BVB-Trainer hätte Rot gegeben Klopp klagt über Hamburger Härte

Hamburg · Borussia Dortmund muss sich beim Hamburger SV mit einem 0:0 begnügen. Vor allem die Gangart der Gastgeber stand im Zentrum der Kritik.

Valon Behrami teilt mit Ellenbogen gegen Henrich Mchitarjan
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Behrami teilt mit Ellenbogen gegen Mchitarjan aus

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Jürgen Klopp wollte sich nicht aufregen und tat es dann doch. Ein ungeahndeter Ellenbogen-Check von HSV-Profi Valon Behrami gegen Henrich Mchitarjan trieb dem Coach von Borussia Dortmund schon nach drei Minuten die Zornesröte ins Gesicht. Zwei weitere Fouls des Schweizers mit offener Sohle gegen Sven Bender wurden nur mit Gelb geahndet - Klopp rastete an der Seitenlinie fast aus. "Das war die Rote Karte, fertig. Er hat Mchitarjan ins Gesicht geschlagen", sagte Klopp nach dem enttäuschenden 0:0 beim HSV.

Einmal in Rage, wetterte der Trainer bei der Pressekonferenz weiter. "Ich wünsche ihm als Mensch, dass es keine Absicht war. In Dresden haben wir gerade eine ähnliche Situation gehabt", sagte Klopp und spielte dabei auf das Foul im DFB-Pokal an Marco Reus an, der von Dynamo-Spieler Dennis Erdmann verletzt und dann auch noch verbal attackiert wurde. "Macht damit eine Geschichte", rief der aufgebrachte Klopp den Reportern hinterher, "ich weiß, ich bin ein Idiot, das weiß ich schon lange".

Klopps Gegenüber Josef Zinnbauer war derweil um Deeskalation bemüht. Er nahm Behrami gegen die Vorwürfe in Schutz. "Valon hat lange nicht auf dem Platz gestanden, die Koordination war noch nicht so gut", so verteidigte er den Mittelfeldspieler, den er noch rechtzeitig vom Platz nahm, bevor er flog. "Es hätte einige Möglichkeiten gegeben, ihn frühzeitiger zum Duschen zu schicken", grummelte Klopp.

Den schnellen BVB bekamen die Hamburger nur mit aggressivem Spiel in den Griff, wobei sie sich häufig am Rande des Erlaubten bewegten. Die Gelbe Karte für Rafael van der Vaart war schon die 60. der Saison für die Norddeutschen - Liga-Spitze. "Wir haben Glück gehabt, dass sich keiner verletzt hat. Es war hart an der Kante", betonte Klopp. Nur Keeper Roman Weidenfeller zeigte Verständnis für die Gangart. "Der HSV steht mit dem Rücken zur Wand, da ist die Spielweise okay." Ein Schritt nach vorn in Sachen Weiterbeschäftigung war die Leistung des Teams für Zinnbauer. "Für uns war der Punkt Gold wert", lautete sein Fazit. Ende März will Sportchef Peter Knäbel mit ihm über die Zukunft reden.

(dpa)
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