Hansa Rostock - Werder Bremen 3:1 (1:1) Bremen verpatzt Saisonfinale

Rostock (rpo). Immer noch in Feierlaune? Der neue deutsche Fußballmeister Werder Bremen unterlag im Nordderby bei Hansa Rostock 1:3 (1:1) und vergab die Chance, den in diesem Jahr aufgestellten Auswärtsrekord der Bundesliga weiter auszubauen.

Bundesliga, 34. Spieltag
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Foto: AP

Hansa hat durch den Sieg gute Karten auf einen Startplatz im DFB-Ligapokal. Als Neunter der Abschlusstabelle ist Hansa aber auf einen Bremer Pokalsieg angewiesen. Vor 29.000 Zuschauern im ausverkauften Ostseestadion gingen die Hausherren nach 29 Minuten durch Rade Prica etwas glücklich 1:0 in Führung. Mladen Krstajic glich mit einem direkt verwandelten Freistoß aus knapp 30 Metern zum 1:1 aus (37.). Schon kurz nach der Pause fälschte Krstajic zur erneuten Rostocker Führung ins eigene Tor ab, nachdem Ronald Maul scharf geflankt hatte (46.). Marcus Lantz verwandelte einen zweifelhaften Foulelfmeter nach einer Attacke von Paul Stalteri an Prica zum 3:1 (74.).

Zum Saisonfinale versprach die Aufstellung von Hansa-Trainer Juri Schlünz, der die gesperrten Rene Rydlewicz und Kim Madsen ersetzen musste, eine offensive Heimelf. Neben Torjäger Martin Max, den Hansa trotz dessen angekündigten Abschieds aus der Bundesliga zu halten hofft, und Magnus Arvidsson lief Prica als dritte Spitze auf. Doch die Bremer Viererkette, die Frank Baumann für den verletzten Valerien Ismael komplettierte, ließ zunächst nur wenig Schüsse auf das eigene Tor zu. Der Meister wirkte seinerseits angriffslustig und erarbeitete sich ein Chancenplus.

Ailton mit Kapitänsbinde

Doch weder Ailton (1./38.), der in seinem letzten Punktspiel für Werder die Kapitänsbinde tragen durfte, bevor er in der nächsten Saison wie Krstajic zu Schalke 04 wechseln wird, noch Ivan Klasnic (12./26.) überwanden Hansa-Schlussmann Mathias Schober trotz bester Möglichkeiten vor der Pause. Zu allem Überfluss machten sich nach den Bremer Feierlichkeiten der vergangenen zwei Wochen vereinzelt Unkonzentriertheiten in der Hintermannschaft bemerkbar. Eine davon nutzte Prica, der den Ball völlig freistehend in die Maschen drosch. Erst das Freistoßtor von Krstajic rückte die Verhältnisse wieder gerade.

Nach der Pause kam die erneute Hansa-Führung dem Spiel zu Gute. Werder drängte auf den Ausgleich, Hansa blieb bei Kontern gefährlich, sodass sich ein unterhaltsames Fußballspiel entwickelte. Ein Schlenzer an die Latte von Bremens Spielmacher Johan Micoud war das technische Glanzlicht des Nachmittages (61.). Neben Micoud gehörte auch Krstajic zu den auffälligsten Bremern. Bei Hansa machte Torwart Schober nur beim 1:1-Ausgleich eine unglückliche Figur, überzeugte sonst. Torschütze Prica, der auch den Strafstoß herausholte, schien der Einsatz von Beginn an zu beflügeln.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Juri Schlünz (Hansa Rostock): "Wir waren hochmotiviert und wollten unbedingt gewinnen. Das 2:1 nach der Pause war für uns natürlich optimal, danach lief es fast wie von selbst. Ein großes Kompliment an die Mannschaft und an die Fans. Ich habe dieses Spiel heute eingesogen, und es wird mein Leben lang meinen Körper nicht mehr verlassen."

Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Ein verdienter Hansa-Sieg. Wir haben heute nicht die Entschlossenheit gezeigt, die man braucht, um solche Spiele zu gewinnen. Wir haben uns zwar in der zweiten Halbzeit viel vorgenommen, aber nie die Mitte gefunden. Jetzt werden wir uns konzentrieren und hoffen, dass wir am Samstag in Berlin ein großes Finale spielen können."

STATISTIK ZUM SPIEL:

Hansa Rostock - Werder Bremen 3:1 (1:1)

Bremen: Reinke - Stalteri, Baumann, Krstajic, Schulz - Borowski, Lagerblom (62. Valdez), Ernst - Micoud - Ailton, Klasnic (74. Charisteas)

Schiedsrichter: Jansen (Essen)

Tore: 1:0 Prica (29.), 1:1 Krstajic (37.), 2:1 Krstajic (47., Eigentor), 3:1 Lantz (74., Foulelfmeter)

Zuschauer: 29.000 (ausverkauft)

Beste Spieler: Schober, Prica - Micoud, Krstajic

Gelbe Karten: Prica (3) - Stalteri (5/2), Ailton (4)

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