Wolfsburg - Bayer 0:3 Werkself feiert ersten Sieg unter Bosz

Wolfsburg · Tore von Kai Havertz, Kevin Volland und Julian Brandt sichern Bayer 04 Leverkusen drei wichtige Punkte im Kampf um einen Europapokalplatz. Doch beim 3:0-Sieg in Niedersachsen war auch Glück im Spiel.

Bundesliga 18/19: VfL Wolfsburg - Bayer 04 Leverkusen: die Bilder des Spiels
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Wolfsburg - Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Peter Steffen

Eine Rekordmarke hat Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg aufgestellt. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz hat nun seit 2003 in 33 Spielen in Folge gegen die Niedersachsen mindestens ein Tor erzielt. Das ist die längste Serie eines Teams gegen ein anderes in der Geschichte der Liga. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum der 3:0-Sieg (1:0) wichtig für die Werkself ist. Die drei Punkte bringen den Europa-League-Teilnehmer zumindest ein bisschen näher an die ersehnten Europapokalplätze.

Dass Bosz eher ungerne rotiert, ist kein Geheimnis. In der VW-Stadt setzte der Niederländer auf exakt die gleiche Startelf, wie beim 0:1 zum Rückrundenstart gegen Mönchengladbach. Auch Bruno Labbadia veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 gegen den FC Schalke am vergangenen Spieltag nicht.

Die Gäste aus dem Rheinland hatten bereits nach fünf Minuten die erste Großchance: Charles Aránguiz führte einen Freistoß gedankenschnell auf Julian Brandt aus, der ebenso zügig zu Karim Bellarabi weiterleitete, der den Ball aus rund 14 Metern an den Querbalken setzte (5.). Nach etwa zehn Minuten war es erneut Bellarabi, dessen Schlenzer aus halblinker Position nach Vorarbeit von Leon Bailey knapp am rechten Pfosten vorbeistreifte.

Es war also von Anfang an ordentlich Dampf im Spiel von Bayer 04, doch auch Wolfsburg strahlte zumindest latent Gefahr aus, jedoch zunächst ohne zwingende Torgefahr. Die brachte erst ein Distanzschuss des Ex-Leverkuseners Admir Mehmedi, der aber ebenfalls sein Ziel verfehlte (16.). Der Winkel war für einen Abschluss aber vielleicht auch etwas zu gewagt – so wie bei Bellarabis Direktabnahme, die an Koen Casteels Kasten vorbeititschte (23.).

Eine Behandlungspause für Mehmedi, der kurz danach vom Platz musste, nahm ein wenig die Fahrt aus der bis dahin munteren Begegnung. Leverkusen blieb dynamisch, aber unpräzise und Wolfsburg lauerte meist auf Ballverluste, um die hoch aufgerückten Verteidiger der Gäste mit schnellen Kontern in die Bredouille zu bringen. Doch auch Renato Steffens wuchtiger Versuch von der rechten Seite schlug ebenso wenig im Tor ein, wie der von Lukas Hradecky parierte Schuss von Wout Weghorst (37/39.). Auf der Gegenseite schossen Volland und Kai Havertz Casteels direkt in die Hände (39./40.).

Weil es aus dem Spiel heraus nicht so recht klappen wollte, ist es nur folgerichtig, dass der erste Treffer der Begegnung ein von Havertz sicher verwandelter Elfmeter war. Vorausgegangen war dem Pfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer ein Foul an Kevin Volland, dem William im Strafraum auf den Fuß trat. Noch vor dem Pausenpfiff hätte Bellarabi beinahe erhöht, doch sein abgefälschter Schuss wurde von Casteels in höchster Not pariert.

Nach dem Wiederanpfiff ging es im Grunde genauso tubulent weiter. Volland vertändelte den Ball im gegnerischen Strafraum (46.) und Lars Bender rettete nach einem Schuss von William für den bereits geschlagenen Hradecky kurz vor der Linie (47.). Praktisch im Gegenzug scheiterte Brandt aus spitzem Winkel an Casteels. Bailey tat es ihm von der linken Seite ein paar Minuten später nach (53.).

So ging es in einem Bundesligaspiel auf hohem Niveau immerzu hin und her, ehe Volland mit seinem Treffer zum 2:0 nach einem starken Spielzug über Bellarabi und Vorlagengeber Charles Aránguiz für die Vorentscheidung sorgte (62.).

Daran änderten auch die lautstarken Proteste der VfL-Fans nichts, die im der Entstehung des Tores ein Foul an Wout Weghorst gesehen haben wollten. Das Renato Steffens Anschlusstreffer nach Videobeweis wegen Abseits nicht gegeben wurde, tat sein Übriges für die Stimmung in der Wolfsburger Nordkurve – zumal es eine diskussionswürdige Entscheidung aus Köln war. Brandt ließ kurz vor dem Abpfiff nach einer Bellarabi-Flanke noch das 3:0 folgen (88.).

Weiter geht es für Bosz und die Werkself am kommenden Samstag. Dann kommt der FC Bayern in die BayArena (15.30 Uhr). Die Generalprobe dafür ist zumindest schonmal gelungen.

Statistik

Wolfsburg: Casteels - William (78. Klaus), Knoche, Brooks, Roussillon - Arnold - Gerhardt, Rexhbecaj (63. Brekalo) - Mehmedi (27. Malli) - Steffen, Weghorst. - Trainer: Labbadia

Leverkusen: Hradecky - Lars Bender, Tah, Sven Bender, Wendell (78. Weiser) - Aranguiz - Havertz, Brandt - Bailey (77. Baumgartlinger), Volland, Bellarabi. - Trainer: Bosz

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Tore: 0:1 Havertz (45., Foulelfmeter), 0:2 Volland (62.), 0:3 Brandt (88.)

Zuschauer: 21.736

Beste Spieler: Casteels, Arnold - Volland, Brandt

Gelbe Karten: Rexhbecaj (3), William (7), Brooks (6), Arnold (4), Roussillon (4) - Aranguiz, Wendell (3), Bailey (3)

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