). Nach einem durch Dragovic verursachten und von Paciencia ebenso herausgeholten wie verwandelten Handelfmeters stand es bereits nach 17 Minuten 2:0 für die Hausherren.

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Foto: AP/Martin Meissner

Erst nach rund einer halben Stunde fand Leverkusen dann etwas besser in die Partie und kam selbst zu einigen Chancen, die allerdings ungenutzt blieben. Sowohl Lucas Alario als auch Julian Baumgartlinger zielten aus aussichtsreichen Positionen zu ungenau. Allerdings hatte auch die Eintracht weiter gute Szenen im Angriff, so dass sich Bayers Torhüter Lukas Hradecky nicht über fehlende Arbeit beschweren musste.

Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts zeigte sich Bayer schließlich gewillt, den Anschlusstreffer zu erzielen. Der für den überforderten Weiser noch vor der Pause eingewechselte Karim Bellarabi probierte es gleich mehrfach aus der Distanz, fand jedoch immer wieder in Eintracht-Torwart Frederik Rönnow seinen Meister. Gleiches gilt für Alario, der in der 66. Minute aus wenigen Metern per Kopfball freistehend am Dänen scheiterte. Selbst als Schiedsrichter Christian Dingert auf Handelfmeter für Bayer entschied, korrigierte ihn der Videoassistent zu Recht und Bayer verpasste die nächste große Chance auf das 1:2 (71.).

Durch die Bayer-Schlussoffensive boten sich den von Adi Hütter gecoachten Frankfurtern in der letzten halben Stunde immer wieder Konterchancen, die diese jedoch nicht gut ausspielten. Da Bayer weiter munter Gelegenheit um Gelegenheit verstreichen ließ und Frankfurt-Schlussmann Rönnow zum Helden aufstieg, blieb es beim letztlich verdienten Erfolg der Eintracht, die durch Bas Dost noch das 3:0 nachlegten (80.) und Bayer in der Tabelle überholten.

Allzu lange über die zweite Niederlage in dieser Bundesliga-Saison darf die Werkself nicht nachdenken: Bereits am Dienstag (18.55 Uhr) steht für Leverkusen das vorentscheidende Duell in der Champions League bei Atlético Madrid auf dem Programm. Nur mit einem Sieg beim spanischen Top-Team darf das auf internationalem Terrain noch punktlose Bosz-Team weiter auf den Achtelfinaleinzug hoffen. Für die Eintracht geht’s erst am Donnerstag (21 Uhr) in der Europa League gegen Standard Lüttich weiter.

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