Nach Schlägerei Bayern verhängt 73 Stadionverbote
München (RPO). Bayern München hat auf den Überfall der Fangruppe Schickeria auf Anhänger des 1. FC Nürnberg reagiert und insgesamt 73 bundesweit gültige Stadionverbote verhängt. Zudem distanzierte sch der Rekordmeister "aufs Schärfste" von der Gruppierung.
Das teilte der Verein am Montag mit. Der Vorstand habe zudem "mit dem Opfer des schändlichen Vorfalls" Kontakt aufgenommen. Der verunglückten Frau bzw. ihrem Ehemann sei in einem persönlichen Telefongespräch die Betroffenheit über das Geschehen zum Ausdruck gebracht und jegliche Hilfe im medizinischen Bereich zugesagt worden, hieß es in der Klub-Stellungnahme.
Am Samstag hatte ein Zusammentreffen zwischen Anhängern der Bayern und des Clubs auf der Autobahn-Raststätte Würzburg-Nord in einer Massen-Schlägerei gegipfelt. Dabei wurde die Frau des Nürnberger Busfahrers durch einen Flaschenwurf schwer am Kopf verletzt und musste in eine Würzburger Klinik eingeliefert werden, zudem gab es einige weitere leicht Verletzte.
Die Polizei nahm nach einer Großfahndung die Bayern-Fans fest, die den Beamten zufolge ihre Busse verlassen und unvermittelt auf die Nürnberger losgegangen waren. Die Staatsanwaltschaft Würzburg und die Kriminalpolizei nahmen Ermittlungen auf. Die Bayern-Fans waren auf dem Weg zum Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach, die Nürnberger fuhren zum Gastspiel bei Schalke 04.
Nach einem Gespräch mit dem Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Würzburg, Clemens Lückemann, gaben die Bayern nun ihre Sanktionen bekannt.
"Gegen alle 73 Insassen der beiden Busse, von denen die Vorfälle in Würzburg ausgingen und deren Namen und Adressen dem FC Bayern mittlerweile vorliegen, erteilt der FC Bayern München ab sofort ein bundesweit gültiges Stadionverbot über die längstmögliche Dauer. Alle 73 Insassen der beiden Busse erhalten sowohl auf dem Gelände des FC Bayern München als auch auf dem Gelände der Allianz Arena München Hausverbot. An die Gruppierung Schickeria München werden ab sofort keine Eintrittskarten mehr ausgegeben." Zudem wies der Verein darauf hin, dass es sich bei der Schickeria München nicht um einen offiziellen Fan-Klub handelt.