Erster Titel der Saison BVB verteidigt Supercup gegen schwache Bayern

Dortmund · Borussia Dortmund hat das ewig brisante Duell gegen Bayern München für sich entschieden und den ersten Titel der Saison gewonnen. Der deutsche Vizemeister sicherte sich durch ein hochverdientes 2:0 (1:0) zum insgesamt fünften Mal und zugleich zum zweiten Mal in Folge den Supercup.

Supercup 2014: Borussia Dortmund feiert den ersten Titel der Saison
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BVB feiert den ersten Titel der Saison

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Das Treffen der neuerdings allerbesten Freunde blieb aus. Kevin Großkreutz musste auf das Wiedersehen mit Bastian Schweinsteiger verzichten. Die beiden waren sich zu gemeinsamen WM-Zeiten gegenseitig so richtig ans Herz gewachsen. Am Mittwoch beim Supercup aber war nur der Dortmunder Großkreutz zugegen. Auf die Mitwirkung von Schweinsteiger hatte Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola verzichtet. Der mal wieder leicht angeschlagene Münchner war zu Hause geblieben. Großkreutz wird ihm bei der nächsten Gelegenheit die Schönheiten seiner Heimat zeigen müssen.

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Obwohl auch er am Mittwoch geschont wurde, wurde Großkreutz sicher mal wieder in seiner festen Meinung bestärkt, dass Dortmund der schönste Platz auf der Welt ist. Zumindest dann, wenn der BVB gewinnt. Das gelang ihm gegen ziemlich matte Bayern. Mit einem ungefährdeten 2:0-Erfolg sicherten sich die Westfalen erneut den Supercup. Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang erzielten die Tore für das überlegene Heimteam.

Es durfte den Vorteil verbuchen, zumindest über eine stattliche Anzahl austrainierter Stammspieler zu verfügen. Die Bayern dagegen mussten wegen des Trainingsrückstands ihrer WM-Helden ein Rumpfteam aufbieten. Auf dem Rasen zu bewundern war deshalb unter anderem Gianluca Gaudino, von dem die meisten Zuschauer bislang nur wussten, dass sein Vater Mauricio einst ein sehr passabler Bundesligaspieler war.

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Aubameyang jubelt mit Spiderman-Maske

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Im Wettbewerb mit den körperlich deutlich stärkeren Dortmundern, die ihr bekannt aggressives Laufspiel aufzogen, wirkte er mitunter wie ein Jugendlicher unter Erwachsenen. Das entspricht sogar der Wahrheit. Die Bayern zogen natürlich nicht nur den Kürzeren, weil Gaudino nicht das taugliche Bollwerk gegen die Dortmunder Wucht bilden konnte. Sie wirkten von Anfang an so, als sei ihr Plan, durch Manuel Neuers Qualitäten im Tor die Begegnung möglichst lange offen zu halten.

Guardiola schickte wieder die immer noch seltsam anmutende Dreier- bis Fünfer-Abwehrkette ins Spiel. München erwartete Dortmund und setzte im Gegenangriff nicht auf das bekannte Kombinationsspiel, sondern auf lange Bälle. Weil sich Robert Lewandowski im Angriff bei seinen ehemaligen Kollegen sehr liebevoller Betreuung erfreuen durfte, konnte er mit den hohen Vorlagen nichts anfangen. Zudem fehlte ihm Unterstützung von den Flügeln, auf denen allein Thomas Müller vor dem Wechsel für ein wenig Unterhaltung sorgte.

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Dortmund nutzte die Feldvorteile, die Bayern anbot, mit Tempo und Geradlinigkeit. Mkhitaryan, der seine Kräfte nicht bei der Weltmeisterschaft hatte lassen müssen, trieb aus dem Mittelfeld gemeinsam mit dem sehr starken Jonas Hofmann das Team an. Und die Münchner machten unter Druck genau jene Stellungsfehler, die der BVB zum Torabschluss braucht. An Mkhitaryans wuchtigem Führungstreffer war die Bayern-Abwehr ebenso beteiligt wie an Aubameyangs Kopfballtor, das Lukasz Piszczek mit einem sehenswerten Flankenlauf vorbereitet hatte.

Noch mehr als die Niederlage wird die Münchner schmerzen, dass sie wohl lange Zeit auf Javi Martínez verzichten müssen. Der Abwehrchef zog sich bei einem seiner Vorstöße eine Knieverletzung zu. Er wurde durch Dante ersetzt, der mit der Rolle des zentralen Defensivspielers Probleme hatte.

Das passte zum gesamten Auftritt der Bayern. Kapitän Philipp Lahm sah jedoch noch keinen Grund zur Besorgnis. "Es war heute nicht so einfach. Wir sind mitten in der Vorbereitung, erst nach ein paar Spielen ist man wieder voll im Rhythmus."

(RP)
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