Bremen - Leverkusen 0:0 Werkself verpasst den Sprung auf Platz vier

Bremen · Während Hoffenheim in Stuttgart verlor, kam Leverkusen in Bremen nicht über ein torloses Remis hinaus. Das Fernduell der nun punktgleichen Aspiranten auf Rang vier der Tabelle geht am 34. Spieltag in die entscheidende Runde.

SV Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen: Einzelkritik
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Bremen - Bayer 04: Einzelkritik

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Foto: dpa, crj

Eigentlich lief aus Sicht von Bayer 04 alles nach Plan: Hoffenheim, der ärgste Konkurrent um den vierten Tabellenplatz, verlor seine Partie in Stuttgart und Dortmund patzte gegen Mainz. Doch Leverkusen erspielte sich bei den unter Trainer Florian Kohfeldt zuhause nach wie vor ungeschlagenen Bremern zwar zahlreiche Chancen, die aber ungenutzt blieben. Das 0:0 führt zur Punktgleichheit mit Hoffenheim - und damit zu einem spannenden Fernduell am letzten Spieltag.

Heiko Herrlich stellte seine Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Stuttgart auf drei Positionen um. Wendell stand überraschend in der Anfangsformation. Der brasilianische Linksverteidiger hat seinen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk gerade rechtzeitig auskuriert. Karim Bellarabi und Lucas Alario mussten hingegen mit einem Bankplatz vorliebnehmen. Dafür wieder ab der ersten Minute dabei: Dominik Kohr und Julian Brandt. Der von muskulären Problemen geplagte Kapitän Lars Bender wurde nicht mehr pünktlich fit.

Bremen startete schwungvoll in das letzte Heimspiel der Saison — wohl auch, um dem scheidenden Kapitän Zlatko Junuzovic einen würdigen Abschied zu bereiten. Der 30-Jährige wird den Verein nach der Saison mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Sechs Jahre streifte er das grün-weiße Trikot über. Entsprechend emotional fiel seine Verabschiedung kurz vor dem Anpfiff aus.

Nach fünf Minuten bediente Theodor Gebre Selassie Max Kruse im Strafraum, doch Werders Angreifer kam im Strafraum zu Fall. Für einen Elfmeter war das zu wenig. Leverkusen kam seinerseits nach einer knappen Viertelstunde in der Partie an. Aber Leon Baileys Versuch aus etwa 18 Metern ging knapp über das Tor. Ansonsten blieb der Ball vorerst meist irgendwo zwischen beiden Strafräumen hängen.

Kevin Volland holte sich durch ein Foul an Florian Kainz die fünfte Gelbe Karte der Spielzeit ab und fällt für das Heimspiel gegen Hannover zum Abschluss aus (25.). Spielerisch wurde Bayer nun zwingender — nicht nur wegen des Fallrückziehers, den Brandt nach schöner Hereingabe von Wendell in den Armen von Bremens Schlussmann Jiri Pavlenka unterbrachte (31.).

Doch auch Bremen kam durch gezielte Konter immer wieder zu guten Abschlussgelegenheiten durch Kainz (29.), Junuzovic (31.) und Thomas Delaney (35.). Den ersten Grund für Bremer Jubel bot allerdings zunächst nur der Zwischenstand aus Frankfurt, wo der Erzrivale Hamburger SV nach einer halben Stunde in Rückstand lag. Hätte Brandts Flanke in den Sechzehnmenterraum kurz danach Vollands Kopf gefunden, wäre die Schadenfreude wohl schnell verflogen (39.).

Eine längere Behandlungspause für Kai Havertz, der von Sebastian Langkamp auf Höhe der Mittellinie rüde umgegrätscht wurde, nahm das aufkommende Tempo wieder aus der Partie (40). Der Bremer sah dafür zurecht die Gelbe Karte.

Die zweiten 45 Minuten begannen ähnlich, wie die ersten aufgehört hatten: Leverkusen blieb die optisch überlegene Mannschaft und kam durch Kai Havertz zu einer Riesenchance. Doch der 18-Jährige verpasste es, aus kurzer Distanz den Ball im Tor unterzubringen, nachdem Pavlenka eine Flanke von Panagiotis Retsos nicht festhalten konnte (50.). Der Schuss flog deutlich über den Kasten. Vollands Versuch aus spitzem Winkel konnte Pavlenka entschärfen (60.).

Danach flachte das Null-zu-Null der bis dahin unterhaltsameren Art allerdings ab und beide Teams kamen nur noch zu eher halbgefährlichen Gelegenheiten. Gelbe Karten und Auswechslungen auf beiden Seiten nahmen die Dynamik etwas raus - bis Benjamin Henrichs eine Flanke in den Bremer Strafraum brachte, die Volland im Kampf um den Ball nur mithilfe eines Fouls an Pavlenka verwerten konnte, das abgepfiffen wurde.

Leverkusen versuchte in den Schlussminuten alles, um doch noch den "Big Point" zu setzen, aber die Bremer Defensive hielt dicht. So konnten die grün-weißen Fans auf den Rängen neben dem Punkt im letzten Heimspiel auch die Niederlage des HSV feiern.

(dora)
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