Alle Bundesliga-Artikel vom 30. Juli 2004
Stadien in Rostock und Berlin feiern Eröffnung

Nach teilweise jahrelangem Umbau und SanierungStadien in Rostock und Berlin feiern Eröffnung

Rostock/Berlin (rpo). In Rostock setzten sich die Menschen mit dem Bau "ihres" Ostseestadions in den Jahren 1953 bis 1956 buchstäblich ein Denkmal, in Berlin war das Olympiastadion mehr als einmal Schauplatz von Ereignissen von internationalem Rang. Beide Stadien wurden in den letzten Monaten und Jahren aufwändig umgebaut und saniert, jetzt sind sie endlich fertig.Herzblut gehört zu den wesentlichen Bestandteilen des Rostocker Ostseestadions. 236.071 Arbeitsstunden investierten einst freiwillige Helfer und verzichteten in den Jahren 1953 bis 1956 auf damals astronomische 930.000 Mark Arbeitslohn, um dabei mitzuhelfen, die Arena auf dem ehemaligen Aufmarsch-Gelände der Nazis aus dem Boden zu stampfen. Am Samstag feiern die Stadt und der Klub FC Hansa Rostock nachträglich den 50. Geburtstag des Ostseestadions mit viel Tamtam und einem Freundschaftsspiel gegen den englischen Fußball-Erstligisten FC Middlesbrough (14.00 Uhr). "Das war damals eine richtige Masseninitiative, weil die Leute eine sportliche Perspektive für die Stadt schaffen wollten", sagt Helmut Hergesell, Geschäftsführer der heutigen Stadion GmbH und einst Spieler und Trainer des FC Hansa. Eine Gedenktafel erinnert heute an die Geburtsstunden des Stadions und die Bereitschaft der Bevölkerung im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes, das freiwillige Mitarbeit der Menschen in der Nachkriegszeit organisierte. Fußball spielte kleine RolleDer Fußball allerdings spielte im Ostseestadion zunächst eine untergeordnete Rolle. Zwar kickte der SC Empor Rostock, aus dem zehn Jahre später der FC Hansa hervorging, in der neuen Stätte um Meisterschaftspunkte. Doch internationaler Flair bescherte zunächst der Feldhandball dem Rasen, als einige Wochen nach der Eröffnung des Stadions am 27. Juni 1954 die DDR die CSSR 3:1 besiegte. Fußballerische Meilensteine auf internationalem Parkett setzte der FC Hansa zum Ende der 60er Jahre. Im Messe-Pokal, dem heutigen Uefa-Cup, drängelten sich bis zu 30.000 Zuschauer ins hoffnungslos überfüllte Ostseestadion, um die italienischen Spitzenklubs Inter Mailand (2:1) und AC Florenz (3:2) verlieren zu sehen. Heute sind europäische Gegner mit klangvollen Namen für den FC Hansa eher Seltenheit. Auch der Versuch Real Madrid und Arsenal London nach Norddeutschland zum Jubiläum zu locken, schlug fehl. Keine Zeit, begründeten die renommierten Klubs ihre Absage. Internationale KlasseDafür hat das Stadion inzwischen internationale Klasse. Nachdem sich der FC Hansa in der Bundesliga Mitte der 90er Jahre etabliert hatte, nahm der Klub den Umbau in eine reine Fußballarena in Angriff. Im April 2000 begann das Projekt. Vier Bauphasen und 16 Monate später war das Schmuckkästchen für 35 Millionen Euro fertiggestellt. "Wir haben das beste aus den finanziellen Möglichkeiten gemacht, ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis", schwärmt Hergesell. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) honorierte die Mühen und "spendierte" Rostock am 27. März 2002 gegen die USA das erste Länderspiel nach der Wende (4:2), das neunte insgesamt in der Geschichte des Stadions. Entfremdet haben sich die Rostocker von dem modernen Arena nicht. Im Gegenteil, die Zuschauerzahlen wachsen. Die Klub-Mitglieder entschieden sich sogar gegen den verlockenden Ruf des an der Ostsee knappen Geldes und stimmten gegen den Verkauf der Namensrechte. "Das Votum war eindeutig dagegen. Also ist das im Moment kein Thema", sagt Klubchef Manfred Wimmer. Berliner Olympiastadion nach vier Jahren fertigEin Hauch von Sportgeschichte weht am Samstagabend durch das Berliner Olympiastadion. Im Rahmen der Eröffnungs-Show (ab 20.15 Uhr) des für 242 Millionen Euro umgebauten Schauplatzes des Fußball-WM-Finales 2006 bilden ehemalige deutsche Sportasse und Nachfahren olympischer Legenden eine Staffel, deren Schlussläufer als symbolischen Höhepunkt der Veranstaltung die Flammschale, in der 1936 das Olympische Feuer brannte, entzünden. Mit dabei sind unter anderem 100-Meter-Olympiasieger Armin Hary (1960/Rom), die inzwischen 90 Jahre alte Hochsprung-Bronzemedaillengewinnerin von 1936, Elfriede Kaun, sowie Gina Owens, Enkelin des dreimaligen Olympiasiegers Jesse Owens (1936/Leichtathletik) und der Enkel des ersten deutschen Olympiasiegers und viermaligen Goldmedaillengewinners, Carl Schumann (1896 in Athen/Ringen und Turnen). Musikalische Akzente werden in der von Johannes B. Kerner moderierten Show die Chartstürmer Nena und US-Star Pink setzen. Sonntag ist Fußball-ZeitAm Sonntag steht dann der Fußball im Mittelpunkt des Geschehens. Nach dem Regionalliga-Meisterschaftsspiel zwischen den Amateuren von Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Union Berlin (13.30 Uhr) treffen die Hertha-Profis in einem Testspiel auf Besiktas Istanbul (16.00 Uhr). "Das neue Berliner Olympiastadion ist eine hochmoderne und multifunktionale Sportstätte für Fußball, Leichtathletik und Unterhaltung. Berlin hat damit sicherlich nicht nur eines der besten Stadien Europas, sondern auch ein weltweit beachtetes Baudenkmal erhalten", schwärmt Bundesinnenminister Otto Schily. Der Bund stemmte mit 196 Millionen Euro den größten Teil der Sanierungskosten. Die Architekten waren darum bemüht, Gegenwart und geschichtliche Vergangenheit zu einer Einheit zu verbinden.

