Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart 2:0 (0:0) Bayer stürzt Stuttgart aus den Champions-League-Rängen

Leverkusen (rpo). Stuttgart im Tal der Tränen, Champions-League-Euphorie in Leverkusen: Bayer hat gegen den VfB Stuttgart das Endspiel um den Qualifikationsplatz zur Champions League 2:0 (0:0) gewonnen und den Schwaben den Saisonabschluss damit gründlich verdorben.

Bundesliga, 34. Spieltag
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Klaus Augenthaler hat in seinem 100. Bundesliga-Spiel als Trainer Bayer Leverkusen in die Qualifikation der Champions League geführt und seinem Kollegen Felix Magath den Abschied vom VfB Stuttgart zu Bayern München verdorben. Beim 2:0 (0:0) im "Endspiel" um Platz drei erzielte der Bulgare Dimitar Berbatow in der 63. Minute in einem Nervenspiel vor 22.500 Zuschauern in der ausverkauften BayArena das Millionentor für Bayer, sein 16. in dieser Saison und das 900. in der Liga insgesamt. Den Schlusspunkt setzte Bernd Schneider (85.) mit einem Nachschuss nach einem Foulelfmeter von Torhüter Jörg Butt, der nur den Pfosten getroffen hatte.

Leverkusen krönte damit ein Jahr nach dem Horror-Szenario im Vorjahr mit dem Fast-Abstieg eine fantastische Saison und wird rund 15 Millionen Euro kassieren, wenn es sich zum sechsten Mal für die Champions League qualifiziert. Der VfB verspielte noch Rang drei und startet in der kommenden Saison im Uefa-Cup.

VfB zu Beginn hoch überlegen

Leverkusen musste im "Spiel der Spiele" auf die brasilianische Innenverteidigung mit Weltmeister Lucio und Juan verzichten. Der VfB startete hoch überlegen nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" und setzte Bayer von nun an stark unter Druck. Schon nach fünf Minuten gab es vier gefährliche Szenen vor dem Tor von Butt. Die Schwaben wirkten aggressiver, entschlossener sowie bissiger und bestimmten fast eine halbe Stunde lang das Geschehen. Leverkusen reagierte nur, ließ dem VfB zu viel Raum und kam nicht auf Touren. Zumal in der Innenverteidigung bis auf den ausgezeichneten Kapitän Jens Nowotny einige Lücken unübersehbar waren.

Nach der Pause spielte Bayer aggressiver, druckvoller und besser im Duell des zweitbesten Angriffs gegen die beste Abwehr der Bundesliga. In der 47. Minute schoss der Brasilianer Franca noch über das Tor, aber die Gastgeber riskierten immer mehr, gewannen immer mehr Zweikämpfe und so wurde die Begegnung immer besser. Berbatow schaffte unter dem Jubel der Leverkusener Fans in der 63. Minute nach Vorarbeit von Carsten Ramelow und Franca aus kurzer Entfernung das 1:0.

Schneider vorbildlich

Der VfB verstärkte nach dem Rückstand natürlich seine Angriffsbemühungen, aber die Leverkusener Abwehr vermochte sich zu steigern, zumal Ramelow als Kämpfer im Mittelfeld die Deckung entlastete. Unter den Augen von DFB-Teamchef Rudi Völler vermochte sich aber Kevin Kuranyi nach guter erster Halbzeit nicht mehr so in Szene zu setzen.

Bester Bayer-Akteur war Vize-Weltmeister Bernd Schneider als Ideengeber und einer vorbildlichen kämpferischen Leistung. Auch Ramelow verdiente sich drei Tage nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft eine gute Note. Nowotny hielt die Abwehr zusammen. Beim VfB vermochte Marcelo Bordon im Abwehrzentrum zu gefallen. Dreimal musste Bayer bei Freistößen des Gewaltschützen Minute zittern. Vor der Pause hatte Nationalverteidiger Andreas Hinkel gute Szenen, ebenso wie im Mittelfeld Alexander Hleb.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Trainer Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Die Suppe, die wir uns letzte Woche eingebrockt haben, mussten wir heute auslöffeln. Am Anfang hat meine Mannschaft nicht genug gekämpft, erst die Gelbe Karte gegen Carsten Ramelow hat uns aufgerüttelt. In der zweiten Halbzeit haben uns die Fans unterstützt, das Stadion in einen Hexenkessel verwandelt. Wir haben heute das Sahnehäubchen aufgesetzt, haben die Qualifikation für die Champions League geschafft und das Spiel gewonnnen."

Trainer Felix Magath (VfB Stuttgart): "Ich bin natürlich enttäuscht, aber nicht verbittert. Wir haben in den ersten 20 bis 30 Minuten das Spiel bestimmt, aber kein Tor gemacht. Das hat sich gerächt. Leverkusen wurde immer besser und hat am Ende verdient gewonnen in einem riesen Spiel. Ich habe dreieinhalb Jahre Einiges in Stuttgart aufgebaut, es ist viel Wehmut dabei, wenn ich jetzt zu Bayern München gehe. Das ist für mich eine große sportliche Herausforderung."

STATISTIK ZUM SPIEL:

Leverkusen: Butt - Placente, Nowotny, Kaluzny - Fritz, Ramelow, Babic - Schneider (87. Balitsch), Bastürk (78. Bierofka) - Berbatow, Franca (86. Neuville)

Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Meira, Bordon, Lahm - Soldo - Meißner (74. Streller), Heldt (46. Tiffert), Hleb - Szabics (53. Cacau), Kuranyi

Schiedrichter: Meyer (Burgdorf)

Tore: 1:0 Berbatow (63.), 2:0 Schneider (85.)

Zuschauer: 22.500 (ausverkauft)

Beste Spieler: Nowotny, Ramelow, Schneider - Bordon, Hinkel

Gelbe Karten: Ramelow (10), Schneider (5), Nowotny (4) - Soldo (10), Meißner (5/2), Meira (5), Hinkel (5)

Bes. Vorkommnis: Butt schießt Foulelfmeter an den Pfosten (85.)

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