Alle Bundesliga-Artikel vom 23. Juli 2004
Ligapokal: VfB Stuttgart "beängstigend gut"

Bochum zeigt nur Regionalliga-Niveau / Schwaben im HalbfinaleLigapokal: VfB Stuttgart "beängstigend gut"

Aalen (rpo). Die Weichen sind gestellt für ein spannendes Halbfinale im Ligapokal: Der VfB Stuttgart hat in der Runde der letzten acht Teams den VfL Bochum mit 3:0 abgefertigt und trifft nun am Donnerstag (20.30 Uhr) in Meppen auf Double-Gewinner Werder Bremen.Nach seinem glänzenden Pflichtspiel-Debüt als neuer Coach des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart bekam es Matthias Sammer fast schon mit der Angst zu tun: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir sehr stark gespielt und hätten 4:0 führen können. Das war teilweise schon beängstigend gut."Fürchten vor dem Saisonstart in 14 Tagen müssen sich auch die Westfalen. "Wir haben gespielt wie ein Regionalliga-Team, der VfB wie eine Bundesliga-Mannschaft", analysierte VfL-Keeper Rein van Duijnhoven, der mit Abstand bester Bochumer war. Auch sein Trainer Peter Neururer stellte einen Zweiklassenunterschied fest: "Vom Tempo her war das nur Regionalliga-Niveau. Die Niederlage war nicht eingeplant, Stuttgart hat uns klar dominiert. Das stört mich vom Ergebnis her, von der Entwicklung der Mannschaft aber überhaupt nicht." Während die Bochumer nach dem Kraft-Ausdauer-Programm der vergangenen Tage mit schweren Beinen kaum einen Pass zum Mitspieler brachten, wirbelte der VfB vor allem im Mittelfeld nach Belieben. Horst Heldt und der Weißrusse Aliaksandr Hleb gewannen im Mittelfeld beinahe jeden Zweikampf, der Brasilianer Cacau zeigte nicht nur bei seinen beiden Treffern (5./34), dass er mehr als nur eine Alternative für den verletzten Schweizer Marco Streller ist. Cacau hat sich viel vorgenommen"Cacau hat unheimlich aufgetrumpft. Er hat bislang einen guten Eindruck gemacht und ist unberechenbar. Nach der Verletzung von Streller haben wir überlegt, ob wir im Sturm noch was machen müssen. Aber Cacau hat gezeigt, welche Qualitäten er hat", sagte Sammer. Der Brasilianer, der unter Felix Magath nie über die Joker-Rolle hinausgekommen war, hat sich für die neue Saison ohnehin viel vorgenommen. "Es ist schön, zwei Tore zu erzielen. Aber es zählt nur die Bundesliga, da möchte ich mich in diesem Jahr durchsetzen." Das gleiche gilt für den Ungarn Imre Szabics, der den Treffer zum 3:0 beisteuerte (85.). Während der letztjährige Champions-League-Teilnehmer den Saisonstart auf Grund der Frühform kaum abwarten kann, wartet auf die Neururer-Elf in den kommenden 14 Tagen bis zum Start bei Hertha BSC Berlin noch viel Arbeit. Dabei will "Peter der Große" jegliche Störfeuer aus dem Umfeld im Keim ersticken. "Fast-Bundestrainer" Christoph Daum, der als Teil der Expertenkommission des Fachmagazin kicker den VfL als viertbesten Bundesligisten einschätzte, bekam ordentlich sein Fett weg. "Der Herr Daum hat bei einem unserer Spiele im letzten Jahr gesagt, dass wir absteigen werden, wenn wir nicht noch mindestens drei erfahrene Leute holen. Am Ende waren wir Fünfter. So viel zur Qualität dieser Aussage", polterte Neururer.