Bundesliga 16/17 9. Spieltag: Pressestimmen
So berichten die Medien über den 9. Spieltag in der Bundesliga.
Spiegel: " Der BVB nach dem Derby: Bloß nicht (königs)blauäugig sein – Sicher, da ist die Verletztenliste, die nach der Rückkehr von André Schürrle und Raphaël Guerreiro zumindest etwas wieder an Länge verloren hat. Die Personalnot führte dazu, dass Jungstars wie Felix Passlack oder Christian Pulisic zuletzt notgedrungen viel Einsatzzeit erhielten - und nun ausgelaugt wirken. Aber darf das als einziger Grund herhalten, um die schlechten Ergebnisse zu erklären? Das wäre blauäugig, es gibt noch andere Probleme - und auf die hat Tuchel zum Teil deutlich mehr Einfluss als auf die Verletzten."
RP: "Eine Frage der Ausgewogenheit – Es gibt Menschen, die machen sich Sorgen um Borussia. Sie haben Angst vor dem Absturz. Darum sind sie ausgesprochen unzufrieden mit dem, was derzeit passiert im Borussen-Universum. Nicht wenige machen ihrem Unmut in den sozialen Netzwerken wortgewaltig Luft. Es gibt aber auch die, die jene schelten, die schon die Apokalypse über den Borussia-Park kommen sehen nach dem vierten sieg- und torlosen Bundesligaspiel in Serie. Es gibt also eine Art Richtungsstreit unter den Gladbach-Fans: zwischen dem verständnisvollen "okay, es gibt eben diese Phasen" und dem verständnislosen "das geht gar nicht". Der Diskurs passt zur Saison: Es fehlt die Ausgewogenheit."
Bild: "Bayern fürchtet Pep Hasenhüttl – Ei verbibbsch (sächsisch für „Na sowas“)! Jetzt hat auch der FC Bayern erkannt, wer sein einziger echter Jäger ist. Die Sachsen sind‘s! Der ungeschlagene Aufsteiger RB Leipzig bleibt dem Rekordmeister auf der Pelle."
Kölner Stadtanzeiger: Ein Phänomen namens Anthony Modeste – Nach dem Spiel ging es wieder einmal und vor allem um den Mann, der dabei ist, seinen Ruf als ein Phänomen zu zementieren. Ein gesondertes Lob wollte Peter Stöger auch diesmal nicht aussprechen, aber natürlich wussten sie beim 1. FC Köln, wem sie den 3:0-Sieg über den Hamburger SV am Sonntagabend zu verdanken hatten. Drei Tore, eine gigantische Show – Anthony Modeste ist so etwas wie der Mann der Stunde in der Mannschaft der Stunde."
Ruhrnachrichten: "Kick fehlt: BVB mit Schwerstarbeit statt Leichtigkeit – Es fühle sich aktuell "nicht gut" an, sagte Mario Götze, es sei "zäh" gewesen, schilderte Trainer Thomas Tuchel. Was beide nach dem Nullnummer-Derby meinten: Beim BVB lassen aktuell nicht nur die Ergebnisse zu wünschen übrig, auch fußballerisch befindet sich die Mannschaft in keinem guten Trend."
Süddeutsche Zeitung: "Der Schlendrian ist Bayerns größter Gegner – Die Münchner gewinnen ihre Fußballspiele wieder mit der gewohnten Dominanz. Irritierend sind jedoch kleinere Turbulenzen in der Abwehr, die sich in der Champions League schnell rächen könnten."
Express: "FC-Wahnsinn! 3:0 gegen den HSV! Dreifacher Modeste ballert Köln auf Platz vier – Am Ende hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Die FC-Fans stimmten voller Inbrunst „Europapokal“-Songs an. Schon knapp zwei Wochen vor dem Beginn der „fünften Jahreszeit“ am 11.11. war Müngersdorf raderdoll. Weil Anthony Modeste, die Kölner Tor-Versicherung, im 11. Pflichtspiel – natürlich – der 11. Treffer gelang. Und kurz danach der zwölfte und 13. auch noch! Irre, dieser Typ!"
FAZ: "Die neue Mittelklasse der Bundesliga – Leipzig, Berlin, Hoffenheim und Köln sind die ersten Verfolger der Münchner Bayern. Vereine, die weit davon entfernt sind, die neue Oberklasse zu sein – und doch für Spitzenwerte stehen."
Frankfurter Rundschau: "Die Weste bleibt weiß – Als Schiedsrichter Felix Zwayer dann ein eher zähes Bundesligaspiel ohne besondere Höhepunkt beendete, warfen die Frankfurter Spiele die Arme in die Luft. Sie klatschten sich ab, gingen zufrieden in den friedlich gebliebenen Block. Und die Fans sangen schon wieder ihr Lieblingslied: „Europacup in diesem Jahr.“ Sie hatten es mal wieder geschafft, einem Großen der Liga eins auszuwischen und ein 0:0 zu ergattern. Der Punkt war wirklich nicht unverdient, dazu spielte Eintracht Frankfurt im Borussia-Park sehr abgezockt, ja die Hessen waren zeitweise die bessere Mannschaft. Vor allem wussten sie spielerisch zu überzeugen. Dazu ging ihre Taktik auf."
