Der 13. Spieltag im Check Auch der Wettergott ist kein Fan von Montagsspielen

Düsseldorf · Die Bedingungen für das erste Bundesliga-Montagsspiel der Saison waren miserabel. Dauerregen ließ die Partie zwischen Nürnberg und Bayer zu einer slapstickartigen Rutschpartie werden. Aber auch andere Szenen werden in Erinnerung bleiben. Unser Spieltagscheck.

 Nürnbergs Tim Leibold (l) kämpft mit Leverkusens Lars Bender (r) um den Ball.

Nürnbergs Tim Leibold (l) kämpft mit Leverkusens Lars Bender (r) um den Ball.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Am Montagabend regnete es in Nürnberg so stark, dass manch einer die Partie zwischen dem FCN und Bayer 04 Leverkusen am 13. Spieltag lieber gar nicht erst angepfiffen gesehen hätte. In Sinsheim wurde dagegen mal wieder ausführlich über die Handspiel-Regel diskutiert. Unser Spieltagscheck.

Schlafmützen des Spieltags

Borussia Mönchengladbach: Die frühen Gegentore in der Bundesliga
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Die frühen Gegentore der Borussia

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Foto: REUTERS/MATTHIAS RIETSCHEL

Borussia Mönchengladbach ist verwundbar. Das gilt vor allem für die Anfangsviertelstunde. Nur 125 Sekunden dauerte es beim Auswärtsspiel in Leipzig (0:2), bis Timo Werner Gladbach den ersten Gegentreffer einschenkte. Damit hat die Abwehr um Yann Sommer in der laufenden Saison bereits fünf Tore in der Anfangsviertelstunde hinnehmen müssen. Nur eine dieser Partien konnte Borussia noch gewinnen. Trainer Hecking zeigte sich angesichts der Schlafmützigkeit seiner Elf ratlos: „Ich weiß nicht, warum uns das nun schon zum wiederholten Mal passiert ist.“

Pfiff des Spieltags

Handspiel, ja oder nein? Für Gegner der umstrittenen Handspielregel dürfte das Spiel Hoffenheim gegen Schalke genug Material geliefert haben, um eine Diskussion für eine Regeländerung zumindest aussichtsreich zu gestalten. In Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco hätten sie zudem prominente Unterstützer. Nach Ansicht der beiden sollte nur noch auf Strafstoß entschieden werden, wenn ein absichtliches Handspiel vorliegt. Das hätte Schiedsrichter Robert Kampka die Sache vermutlich erheblich erleichtert. Kampka erkannte im ersten Durchgang einmal auf Handelfmeter gegen Hoffenheim, nahm die Entscheidung aber nach Ansicht der Bilder wieder zurück. Dann verhängte er einen umstrittenen Handelfmeter gegen Schalke (59.) und blieb dabei - ohne Videostudium. Bereits in der ersten Hälfte hatte sich Schalke-Verteidiger Salif Sane den Ball an die Hand geköpft - der Pfiff blieb aus.

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13. Spieltag: Reaktionen der Trainer

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Foto: dpa/Marius Becker

Der Joker des Spieltags

In dieser Kategorie kann es eigentlich nur einen Sieger geben – und das fast wöchentlich: Paco Alacacer. In Dortmund ist es inzwischen schon Gewohnheit. Sobald Alcacer den Trainingsanzug ablegt und sich für seine Einwechslung bereit macht, heißt es für die BVB-Fans: Fertig machen zum Jubeln. Beim 2:0-Heimsieg gegen Freiburg erzielte der Spanier bereits sein neuntes Tor als Joker– nach 13 Spieltagen. Erfolgreicher war noch kein anderer Einwechselspieler in der langen Historie der Liga. Gegen den Sportclub ließ er die Fans dieses Mal allerdings lange Warten. Erst knapp 21 Minuten nach seiner Einwechslung traf Alcacer zum 2:0. Das ging auch schon mal deutlich schneller.

Wasserschlacht des Spieltags

Strömender Regen und leere Tribünen: Nicht nur die Fans aus Nürnberg und Leverkusen (Anhänger von Bayer 04 waren gar nicht erst angereist) brachten mit ihrem Protest ihre Abneigung gegenüber den Montagsspielen zum Ausdruck, auch der Wettergott schien nicht wirklich Lust auf die Partie zu haben. Dauerregen brachte den Rasen an die Grenzen der Bespielbarkeit. Wäre es nach Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler gegangen, dann hätte man das Spiel gar nicht erst anpfeifen dürfen. „Das hatte mit Fußball nicht viel zu tun“, schimpfte Völler. Auch Bayer-Trainer Heiko Herrlich sprach von „irregulären Bedingungen“. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus sah das allerdings ein wenig anders. Die Unparteiische entschied, dass der Rasen bespielbar sei. Und so sahen die wenigen Zuschauer eine Partie, die mit zunehmender Spielzeit immer mehr zu einem Glücksspiel wurde.

Verlierer des Spieltags

Auch wenn die Niederlage gegen den FC Bayern erwartbar war, zeigte sie doch deutlich, dass Werder Bremen in der Krise steckt. Von der Leichtigkeit des Saisonbeginns ist nicht mehr viel zu sehen. In der Offensive fehlt die Durchschlagskraft, Defensiv präsentiert man sich zu anfällig. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen fünf Spielen sind die Norddeutschen Tabellenneunter. Tendenz nach unten.

(old)
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