Kommentar zu Derby-Ausschreitungen Der Fußball hat den Zugriff verloren

Meinung | Mönchengladbach · In knapp drei Wochen treten der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach zum rheinischen Derby an. Jetzt kam es erneut zu gezielten Auseinandersetzungen. Die Vereine haben keine Kontrolle über ihre gewaltbereiten Anhänger. Ein Kommentar.

Massenschlägerei zwischen Fans von Borussia und 1. FC Köln - Fotos
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Schlägerei zwischen Fans von Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln

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Foto: Sascha Rixkens

Rivalität gehört zum Fußball, das macht den Kampf um den Sieg aus, auf dem Platz und auf den Rängen. Was nicht zum Fußball gehört, ist Gewalt. Weder im Stadion, noch außerhalb.

Die Massenschlägerei zwischen Gladbachern und Kölnern in einem Wohngebiet ist nicht die erste dieser Art unter Leuten, die sich nur vordergründig als Fußballfans ausgeben. Die Vereine sind machtlos. Sie haben auf diese Gruppen längst den Zugriff verloren. Denn der Fußball bietet lediglich den perfekten Vorwand, um unter dem Deckmantel der Fan-Rivalität ein Bedürfnis nach Gewalt auszuleben.

Konsequenzen haben diese Gruppen in der Regel kaum zu befürchten. Ihr Verein wird nicht sanktioniert, weil die Prügelei außerhalb des Stadions stattfindet. Und in einem Bereich hört die Rivalität dann meist doch auf: bei der Anzeige des Gegners bei der Polizei. Dort schweigen sich die Beteiligten aus und decken sich gegenseitig.

Mit Fußball hat all das nichts mehr zu tun. Deswegen kann der Fußball das Problem auch nicht alleine lösen.

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