Fotos Bundesliga 12/13: Die Flops der Hinrunde
Wir zeigen Ihnen die Flops der Bundesliga-Hinrunde 2012/2013.
Felix Magath (Ex-Trainer VfL Wolfsburg):
Die One-Man-Show von Felix Magath endete im 13. Stock des VW-Hochhauses. Dort wurde nach 586 Tagen das Ende der zweiten Amtszeit des Trainer-Managers beim VfL Wolfsburg beschlossen. Der Absturz vom Meistermacher zum Buhmann hatte lange vor dem 25. Oktober begonnen. Magath war am Ende, erreichte die Mannschaft nicht mehr. Der Meister von 2009 war Tabellenletzter, als Magath ging. Sieben Spiele ohne Sieg, vier Niederlagen in Folge – das war der VfL-Führungsetage zu viel. Erst Nachfolger Lorenz-Günther Köstner führte den Werksklub aus der Krise. Der Verein stellte die Trennung als Wunsch Magaths dar, einvernehmlich sei es gewesen. Magath habe dem Aufsichtsrat erklärt, dass ihm der Verein sehr am Herzen liege. "Er bot daher an, ihn von seinen Pflichten zu entbinden", hieß es in einer Mitteilung. Magath zog sich zurück, Meldungen über Verhandlungen mit potenziellen neuen Arbeitgebern kommentiert er mit Spott. Dass er sich ganz aus dem Fußball-Geschäft zurückzieht, ist aber unwahrscheinlich.
Arjen Robben (Bayern München):
Nichts Neues beim "Glasmann", wie er wegen seiner Verletzungsanfälligkeit gerne genannt wird. Es ist die immer gleiche Geschichte: Erst ist Robben bestens aufgelegt, dann verletzt er sich. Im Herbst laborierte er wochenlang an Muskelbeschwerden und löste gar Irritationen um ein Karriereende aus - mit 28 Jahren. Inzwischen zwingt ihn ein Muskelfaserriss zur Pause – seit dem 11. Spieltag gegen Frankfurt ist Robben nicht mehr in der Bundesliga aufgelaufen.
Andrey Voronin (Fortuna Düsseldorf):
Trainer Norbert Meier nahm die Geschichte nach außen mit Humor: "Das ist jetzt ein fester Termin für mich. Dienstag, ab 2.05 Uhr, Afterwork-Party bei Rudas. Da komme ich wenigstens mal von zu Hause raus." Trotz Krankschreibung hatte Andrey Voronin bis in die Nacht im Düsseldorfer Medienhafen gefeiert. Anschließend setzte sich der mit großen Vorschusslorbeeren zur Fortuna gewechselte Ukrainer lustlos auf die Bank, zeigte Journalisten den Mittelfinger – spätestens da war seine Zeit in Düsseldorf zum (teuren) Missverständnis verkommen. Voronins Arbeitszeugnis: Neun Einsätze, sechs von Beginn an, kein Tor, ein Assist.
FC Augsburg und SpVgg Greuther Fürth:
18 Punkte holten Augsburg und Fürth in der Hinrunde – wenn man die Ausbeute der beiden Schlusslichter addiert. Das Aufeinandertreffen des einzigen Teams ohne Heimsieg und des einzigen Klubs ohne Auswärtssieg endete am 17. Spieltag folgerichtig Unentschieden. Der Punkte brachte keinen weiter, selbst ein Sieg hätte an der aussichtslosen Lage wenig geändert. Immerhin arbeiten sowohl in Augsburg als auch in Fürth keine Träumer. Alle Protagonisten wissen, dass sich beide Vereine am 34. Spieltag vermutlich als designierte Zweitligisten wiedersehen.
Dietmar Hopp (Mäzen 1899 Hoffenheim):
Dietmar Hopp: Seit dem Rückzug von Erfolgstrainer Ralf Rangnick, der 1899 Hoffenheim von der Regionalliga ganz nach oben brachte, läuft's nicht mehr bei Hopps Baby. Weiter ist der Milliardär mit viel Geld zur Stelle, aber beim Personal hakt es: Rangnicks Nachfolger Pezzaiuoli, Stanislawski und Babbel versagten alle, auch auf dem Feld enttäuschten die meisten Zugänge. Jetzt herrscht große Abstiegsangst.
