Abstieg besiegelt Leverkusen schießt Fürth in die zweite Liga

Fürth · Greuther Fürth erwischt einen Traumstart, doch die Werkself dreht das Spiel und gewinnt letztlich ungefährdet. Bayer sichert sich durch den 4:1-Sieg Platz drei, während der Aufsteiger nun auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt hat.

Greuther Fürth - Bayer 04 Leverkusen: die Bilder des Spiels
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Fürth - Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Ausgangslage war vor Bayer Leverkusens Gastspiel beim Tabellenletzten Greuther Fürth unmissverständlich. Beide Mannschaften brauchten unbedingt drei Punkte. Die eine Seite, um den so gut wie sicheren Abstieg zu verschieben, die andere, um nach zwei Spielen ohne Sieg wichtige Zähler im Rennen um die Champions League zu sammeln. Letzteres ist der Werkself gelungen. Das 4:1 (2:1) sichert vorerst Rang drei. Fürth hingegen ist nun auch rechnerisch abgestiegen.

Trainer Gerardo Seoane setzte in der Startelf auf Sardar Azmoun als hängende Spitze hinter Patrick Schick, dazu begann Paulinho auf Linksaußen und Kerem Demirbay kehrte nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die Anfangsformation zurück. Dafür nicht dabei: Die gelbgesperrten Piero Hincapie und Robert Andrich sowie Exequiel Palacios, der vorerst auf der Ersatzbank Platz nahm. Ansonsten gab es personell keine Veränderungen im Vergleich zum 0:1 gegen RB Leipzig, aber eine taktische: Die Werkself war wieder mit einer Viererkette unterwegs, davor zwei Sechser und Azmoun als eine Art Zehner-Ersatz – eine aus der Personalnot geborene Idee, die aufgehen sollte.

Bundesliga-Einzelkritik: Bayer Leverkusen in Noten gegen Greuther Fürth
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Fürth – Bayer 04: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Viel mehr Action konnte eine Anfangsphase kaum bieten. Nach fünf Minuten ging der Außenseiter durch Jetro Willems in Führung. Zuvor scheiterte der in den Strafraum vorgepreschte Jessic Ngankam an Bayers Schlussmann Lukas Hradecky, doch der Abpraller landete wieder beim Fürther, der auf Willems an den zweiten Pfosten querlegte. Das Stadion tobte nach der unerwarteten Führung, doch lange währte die Freude der Franken nicht.

Es waren keine zehn Minuten gespielt, da war Patrik Schick auch schon mit dem Ausgleich zur Stelle. Branimir Hrgota fälschte eine Ecke unglücklich mit dem Schienbein Richtung eigenes Tor ab, dort stand Leverkusens Torjäger völlig frei, nahm den Ball mit der Hacke aus der Luft und beförderte ihn aus kurzer Distanz ins Netz. Die Fahne des Linienrichters ging zwar sofort hoch, aber der Videobeweis offenbarte: Der Ball kam von einem Fürther zu Schick, alles legal, 1:1 (9.).

Knapp zehn Minuten später legte die Werkself nach – mit freundlicher Unterstützung von Andreas Linde. Der Keeper des Aufsteigers leistete sich einen folgenschweren Aussetzer als er den Ball nach einem Rückpass zu einem Mitspieler bringen wollte. Azmoun lief ihn an, eroberte den Ball und schob ihn dann locker über die Linie (18.). Es war das erste Bundesligator für den Winterzugang, der sich bei seinen bisherigen Einsätzen als eher glücklos im Abschluss präsentierte. Doch in diesem Fall hatte er im Grunde keine andere Wahl als das 2:1 für die Rheinländer zu erzielen.

So war die anfängliche Euphorie der Fans in Grün und Weiß schnell verflogen, während der schwarz-rote Gästeblock in bester Laune war. Die Verhältnisse schienen klar, doch zur Wahrheit gehört auch, dass Bayer von zwei Fehlern der Fürther profitierte. Der erste war eher eine Ungeschicklichkeit, der zweite ein grober Patzer. Aus dem Spiel heraus gab es für die Werkself ansonsten jeweils geblockte Abschlüsse von Paulinho (23.) und Moussa Diaby (26.).

Die Richtung war aber klar, denn von der Spielvereinigung kam nach dem 1:0 nicht mehr viel und die Gäste verwalteten ihre Führung. Schick hatte das 3:1 kurz vor der Halbzeit aus dem Fuß, seinen Abschluss ins kurze Ecke nach Durchstecker von Azmoun konnte Linde allerdings parieren (41.).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Kräfteverhältnissen nicht viel. Die Franken mühten sich nach Kräften, waren aber zu ineffektiv, um für Zählbares in Frage zu kommen. Nach einer knappen Stunde entschied Paulinho die Partie nach einem wunderbaren Zusammenspiel mit Azmoun, der dem Brasilianer den Ball per Außenrist in den Strafraum servierte (58.).

Im Anschluss passierte nicht mehr viel. Der Auf- und nun auch Absteiger bemühte sich redlich, trotz einiger guter Gelegenheiten aber letztlich erfolglos um den Anschluss. Bayer ließ spätestens nach dem Außenpfostentreffer von Schick (68.) nichts mehr anbrennen und erhöhte in der Schlussphase durch den eingewechselten Palacios sogar noch auf 4:1 (84.). Die Fans der Fürther feierten ihre Mannschaft trotzdem.

Für Leverkusen geht es am 2. Mai bei Eintracht Frankfurt weiter (20.30 Uhr). Fürth setzt seine Abschiedstour in der Bundesliga am Freitagabend bei Union Berlin fort.

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