Wer wird der nächste Deutsche Meister?

Bayern München ist der FavoritWer wird der nächste Deutsche Meister?

Neuss (rpo). Eine wirkliche Überraschung ist das Ergebnis dieser Umfrage nicht: Das Marktforschungsinstitut Sport+Markt wollte von fußballinteressierten Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren wissen, wer der nächste Deutsche Meister wird. Für 41 Prozent war die Antwort nicht schwer.Im Vorfeld der 42. Saison der Bundesliga ist der FC Bayern München der Favorit auf den Titel 2005. 41 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Mannschaft des neuen Trainers Felix Magath in dieser Saison den Titel holt. Dagegen glauben nur 13 Prozent, dass Werder Bremen nach dem Wechsel von Torjäger Ailton zu Schalke 04 seinen Titel verteidigen kann. Anderen Klubs werden nur geringe Chancen auf die deutsche Meisterschaft eingeräumt. Nur jeweils sieben Prozent der Befragten trauen den Ruhrpott-Vereinen Borussia Dortmund und Schalke 04 den großen Wurf zu. Dahinter folgen der VfB Stuttgart mit sechs und Bayer Leverkusen mit fünf Prozent.Beim Internet-Buchmacher betandwin.de ist Bayern München vor dem Start der 42. Bundesligasaison ebenfalls der klare Meisterschaftsfavorit. Wer auf das Team des neuen Trainers Felix Magath setzt, kann bei einem Einsatz von einem Euro im Erfolgsfall nur 1,65 Euro kassieren. Auf Rang zwei folgen Titelverteidiger Werder Bremen und Schalke 04 mit einer Quote von jeweils 8,00. Die wahrscheinlichsten Abstiegskandidaten nach den Wettquoten sind die Aufsteiger FSV Mainz 05 (1,40), Arminia Bielefeld (1,80) und der 1. FC Nürnberg (2,10).