Ex-Trainer lästert weiter Babbel: "Hertha hat den Abstieg verdient"

Berlin · Der Frust über den Rauswurf in Berlin im Dezember 2011 muss bei Markus Babbel immer noch tief sitzen. Täglich fährt Hoffenheims Trainer vor dem Duell am Samstag neue Geschütze auf. Hertha soll bereits einen Anwalt eingeschaltet haben – der Klub dementiert.

Bundesliga 11/12: Babbels Premiere auf Hoffenheimer Bank
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Der Frust über den Rauswurf in Berlin im Dezember 2011 muss bei Markus Babbel immer noch tief sitzen. Täglich fährt Hoffenheims Trainer vor dem Duell am Samstag neue Geschütze auf. Hertha soll bereits einen Anwalt eingeschaltet haben — der Klub dementiert.

Der Streit zwischen Markus Babbel und seinem Ex-Klub Hertha BSC spitzt sich immer mehr zu. "Dieses ganze Szenario ist wie ein schlechter Film. Ich befürchte, dass das letzte Kapitel für Hertha in der 2. Liga endet", sagte Hoffenheims Coach vor dem Bundesliga-Duell am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) in der "Bild"-Zeitung.

Babbel machte unmissverständlich klar, dass es für Hertha keine Schützenhilfe geben werde. Der Klub, der ihm im vergangenen Dezember nach wochenlanger Schlammschlacht den Laufpass gegeben hatte, habe den Abstieg verdient. "Wer in der Rückrunde nur acht Punkte holt, von besseren Teams überholt wird und es so sportlich nicht schafft, darf sich nicht beklagen", sagte Babbel.

Bei Hertha erntet das tägliche Babbel-Gebrabbel nur noch Kopfschütteln. "Dafür, dass er mal gesagt hat, er habe mit Hertha abgeschlossen, redet er sehr viel", sagte Klub-Sprecher Peter Bohmbach. Dass Hertha einen Anwalt eingeschaltet hat, der dem Ex-Coach auf die Verschwiegensheitsklausel im Auflösungsvertrag hingewiesen hat, wollte Bohmbach nicht bestätigen: "Davon weiß ich nichts."

"Da spielt nicht Babbel gegen Preetz"

Herthas ehemaliger Trainer Jürgen Röber hält Babbels tägliche Attacken ebenfalls für überzogen. "Da spielt nicht Babbel gegen Preetz", sagte der Ex-Coach (1996 bis 2002) Sport-1. Röber glaubt nicht, dass die Spieler Babbels Ankündigung ernst nehmen. "Die interessiert das wenig, ob Babbel mit Preetz Theater hatte oder nicht."

Um Mannschaft und Trainer von derlei Nebenkriegsschauplätzen fernzuhalten, schotten sich die Berliner vor dem letzten Liga-Spiel wieder ab. Trainiert wird bis Samstag nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Mannschaft soll darum gebeten haben. Trainer Rehhagel greift hart durch. Weil er mit dem Verhalten von Stürmer Tunay Torun nicht zufrieden war, schickte "König Otto" den 23-Jährigen zur U23. Keine Chance hat Andre Mijatovic, immerhin Ex-Kapitän, der sich für ein mögliches Relegationsspiel fit zurückmeldete. "Er kann uns nicht helfen", sagte Rehhagel.

In der Notlage erlaubt sich der Klub, auf gestandene Profis zu verzichten. Ein Luxus, zumal die personelle Lage weiter angespannt ist. So ist der Einsatz von Rechtsverteidiger Christian Lell (schwere Fußprellung) äußerst fraglich. Torhüter Thomas Kraft (leichte muskuläre Probleme) und Stürmer Pierre-Michel Lasogga (Schlag aufs Knie) konnten indes wieder trainieren.

Herthas Präsident Werner Gegenbauer stärkt in einem Akt der Nibelungen-Treue Manager Michael Preetz weiter den Rücken. Am Dienstag besuchte Gegenbauer an der Seite von Preetz das Training. Mit den Journalisten wollte der Klub-Boss nicht sprechen. Erst, als ihn ein Ordner nicht erkannte und auf dem Weg zur Geschäftsstelle aufhielt, fand er seine Sprache wieder.

Röber indes lobte die Haltung Gegenbauers im Falle Preetz. "Als Trainer wünschst Du Dir so einen Präsidenten. Michael ist ein guter Manager, wenn er jemand an seiner Seite hat, der ihm hilft", meinte Röber. Als Nachfolger für Rehhagel, der zum Saisonende ausscheidet, hat Röber auch schon einen Kandidaten im Auge. Er könne sich Hoffenheims Ex-Trainer Holger Stanislawski gut vorstellen.

(dpa)
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