Huub Stevens (Ex-Trainer Schalke 04):
Der Schalker "Jahrhunderttrainer" ist Geschichte. Stevens zweite Amtszeit in Gelsenkirchen endete nach dem letzten Vorrunden-Spieltag und sechs sieglosen Spielen in Serie. Am Ende hatte der 59-Jährige oft nur noch griesgrämig gewirkt und kaum Hoffnung auf Besserung aufkommen lassen. Zuvor war immerhin der Einzug ins Champions-League-Achtelfinale geglückt.
Wolfgang Stark (Schiedsrichter):
Vorerst wird Wolfgang Stark keine Spiele von Borussia Dortmund pfeifen. Denn beim deutschen Meister sind sie nicht gut zu sprechen auf den Fifa-Referee aus Ergolding, der mit einer eklatanten Fehlentscheidung die 2:3-Heimniederlage am 16. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg einleitete. Fersehbilder bewiesen eindeutig: Die Rote Karte gegen Nationalspieler Marcel Schmelzer in der 35. Minute wegen angeblichen Handspiels auf der Torlinie war ebenso unberechtigt wie der daraus folgende Elfmeter zum 1:1. Zudem übersahen Stark und seine Assistenten in jener Szene eine Abseitsstellung. Unter dem Strich standen nach einem turbulenten Spiel vier umstrittene Tore. Die Sperre für Schmelzer wurde aufgehoben - ein schwacher Trost für den BVB, der sich in der Vergangenheit schon mehrfach von Stark bei grundlegenden Entscheidungen benachteiligt fühlte. "Es war ein klarer Fehler von mir. Das tut mir natürlich leid", sagte der populärste deutsche Referee.
Marcos Antonio (1. FC Nürnberg):
Ein Debüt wie das von Marcos Antonio hat die Fußball-Bundesliga in ihren 50 Jahren wohl selten gesehen. Schon die erste Aktion des 29 Jahre alten Innenverteidigers des 1. FC Nürnberg war ein kompletter Fehltritt, den Stuttgarts Torjäger Vedad Ibisevic nach 24 Sekunden zur VfB-Führung ausnutzte. Als sich der Brasilianer kurze Zeit später einen weiteren Bock leistete, hatte FCN-Trainer Dieter Hecking genug: Nach knapp 16 Minuten war der erste Auftritt von Marcos Antonio im Club-Dress beendet. Seitdem spielt der im Sommer eigentlich als Ersatz für Philipp Wollscheid von Rapid Bukarest geholte Verteidiger keine Rolle mehr. Nürnberg will Marcos Antonio, dessen Vertrag noch bis 2014 läuft, möglichst schnell wieder loswerden. Eine gute Bewerbung für einen neuen Klub war der missratene Auftritt am 29. September aber definitiv nicht.
Tim Wiese (1899 Hoffenheim):
Er sollte Hoffenheim nach Europa führen - und landete selbst im Abseits. Nach seiner Ausbootung aus der Nationalmannschaft erlebte Torhüter Tim Wiese bei seinem neuen Klub eine Hinrunde zum Vergessen. Der Königstransfer wurde zum Buhmann, der neue Kapitän zum Sinnbild der Krise beim Herbstmeister von 2008.
Als Nachfolger von Zuschauerliebling Tom Starke war Wiese mit großer Skepsis empfangen worden. Schon als die Verpflichtung des früheren Bremers bekannt geworden war, gingen einige Fans auf die Barrikaden.
Der Einstand des extrovertierten Schlussmanns bei der Pokal-Blamage beim Viertligisten Berliner AK (0:4) sollte bezeichnend werden. Mit Wiese im Tor hagelte es Niederlagen - einzig beim 3:2 gegen Schalke 04 hielt der 30-Jährige unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw, was er versprochen hatte. Besonders bitter: Sogar Markus Babbel rückte kurz vor seiner Entlassung vom Torhüter ab. Der Trainer machte deutlich, dass er Wiese unabhängig von dessen Knieverletzung durch Koen Casteels ersetzt hätte. Manager Andreas Müller bleibt dennoch optimistisch: "Tim Wiese ist ein hervorragender Torhüter, der seine Leistung nur noch nicht hat bringen können."