Comeback nach 14 Monaten und Magath-Lob Bleibt Diego doch in Wolfsburg?

Hannover · Über ein Jahr stand Mittelfelddiva Diego beim VfL Wolfsburg zum Verkauf. Offiziell hat sich daran nichts geändert. Nach seinem engagierten Comeback nach über 14 Monaten scheint aber ein Verbleib nicht mehr ausgeschlossen. Trainer Magath lobt überschwänglich.

 Wieder für Wolfsburg am Ball: Diego.

Wieder für Wolfsburg am Ball: Diego.

Foto: dpa, Roland Hermstein

14 Monate war er beim VfL Wolfsburg geächtet, nun scheint Starkicker Diego wieder eine Zukunft als Spielmacher beim Fußball-Bundesligisten zu haben. Das überraschende Comeback des Ausnahmekönners beim 1:2 auf der Testspielreise durch China gegen Bayern München sorgt für viel Phantasie bei dem Club.
"Das ist das, was ich will: Der Mannschaft helfen. Nun denke ich Schritt für Schritt und möchte mich weiter verbessern", beteuerte der Brasilianer nach seinem Zehn-Minuten-Einsatz am Donnerstag.

Schon Diegos Reise mit dem VfL nach China galt in der Autostadt als Überraschung. Eigentlich sollte der eigenwillige Star nach seiner spektakulären Hotelflucht von Hoffenheim vor mehr als 14 Monaten längst verkauft sein. Andere von Trainer Felix Magath ausgemusterte oder zum Verkauf stehende Profis wie Simon Kjaer oder Alexander Madlung blieben in Wolfsburg, Diego aber durfte mit - und bekam von Magath ein fast schon überschwängliches Lob.

"Man hat in der wenigen Zeit gesehen, welch ein Klasse-Fußballer Diego ist. Eigentlich habe ich ihn zu spät gebracht", sagte Magath nach der Testspielpleite, bei der Diego mit seinem Zuckerpass auf Ashkan Dejagah in der Nachspielzeit den einzigen VfL-Treffer durch Vaclav Pilar einleitete.

Dass Diego nur zehn Minuten - äußerst engagiert - spielte, lag an dessen Trainingsrückstand nach einer Knieverletzung. In zumindest einem der verbleibenden Spiele am Wochenende in Changchun und Shanghai dürfte der 27-Jährige sich etwas länger präsentieren dürfen.
Und am Ende nach einem Jahr Verbannung bei Atlético Madrid in der kommenden Saison doch wieder für den VfL zaubern? "Ich denke nicht an meine Zukunft, ich lebe nur noch in Momenten", sagte Diego.

Fakt ist: Viele angedachte Transfers scheiterten aus finanziellen Gründen, zuletzt zu Flamengo Rio de Janeiro. Viele Clubs, etwa Fenerbahce Istanbul, gelten als interessiert. Ein seriöses, konkretes Angebot aber gibt es laut Magath bislang nicht. Wegen seines hoch dotierten Vertrages noch bis 2014 kommen nicht viele Clubs für Diego infrage. Dabei schien das vorzeitiges Ende beim VfL vor Jahresfrist besiegelt, als der frühere Werder- und Juve-Star vor dem entscheidenden Spiel um den Klassenverbleib in Hoffenheim im Mai 2011 aus dem VfL-Quartier geflüchtet war.

Nun drängt die Zeit. Trotz der noch laufenden Transferfrist bis zum 31. August will Magath bereits bis Dienstag Klarheit darüber, ob Diego bleibt oder nicht. "Themen wie Kjaer, Diego oder wer auch immer, das muss bis Ende Juli entscheiden sind", bestimmte der VfL-Trainer und -Manager. "Sonst entscheiden wir, dass das kein Thema mehr sein wird und dass diese Spieler, wenn sie Anfang August noch da sind, auch mit uns in die Saison gehen werden und auch diese Saison bei uns bleiben werden." Mit jedem zusätzlichen Einsatz in China steht Diego allerdings weiterhin im internationalen Schaufenster, das ist Manager Magath freilich auch bewusst.

(dpa)
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