Wortlos, aber mit einem breiten Grinsen marschierte Uli Hoeneß aus dem Stadion. Dem Manager von Bayern München war der Spaß deutlich anzusehen, dem ihm seine vom erneut überragenden Franck Ribery angeführte Zauber-Truppe derzeit bereitet: Mit dem souveränen 3:0 (1:0) gegen Hannover 96 hat der deutsche Fußball-Rekordmeister nicht nur den besten Bundesligastart der Vereinsgeschichte perfekt gemacht und mit neun Punkten und 10:0 Toren die Tabellenführung ausgebaut, sondern bereits zum dritten Mal in dieser Saison eine phasenweise eindrucksvolle Demonstration seiner Stärke abgeliefert.

Da wunderte es nach 90 unterhaltsamen Minuten auch nicht, dass "Spaß" das meist gebrauchte Wort beim FC Bayern war. Allen hatte es Spaß gemacht - ob Trainer Ottmar Hitzfeld nach seinem 250. Bundesliga-Sieg, den Münchner Spielern oder den 69.000 Fans in der ausverkauften Allianz-Arena, die ihre Stars nach dem dritten Spiel im dritten Saisonspiel mit Standing Ovations feierten.

"Wir haben den Ball gut laufen lassen und sehr gezielt nach vorne gespielt", lobte Hitzfeld, der aber nicht nur seine Offensivabteilung herausstellen wollte: "Wir sind in der Defensive gut organisiert. Das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Hitzfeld trieb jedoch angesichts der momentanen Überlegenheit seiner Bayern die Sorge um, "dass alle gegen uns sehr hart einsteigen. Das wird sich noch steigern". Deshalb forderte er die Schiedsrichter erneut auf, Ribery und Co. besser zu schützen.

Torsten Kinhöfer aus Herne war am Samstag durchaus bemüht, dies bereits in die Tat umzusetzen. Fünf Gelbe Karten sowie Gelb-Rot für Altin Lala (45.) zeigte der Unparteiische den Gästen aus Hannover, die sich oft nur mit Fouls zu helfen wussten. Lala war nach einer unnötigen Attacke gegen Ze Roberto jedoch uneinsichtig. Die Bayern seien zwar stark, "aber plus Schiedsrichter zu stark. Das war übertrieben und hat das Spiel kaputt gemacht".

Sein Trainer Dieter Hecking wollte dagegen erst gar nicht die Schuld bei Kinhöfer suchen: "Das Spiel müssen wir abhaken. Die Dominanz der Bayern war zu groß. Das einzige Positive war, dass wir nur drei Gegentreffer kassiert haben."

Beste Spieler bei Bayern, die neben Klose, Podolski und Schlaudraff auch Marcell Jansen, Jose Ernesto Sosa und Willy Sagnol ersetzen mussten, waren erneut Ribery sowie der Brasilianer Lucio. Hannover hatte in Keeper Enke seinen auffälligsten Akteur. Mit Abstrichen gefiel noch Hanno Balitsch.

Statistik

Hannover: Enke - Cherundolo, Kleine, Fahrenhorst, Halfar - Balitsch, Lala - Rosenthal (61. Stajner), Bruggink (69. Huszti), Lauth (46. Jankow) - Hanke. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Tore: 1:0 Toni (28.), 2:0 van Bommel (69.), 3:0 Altintop (86.)

Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Rote Karten: keine

Gelb-Rote Karte: Lala wegen wiederholten Foulspiels (45.)

Gelbe Karten: Wagner, Schweinsteiger - Bruggink (3), Lauth, Rosenthal, Kleine, Jankow