1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 1:1 (1:1)Cacau trifft und fliegt
Nürnberg (rpo). Aufsteiger 1. FC Nürnberg bleibt auch nach dem 2. Bundesliga-Spieltag ohne Niederlage. Gegen die ab der 42. Minute dezimierten Gäste aus Stuttgart wäre sogar der zweite Sieg möglich gewesen. Am Ende entführte der VfB beim 1:1 (1:1)-Unentschieden glücklich einen Punkt aus dem Frankenstadion.Der Torschütze zum 0:1, Cacau, musste vorzeitig unter die Dusche. Der Brasilianer, der in der 7. Minute mit seinem vierten Saisontreffer die Führung für die Schwaben erzielt hatte, sah kurz vor der Pause wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Cacaus früher Treffer im mit 41.384 ausverkauften Frankenstadion war der einzige Höhepunkt für die Stuttgarter in der ersten Halbzeit. Nach einer Hereingabe des guten Silvio Meißner vollendete der 23-Jährige, der zwischen 2001 und 2003 44 Bundesliga-Einsätze (8 Tore) für Nürnberg bestritten hatte, mit einer Direktabnahme unhaltbar für FCN-Torhüter Rafael Schäfer. Kurz vor der Halbzeit erwies Cacau seiner Mannschaft allerdings einen Bärendienst, als er mit gestrecktem Bein gegen Nürnbergs Abwehrchef Tomasz Hajto einstieg. Schiedsrichter Uwe Kemmling (Burgwedel), der den Torjäger bereits nach 18 Minuten wegen eines Foulspiels an Marek Mintal verwarnt hatte, zeigte daraufhin umgehend Gelb-Rot. Bereits zuvor hatte der "Club" die Schwaben allerding überraschend klar beherrscht. Ivica Banovic, bis zu seiner Auswechslung in der 66. Minute bester Spieler seiner Mannschaft, erzielte bereits in der 15. Minute den verdienten Augleich. Dabei machte die Stuttgarter Innenverteidigung, allen voran Bundesliga-Rückkehrer Markus Babbel, einen schlechten Eindruck. Auch in der Folgezeit hatten die Franken, die am ersten Spieltag den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1 besiegt hatten, eine bessere Figur und zeigten eine durchaus reife Spielanlage. Kurz nach der Pause kam allerding ein Bruch ins Nürnberger Spiel. Ausgerechnet nach einem Kopfball von Markus Schroth an den Pfosten des VfB-Tores (52.) verflachte der Auftritt der Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf. Gegen die nun stark defensiv eingestellten Schwaben tat sich der Aufsteiger enorm schwer, eine Lücke zum Torschuss zu finden. Die beste Chance hatte noch Stürmer Robert Vittek, der in der 73. Minute von der Strafraumgrenze das Ziel verfehlte. Vittek und Banovic waren bei einem knapp 50 Minuten lang überzeugenden "Club" die auffälligsten Spieler. Beim VfB, der erneut ohne die Nationalspieler Philipp Lahm und Kevin Kuranyi begann, bot Meißner auf der rechten Außenbahn eine gute Partie. Im Spielaufbau blieb das Mittelfeld um den nach einem Foulspiel von Banovic gehandicapten Alexander Hleb dagegen vieles schuldig. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Wolfgang Wolf (1. FC Nürnberg): "Es gibt zwei Sieger heute. Mit der ersten Halbzeit bin ich hundertprozentig zufrieden, nach dem 0:1 haben wir eine klasse erste Halbzeit abgeliefert. Nach dem Platzverweis war mir klar, dass es für uns schwer werden wird, so komisch sich das anhört. Aber der Punkt war mehr wert, als ins offene Messer zu laufen." Trainer Matthias Sammer (VfB Stuttgart): "Wir sind in Führung gegangen, obwohl wir nicht so ins Spiel gekommen sind, wie wir uns das vorgenommen hatten. Danach haben wir zu schnell den Ausgleich bekommen. Die Gelb-Rote Karte kann ich nicht nachvollziehen, wenn das der Maßstab ist, Karten zu verteilen, spielen wir bald sieben gegen sieben."Die Statistik zum Spiel:Nürnberg: Schäfer - Wolf, Hajto, Bosacki, Wiblishauser - Sven Müller (73. Wagefeld), Larsen, Mintal, Banovic (66. Daun) - Vittek, Schroth Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Stranzl, Babbel, Gerber - Soldo - Meißner, Hleb (90. Tiffert), Heldt (46. Vranjes) - Szabics (73. Kuranyi), Cacau Schiedsrichter: Kemmling (Burgwedel) Tore: 0:1 Cacau (7.), 1:1 Banovic (15.) Zuschauer: 41.384 (ausverkauft) Beste Spieler: Vittek, Banovic - Meißner Rote Karten: keine Gelb-Rote Karte: Cacau wegen wiederholten Foulspiels (42.) Gelbe Karten: Banovic (2), Wiblishauser - Vranjes, Soldo