Kicker: "Bayer gewinnt Krisenduell – In Wolfsburg trafen sich mit Wolfsburg und Leverkusen zwei Mannschaften, die ihrer eigenen Erwartungshaltung derzeit nicht gerecht werden. Besonders prekär bleibt dabei die Lage bei den Wölfen: Kein Heimsieg, seit acht Spielen sieglos und vorne ohne Durchschlagskraft. Dabei hatte der VfL gegen Bayer einen ordentlichen Start hingelegt, und das obwohl Knoche frühzeitig verletzungsbedingt runter musste."
Focus Online: "Das ist der Herbst-Blues: Borussia Dortmund holt aus zuletzt vier Bundesliga-Spielen nur drei Punkte und müht sich im DFB-Pokal gegen einen Zweitligisten. Angesichts der Verletztenmisere wechselt Thomas Tuchel oft die halbe Mannschaft aus - rotiert der BVB-Coach zu viel?"
11Freunde: "Zwei Nasen tanken Super – Batman und Robin, Vince Vega und Jules Winnfield, R2D2 und C3PO – die Liste der kongenialen Duos ließe sich beliebig weiterführen und muss seit diesem Wochenende um Robert Lewandowski und Arjen Robben ergänzt werden. Während die linke Augsburger Abwehrseite am Samstagnachmittag Betriebsurlaub feierte, rissen die Münchener ein halbzeitiges Feuerwerk ab. Erst legte Robben für Lewandowski auf (19.), dann assistierte Lewandowski in ausgleichender Gerechtigkeit Robben (21.). Später machte Robben alles klar, als eigentlich schon alles klar war – nämlich ein Sieg des FC Bayern."
Hamburger Morgenpost. "HSV-Klatsche gegen Köln – Wood wird zum Holzkopf. Wie ein geprügelter Hund schlich er vom Feld, als ahnte er, was noch folgen sollte. 58 Minuten waren absolviert, als Wood nach seinem Schlag gegen Kölns Dominique Heintz des Feldes verwiesen wurde, 0:0 stand es da noch. Drei Minuten später jubelte ganz Köln, und das sollte auch so bleiben. Dreimal Anthony Modeste, ein Hattrick ins Herz der Hamburger und der nächste Rückschlag im jetzt schon heftigen Abstiegskampf. So landet der HSV in Liga zwei!"
Spox: "Eigenwerbung für einen fetten Vertrag – Bei Robert Lewandowski und Arjen Robben steht eine Verlängerung des jeweiligen Vertrags beim FC Bayern München kurz bevor. Während des 3:1-Auswärtssiegs beim FC Augsburg stellten beide ihren Wert für die Mannschaft unter Beweis und sammelten damit reichlich Argumente - der eine für eine saftige Gehaltserhöhung, der andere für eine höhere Laufzeit."
Weser-Kurier: "Lästige Lücken – Als ideal stellt Werders neuer Trainer Nouri sich eine Mannschaft vor, die kompakt verteidigt, den Ball erobert und dann überfallartig in den Angriff übergeht. Bei der Niederlage am Sonnabend gegen Freiburg waren die Bremer von dieser Idealvorstellung jedoch himmelweit entfernt. Sie standen nicht kompakt; sie ließen Lücken, durch die die Freiburger ungehindert hindurch spazieren konnten."
Goal: "Mehr Platzverweise als Tore: HSV in der Krise – Neuer Trainer, kein Sieg, Abstiegsplatz. Mit nur zwei Saisontoren steht der HSV auf dem letzten Platz und beeindruckt außerdem mit einer Negativ-Bilanz der Extraklasse."
Berliner Morgenpost: "Hoffenheim beendet Siegesserie von Hertha – Die Gründe lagen in einem seltsamen Bruch des Berliner Spiels Mitte der ersten Hälfte, sowie in der Ratlosigkeit im Angriff. Dass die Partie am Ende so knapp ausging, hatte Hertha allein Stammkeeper Rune Jarstein zu verdanken. Der Norweger parierte mehrfach bravourös gegen freistehende Hoffenheimer."
Mitteldeutsche Zeitung: "RB Leipzig in Darmstadt: Dank Marcel Sabitzer hält die Serie – Die Serie hält: RB Leipzig erkämpfte und erspielte sich beim SV Darmstadt 98 einen hoch verdienten 2:0 (0:0)-Auswärtssieg, bleibt auch am neunten Spieltag ungeschlagen und dem FC Bayern weiter eng auf den Fersen. Beide Tore erzielte der eingewechselte Marcel Sabitzer (57., 81.). Der Österreicher hatte gerade erst eine Außenbandverletzung überraschend schnell in nur 14 Tagen auskuriert und war in der zweiten Halbzeit eingewechselt worden."