Klarer Erfolg in Freiburg Reus ist Dortmunds gefährlichste Waffe im Titelrennen
Freiburg · Borussia Dortmund hat die Pflichtaufgabe beim SC Freiburg souverän erledigt. 4:0 gewannen die Westfalen vor allem dank einer bockstarken Leistung von Marco Reus. Damit bleibt das Titelrennen spannend.
Die Dortmunder Profis wussten, bei wem sie sich bedanken mussten, nach dem Abpfiff konnte sich BVB-Kapitän Marco Reus vor Glückwünschen nicht retten. Beim klaren 4:0 (1:0)-Erfolg von Bayern-Verfolger Borussia Dortmund beim SC Freiburg erzielte der zuletzt schwächelnde Nationalspieler nicht nur seinen ersten Treffer als Papa, er bereitete zudem zwei weitere Tore vor.
"Wir wollen den Druck auf die Bayern hochhalten", sagte der Nationalspieler nach dem am Ende souveränen Erfolg des Bayern-Verfolgers im Breisgau, wodurch der BVB wieder bis auf einen Punkt an Tabellenführer München heranrückte.
Jadon Sancho (12.) schoss die keinesfalls meisterlichen, aber abgezockten Gäste sechs Tage vor dem Revierderby gegen den Erzrivalen Schalke 04 in Führung. Vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion erhöhte Reus (54.), ehe Mario Götze (79.) und Paco Alcacer (87., Handelfmeter) nachlegten.
"Wir haben heute eine entschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht, auch wenn das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch war", so Reus nach dem Abpfiff bei Sky.
Die Westfalen durften trotz des Drucks mit positivem Gefühl in den Breisgau reisen - schließlich weist Freiburg gegen keine Mannschaft eine so schlechte Heimbilanz auf wie gegen die Borussia. Die Gäste, bei denen die zuletzt verletzten Raphael Guerreiro in die Startelf und Christian Pulisic zumindest in den Kader zurückkehrten, benötigten allerdings etwas Anlaufzeit für ihre erste und lange Zeit auch einzige gelungene Aktion.
Nachdem dies jedoch geschehen war, durfte direkt gejubelt werden: Eine höchst ansehnliche Kombination, an der neben Guerreiro auch Nationalspieler Reus sowie Götze beteiligt waren, schloss Sancho ins leere Tor ab. Reus prüfte zudem mit einem satten Fernschuss (19.) SC-Torhüter Alexander Schwolow.
Der frühe Treffer weckte dann nach und nach die Spielfreude bei den Schwarz-Gelben, die für die ersehnte erste Meisterschaft seit sieben Jahren defensiv allerdings stabiler auftreten sollten. Das Tor des ehemaligen Freiburgers Roman Bürki geriet nach einer knappen halben Stunde mehrfach in Bedrängnis, den gefährlichsten Versuch von Luca Waldschmidt (26.) parierte der Schweizer Schlussmann glänzend.
Nach reichlich Leerlauf bis zum Seitenwechsel waren die Gastgeber in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs die gierigere Mannschaft. Für den Ausgleich mangelte es allerdings an der Kaltschnäuzigkeit, die auf der anderen Seite der BVB zeigte. Erneut genügte ein genialer Pass in die Tiefe, um Freiburgs gesamte Abwehrreihe auszuhebeln - Reus traf zum schmeichelhaften 2:0 ins lange Eck.
Danach starteten die Freiburger vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw auch deshalb nur noch wenige Angriffe, weil Dortmund entweder den Ball durch die eigenen Reihen kombinierte oder bei gegnerischem Ballbesitz vor dem eigenen Strafraum die Räume mit zwei Viererketten extrem verengte. Waldschmidt (71.) kam dennoch zu einem Abschluss, bevor Götze auf Vorarbeit des starken Reus für die Gäste alles klar machte. Alcacer gelang dann noch vom Punkt sein 17. Saisontreffer. Pascal Stenzel hatte den Strafstoß verursacht.
Freiburg Schwolow - P. Stenzel, K. Schlotterbeck, Heintz, Günter - Höfler - Frantz (70. J. Gondorf), Haberer (87. Terrazzino), Grifo - L. Waldschmidt, Niederlechner (66. Daferner)
Dortmund Bürki - M. Wolf (56. Toprak), Akanji, Weigl, Diallo - Witsel, Delaney - Sancho, Guerreiro (71. Pulisic) - Reus - M. Götze (80. Alcácer)
Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer 24.000 (ausverkauft)
Tore 0:1 Sancho (12.), 0:2 Reus (54.), 0:3 M. Götze (79.), 0:4 Alcácer (87./Handelfmeter)
Gelbe Karten Haberer (3), P. Stenzel (3) / -