2:1 -Derbysieg gegen Fortuna Doppelpack-Joker Thuram macht Borussia glücklich

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat seine negative Heimserie beendet. Gegen Fortuna Düsseldorf gewinnt das Team von Trainer Marco Rose mit 2:1. Joker Marcus Thuram avanciert zum Derby-Helden.

Bundesliga 19/20: Borussia Mönchengladbach - Fortuna Düsseldorf, Bilder des Spiels
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Borussia - Fortuna: Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Joker Marcus Thuram hat Borussia vor der zweiten Heimpleite binnen vier Tagen bewahrt. Der Franzose avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner gegen Fortuna Düsseldorf. Thuram war in der 67. Minute ins Spiel gekommen und traf sieben Minuten später zum 1:1, ehe er in der 88. Minute den 2:1-Sieg markierte. Zuvor hatte Kasim Adams Fortuna vor der Pause in Führung gebracht. Borussia beendete mit dem Sieg ihre negative Heimserie fort: Seit elf Pflichtspielen waren die Gladbacher im eigenen Stadion zuvor sieglos geblieben. Trotz des Erfolges blieben sie gegen Fortuna spielerisch erneut vieles schuldig.

Gladbachs Trainer Marco Rose hatte sein Team im Vergleich zum Debakel gegen Wolfsberg am Donnerstag mächtig verändert. Er stellte das System auf 4-3-3 um, zudem kamen Tony Jantschke, Oscar Wendt, Patrick Herrmann und Breel Embolo neu ins Team. Embolo war der zentrale Stürmer, er wurde flankiert von Alassane Plea und Herrmann, Jantschke ersetzte hinten Nico Elvedi und Wendt links Ramy Bensebaini.

Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik vom Spiel bei Fortuna Düsseldorf
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Fortuna - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

Rose wollte mit frischen Spieler frischen Wind auf den Rasen bringen. Er hatte mit seinen Spielern das 0:4 gegen die Österreicher ausführlich besprochen, doch aus den Köpfen war es gegen Fortuna offenbar nicht. Zumal die Düsseldorf genüsslich den Finger in die Gladbacher Wunden legten. Aggressiv gingen sie zu Werke und suchten immer wieder Standards in der Nähe des Gladbacher Strafraums. Da hatte Borussia schon gegen Wolfsberg arge Problem gehabt – und das ging am Sonntag gleich weiter.

Das 0:1 durch Kasim Adams fiel im weiteren Verlauf einer Ecke, die nur unzureichend geklärt wurde. Niko Gießelmann flankte und Adams köpfte den Ball unter die Latte, von dort sprang er zu Boden, aber hinter die Linie, wie kurz darauf das Signal aus Köln Schiedsrichter Christian Dingert bedeutete.

Und Borussia? Die hatte drei Chancen durch Embolo, der zunächst an Zack Steffen scheiterte und später dann zu pomadig abschloss und im Nachschuss wieder Steffen traf. Der Torwart wehrte auch noch eine Kopfball von Matthias Ginter ab. Doch das war es schon, was von den Borussen kam. Sie wirkten in fast allem, was sie taten unstrukturiert und konzeptlos: In der Defensive hatte Fortuna bei ihren Angriffsaktionen viel zu viel Platz, im Spiel nach vorn gab es keine durchdachten Aktionen und spielerisch war es wie gegen Wolfsberg dünn, sehr dünn.

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„Die Krawatte ist relativ groß“

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Was auch fehlte: Die von Rose eigentlich eingeforderte Grundaggressivität. Fortuna kaufte den Borussen im eigenen Stadion den Schneid ab. Allein die fehlende Konsequenz bei weiteren guten Chancen der Gäste hielten Borussia vor der Pause im Spiel. Kurz vor der Pasue hofften diese kurzzeitig auf einen Elfmeter, als Embolo im Laufduell mit Adams im Fortuna-Strafraum zu Fall kam, doch vorher hatte es eine Abseitsstellung gegeben.

Nach rund einer halben Stunde gab es die ersten Pfiffe, zur Pause wurden diese dann noch lauter. Fortuna führte verdient, weil sie ihr Ding machte, während die Gladbacher wie gegen Wolfsberg keinen Zugriff auf das Spiel fanden. Laufwege stimmten nicht, Passwege ebenfalls nicht, Automatismen sind nicht zu erkennen, Ruhe und Ordnung gab es nicht im Spiel und auch keine geordneten Pressing-Momente. So konnte Fortuna ohne größere Probleme die Führung in die Pause mitnehmen.

Dabei wollten die Borussen eigentlich Wiedergutmachung betreiben und vor allem nach acht Monaten mal wieder einen Heimsieg langen. Den letzten hatte es am 26. Januar 2019 gegeben beim 2:0 gegen den FC Augsburg gegeben. Bis Sonntag waren elf Heimspiel seitdem vergangenen.

Gleich nach der Pause gab es die nächste Hiobsbotschaft: Tony Jantschke musste verletzt raus, für ihn kam Elvedi (52.). Jantschke war mit Embolo zusammengeprallt, er hatte das Knie des Kollegen ins Gesicht gekriegt.

Jantschke war gerade vom Feld, als sich Herrmann die beste Gelegenheit zum Ausgleich bot. Doch nach der scharfen Hereingabe von Wendt schoss er freistehend Steffen an. In der 59. Minute legte Herrmann den Ball von rechts Plea vor, der aber das Spielgerät nicht traf im Strafraum. Borussias war bemüht, doch die fußballerischen Ansätze waren weiterhin dürftig.

Thuram kam, um mit seiner Wucht Impulse zu geben. Und tatsächlich war es der Franzose, der mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren für den Sieg sorgte: Stefan Lainers Hereingabe schoss er nach 74 Minuten ins Düsseldorfer Tor. Kurz vor dem Ende stand er dann erneut goldrichtig. Fortuna hatte bis dahin zu wenig für das zweite Tor getan und wurde nun bestraft.

Statistik:

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Jantschke (52. Elvedi), Wendt - Zakaria - Benes, Neuhaus - Embolo - Herrmann (79. Raffael), Plea (67. Thuram). - Trainer: Rose

Düsseldorf: Steffen - Andre Hoffmann, Adams, Ayhan - Bodzek - Zimmer (67. Pledl), Matthias Zimmermann, Baker (58. Thommy), Gießelmann - Karaman, Kownacki (79. Hennings). - Trainer: Funkel

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Tore: 0:1 Adams (6.), 1:1 Thuram (74.), 2:1 Thuram (88., nach Videobeweis)

Zuschauer: 52.413

Beste Spieler: Thuram, Neuhaus - Adams, Steffen

Gelbe Karten: Lainer (2), Zakaria (3) - Bodzek (2), Matthias Zimmermann (2), Ayhan (2)

Torschüsse: 21:17

Ecken: 10:4

Ballbesitz: 57:43 %

Zweikämpfe: 93:85

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