Gladbachs Ex-Trainer Hecking zum Rose-Abschied „Ich hätte Max Eberl gewünscht, dass es länger geht“

Interview | Nürnberg/Düsseldorf · Dieter Hecking hat mehr als 15 Jahre als Trainer im Profifußball gearbeitet – bei Borussia Mönchengladbach musste er 2019 vor Vertragsende seinen Posten räumen. Wie er über seine Zeit am Niederrhein denkt. Was er zum Abgang von Marco Rose sagt. Was er Max Eberl rät.

Dieter Hecking war von Dezember 2016 bis Juni 2019 Trainer bei Borussia Mönchengladbach.

Dieter Hecking war von Dezember 2016 bis Juni 2019 Trainer bei Borussia Mönchengladbach.

Foto: dpa/Jan Woitas

Sein Abschied in Mönchengladbach geschah nicht aus freien Stücken. Sportdirektor Max Eberl hatte ihm erklärt, mit Marco Rose auf der Trainerposition eine Neujustierung vornehmen zu wollen. Dieter Hecking musste kräftig Schlucken, als ihm die Entscheidung übermittelt wurde. Das war vor fast genau zwei Jahren.

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Nach seinem Engagement am Niederrhein wechselte der 56-Jährige in den Norden der Republik. Der Versuch, den Hamburger SV in die Bundesliga zurückzuführen, scheiterte. Im vergangenen Sommer entschied er sich für einen radikalen Schnitt. Von der Seitenlinie wechselte er auf die Tribüne – als Sportvorstand des 1. FC Nürnberg.

In Mönchengladbach haben Sie gesagt bekommen, dass man mit Ihnen nicht mehr weitermachen wolle, weil man etwas Neues ausprobieren wollte. Hatten Sie dafür Verständnis?

Hecking Ehrlich gesagt war das zunächst für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Natürlich hat das wehgetan. Da hängen naturgemäß auch ganz viele Emotionen drin. Wenn du aber etwas Abstand zu allem gewinnst, relativiert sich vieles. Mittlerweile kann ich es auch besser verstehen.

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Gladbachs Sportdirektor Max Eberl muss sich jetzt allerdings schon wieder nach einem neuen Trainer umsehen. Hat Sie die Entscheidung von Marco Rose überrascht?

Hecking Schon, ich kannte ja den Vertrag von Marco nicht. Max schon. Er wusste also, was auf ihn zukommen könnte. Ich hatte auch ein paar Mal in meiner Karriere eine Ausstiegsklausel im Kontrakt. Das ist Teil des Geschäfts. Es ist am Ende natürlich total schade für Max. Er ist sicher nicht davon ausgegangen, dass der Weg nach zwei Jahren vorbei ist. Ich hätte Max gewünscht, dass es länger geht. Was und wie das ganz genau gelaufen ist, das müssen Max und Marco miteinander klären. Ich gehe davon aus, dass es alles total sauber gelaufen ist.

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Nun ist die Suche nach Ihrem Nach-Nachfolger im Gange. Was sollte der mitbringen?

Hecking (lacht) Vieles, was aber Max ganz bestimmt nicht braucht, sind kluge Ratschläge von mir aus der Distanz. Ich bin sehr, sehr sicher, dass Max wieder einen guten Trainer finden wird.

Das komplette Interview mit Hecking vor dem Gastspiel des 1. FC Nürnberg bei Fortuna Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf finden Sie hier.

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