Kommentar zur Bundesliga Bayern: Quittung für Überheblichkeit

Düsseldorf (RPO). Um Franck Ribéry nach München zu holen, zahlte der FC Bayern im vergangenen Jahr 25 Millionen Euro Ablöse. Die Summe, ja allein schon sie entspricht in etwa dem gesamten Saisonetat des FC Energie Cottbus. Den krassen Außenseiter hindert das nicht daran, dem Staraufgebot aus bayerisch "Franckreich" die Leviten zu lesen und es mit 2:0 zu bezwingen.

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Foto: ddp

So groß die Schere zwischen Arm und Reich im Fußball auch geworden ist - dass ein Spitzenreiter gegen einen Tabellenletzten verliert, ist in der Bundesliga glücklicherweise immer noch möglich, wenn Underdogs einmal über sich hinaus wachsen.

Zwischen Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit auf der einen sowie Selbstgefälligkeit, Selbstzufriedenheit und Selbstüberschätzung auf der anderen Seite liegt oft nur ein schmaler Grat. Die Bayern sind auf diesem tückischen Kamm ins Stolpern geraten, weil sie an die Aufgabe beim Schlusslicht viel zu überheblich, sorglos und pomadig herangingen.

Als sich nach den beiden Toren von Branko Jelic die sensationelle Niederlage abzeichnete, war der Rekordmeister nicht mehr in der Lage, den Schalter noch einmal umzulegen. Dabei hätte er gewarnt sein müssen nach der 1:2-Heimniederlage gegen Anderlecht im Uefa-Cup.

Trotzdem: Die Bayern können sich nur noch selbst um den Titelgewinn bringen. Mit einer Arbeitsmoral wie bei ihrem peinlichen Auftritt in Cottbus und einer Verweigerungshaltung wie der von Martin Demichelis gelingt ihnen das vielleicht sogar noch.

(RP)
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