Was man über den 6.Spieltag wissen muss Zieler sichert sich Platz in jedem Saisonrückblick
Düsseldorf · Der sechste Spieltag der Bundesliga ist vorbei, die Gespräche darüber noch nicht. Das waren die Szenen und Geschichten des Spieltags, die uns weiter beschäftigen werden.
Welches Tor war das schönste? Wer hat das größte Ausrufezeichen gesetzt? Wir blicken auf den 6. Spieltag zurück.
Das schönste Tor
Da kann es eigentlich nur eins geben: das Eigentor von Ron-Robert Zieler. Den Platz in den Saison-Rückblicken dürfte der Keeper des VfB Stuttgart durch das wohl kurioseste Eigentore der Bundesliga-Geschichte sicher haben. Selbst Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt war überrascht: „Da ist vielleicht Bundesliga-Geschichte passiert, und ich Idiot habe gar nicht hingeguckt“, sagte der 35-Jährige. Zieler zwang sich nach dem 2:1-Sieg des VfB nur zu einem mühsamen Lächeln. Bei Sky antwortete er auf die Schuldfrage: „Das ist mir scheißegal. Das klären wir intern.“
Größtes Ausrufezeichen
Fünf Spieltage musste Augsburgs Alfred Finnbogason tatenlos zuschauen. Eine Entzündung an der Patellasehne hatte den Isländer außer Gefecht gesetzt. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg am 6. Spieltag durfte er dann endlich wieder ran. Finnbogason vor den eigenen Fans gegen den SC Freiburg? Da war doch was. Richtig! In der vergangenen Saison hatte der 29-Jährige vor eigenem Publikum dreimal gegen die Breisgauer getroffen. Und auch dieses Mal enttäuschte er die FCA-Fans nicht. Erneut steuerte er einen Dreierpack zum Sieg (4:1) bei. „Das ist eine gute Tradition“, sagte der Matchwinner hinterher. Freiburgs Trainer konnte über die Rückkehr dagegen gar nicht lachen: „Ich hoffe, dass Finnbogason jetzt nicht jedes Mal drei Tore gegen uns schießt. Sonst wird es schwer, zu gewinnen“, so Christian Streich.
Größte Enttäuschung
Erstmals ging Fortuna Düsseldorf nicht als der krasse Außenseiter in ein Saisonspiel. Bei Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg war das Team sogar leichter Favorit. Problem: Diese Rolle scheint der Elf von Trainer Friedhelm Funkel (noch) nicht zu liegen. Beim 0:3 zeigten die Düsseldorfer ihre schwächste Saisonleistung. Nichts klappte, nichts lief zusammen. Das sahen auch die Spieler und der Trainer so. „Wir müssen es schaffen, unsere individuellen Fehler abzustellen, sonst werden wir weiter so knallhart bestraft“, sagte Verteidiger Niko Gießelmann. Funkel wird ein paar Tage brauchen für die Fehleranalyse. Am Samstag gastiert der FC Schalke.
Überraschung des Spieltags
Wird der Kampf um die Meisterschaft in dieser Saison doch spannend? Im ausverkauften Olympiastadion hatte Hertha BSC dem FC Bayern die Stirn geboten. Nein, mehr als das: Sie kämpften um jeden Ball. Und sie rangen den großen Favoriten geradezu nieder. Das überraschende 2:0 war der Lohn für die Elf von Trainer Pal Dardai. Es war der erste Sieg über die Münchner seit mehr als neun Jahren. „Unser Sieg muss ein Signal an die ganze Liga sein, das tut der Wettbewerbsfähigkeit gut“, sagte Hertha-Manager Michael Preetz. Zur Belohnung gab es zwei freie Tage. Und die Bayern? Nach der ersten Saisonniederlage ist die Tabellenführung futsch. Am Dienstag kommt Ajax Amsterdam (Champions League) in die Allianz Arena, Freitag ist Borussia Mönchengladbach zu Gast. Wollen die Bayern noch etwas vom Oktoberfest haben, sollten sie schleunigst die Kurve bekommen.
Größter Held
Wie groß der Druck auf Schalke nach fünf Niederlagen gewesen ist, verriet Alessandro Schöpf nach dem erlösenden 1:0-Heimsieg gegen den FSV Mainz 05. „Ich konnte die letzten Nächte nicht richtig schlafen“, gab der 24-Jährige zu, „ich habe immer nur gedacht: Wir müssen, müssen, müssen gewinnen.“ Der unter Schlafentzug leidende Österreicher hatte zuvor mit seinem ersten Bundesligator seit 17 Monaten die Negativserie der Königsblauen beendet. „Riesige Erlösung“ verspürte Schöpf nach seinem Siegtor (11.): „Jetzt müssen wir auch die nächsten Spiele gewinnen“. Erst dann wird der Offensivspieler wohl auch erst wieder in Ruhe schlafen können.
(mit dpa)