Schalke 04 Boateng: Kellers Außenwirkung nebensächlich

Doha · Offensivspieler Kevin-Prince Boateng vom Fußball-Bundesligisten Schalke 04 hat einen Champions-League-Platz am Saisonende trotz der enttäuschenden Hinrunde nicht abgeschrieben und glaubt an den Erfolg unter Trainer Jens Keller.

 Kevin-Prince Boateng schätzt die Art von Schalkes Trainer Jens Keller.

Kevin-Prince Boateng schätzt die Art von Schalkes Trainer Jens Keller.

Foto: dpa, Caroline Seidel

"Ohne Frage: Ich will immer an die Champions League, in meiner ersten Saison bei einem neuen Verein umso mehr", sagte der 26-Jährige in einem Interview im kicker und ergänzte: "Ich würde den Anspruch sogar so formulieren: Wir sind Schalke 04, wir müssen regelmäßig in die Champions League."

Aber es könne immer mal passieren, "dass man seine Ziele nicht erreicht. An der Perspektive des Klubs würde das gar nichts ändern." Die Verpflichtung eines Klassespielers wie Sidney Sam sei doch das beste Beispiel. Schalke werde immer das Zeug dazu haben, oben mitzumischen, so Boateng weiter.

Derzeit benötige die Mannschaft auf dem Platz "Disziplin über 90 Minuten, in jedem Spiel". Dann könne man auch die Mannschaften von oben schlagen, "wie gegen Leverkusen bewiesen". Für die Mannschaft spreche, dass sie "noch kein richtiges Tief hatte". Sie werde aber auch nicht zehn Monate konstant am Limit spielen.

Lobende Worte fand Boateng für den viel diskutierten Trainer Jens Keller. "Jeder hat seine Art. Wie ein Trainer nach außen wirkt, ist für mich als Spieler nebensächlich. Allesentscheidend ist für mich, dass ein Trainer ehrlich ist. Und das ist bei Jens Keller zu 100 Prozent der Fall."

In einem Interview in der Süddeutschen Zeitung blickte Boateng zurück auf seine Zeit beim AC Mailand und die Rassismusprobleme in den italienischen Stadien. "Ich glaube nicht, dass es sich immer um Rassismus handelt. Einige Fans sehen das auch als Spaß an, die Regeln zu brechen. Oder als Chance, etwas auszulösen und berühmt zu werden", sagte der gebürtige Berliner.

Bei diesem Problem müsse man immer weitermachen, "alles probieren, Fußballer, Sportler, Schauspieler, Medien — es müssen immer mehr werden. So stelle ich mit das vor". Boateng selbst hatte im vergangenen Jahr vor einem Aussschuss der Vereinten Nationen in Genf eine Rede zur Rassismus-Bekämpfung gehalten.

(sid)
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