Hamburger SV - Hannover 96 0:3 (0:1) Böses Erwachen für den Ligapokal-Champion

Hamburg (rpo). Fünf Tage nach dem Triumph im Ligapokal-Finale gegen Borussia Dortmund ist der Hamburger SV am ersten Bundesliga-Spieltag böse unter die Räder gekommen.

Die Hanseaten kassierten gegen Hannover 96 zum Auftakt der 41. Bundesliga-Saison eine bittere 0:3 (0:1)-Pleite und blieben den Nachweis der in der Vorbereitungszeit gezeigten Qualitäten über weite Strecken schuldig. Die Vorjahresaufsteiger aus Niedersachsen dagegen, der sich in dieser Spielzeit im Tabellen-Mittelfeld etablieren will, kam nach knapp 30-jähriger Wartezeit wieder zu einem Erfolg beim HSV.

Vor 53.224 Zuschauern brachte der Tscheche Jiri Stajner die Mannschaft von 96-Trainer Ralf Rangnick bereits nach elf Minuten in Führung. Der eingewechselte Zugang Thomas Brdaric sorgte 14 Minuten vor dem Abpfiff für das entscheidende 0:2 aus Sicht der Gastgeber, ehe schließlich Mohammadou Idrissou (79.) Hannovers drittes Tor markierte.

Keine Spur von Kreativität

Die Platzherren, die erstmals seit zwölf Jahren wieder eine Auftaktbegegnung vor heimischem Publikum verloren, wirkten während des gesamten Spiels behäbig im Aufbau. Die Offensiv-Abteilung um den bereits zur Halbzeit ausgetauschen Regisseur Rodolfo Cardoso war überfordert und ließ jegliche Kreativität vermissen. Einzig der von Hertha BSC Berlin gekommene Stefan Beinlich bemühte sich, konnte seine Mannschafts-Kollegen jedoch auch nicht entscheidend mitreißen.

Ganz anders dagegen Hannover. Die Gäste zeigten von Beginn an keinerlei Respekt vor dem ersten Titelträger der Saison und hätten ihre Führung schon nach den ersten 45 Minuten durchaus höher gestalten können. Nach der Führung von Stajner, der eine Unsicherheit von HSV-Torhüter Martin Pieckenhagen nutzte und aus kurzer Distanz abstaubte, scheiterte der vom VfL Bochum verpflichtete Torschützenkönig Thomas Christiansen ebenso wie Rückkehrer Jan Simak entweder am Hamburger Keeper oder an eigener Abschlussschwäche.

Hoogma scheitert an Tremmel

Die Hamburger hatten ihre beste Chance kurz vor dem Pausenpfiff. Doch Abwehrchef Nico-Jan Hoogma scheiterte an 96-Schlussmann Gerhard Tremmel.

Nach dem Seitenwechsel machte der HSV zunächst Druck. Doch Stürmer Bernardo Romeo verfehlte zweimal (48./50.) jeweils aus kurzer Distanz das leere Tor der Gäste. Danach bemühten sich die Platzherren zwar weiterhin, doch Hannover nutzte seine Kontermöglichkeiten eiskalt. So resultierten sowohl der Treffer von Brdaric als auch Idrissous Tor aus schnellen Gegenangriffen.

Bei den Hamburgern erreichte neben Beinlich allenfalls Hoogma Normalform. In Hannovers Team waren Altin Lala und Abwehr-Chef Vinicius die Besten.

Trainer Ralf Rangnick (Hannover 96): "An der ersten Halbzeit kann ich nur kritisieren, dass wir aus unseren vielen guten Kontern nicht mehr Kapital geschlagen haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir uns zunächst nicht beklagen können, wenn wir den Ausgleich kassiert hätten. Danach haben wir aber unsere Konter brillant abgeschlossen."

Hamburg: Pieckenhagen - Jacobsen (70. Meier), Reinhardt, Hoogma, Rahn - Maltritz, Beinlich - Cardoso (46. Takahara) - Mahdavikia, Romeo, Barbarez

Hannover: Tremmel - Cherundolo, Konstantinidis, Vinicius, de Guzman - Lala, Krupnikovic - Simak (65. Brdaric) - Stajner (85. Stendel), Christiansen (54. Dabrowski), Idrissou

Schiedsrichter: Dr. Wack (Biberbach)

Tore: 0:1 Stajner (11.), 0:2 Brdaric (76.), 0:3 Idrissou (79.)

Zuschauer: 53.224

Beste Spieler: Beinlich, Hoogma - Vinicius, Lala

Gelbe Karten: Hoogma, Rahn, Reinhardt - de Guzman

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