Alle Bundesliga-Artikel vom 02. Mai 2004
Bochum entführt einen Punkt aus dem Schwabenland

VfB Stuttgart - VfL Bochum 1:1 (1:0)Bochum entführt einen Punkt aus dem Schwabenland

Stuttgart (rpo). Im Kampf um die direkte Qualifikation zur Champions League hat der VfB Stuttgart einen herben Rückschlag erlitten. Die Schwaben kamen nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den VfL Bochum hinaus.Bei vier Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Bayern München kann der VfB im Kampf um Platz zwei nur noch auf Patzer des Rekordmeisters hoffen, der in zwei Wochen in Stuttgart antreten muss. Der VfL musste trotz einer starken Leistung im Kampf um die Uefa-Cup-Ränge zunächst Reviernachbar Borussia Dortmund den Vortritt lassen. Vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion brachte Cacau (31.) den VfB mit seinem dritten Saisontor 1:0 in Führung. Der überragende Martin Meichelbeck (58.) erzielte mit einem von VfB-Kapitän Zvonimir Soldo abgefälschten Schuss den hoch verdienten Ausgleich für die Gäste. Die Stuttgarter taten sich gegen die selbstbewusst auftretenden Bochumer äußerst schwer. Erst nach einer Viertelstunde prüfte Nationalspieler Kevin Kuranyi VfL-Keeper Rein Van Duijnhoven zum ersten Mal. Den Offensivbemühungen fehlte aber die Durchschlagskraft, auch weil sich Hakan Yakin in der Spielmacherrolle schwer tat. Regisseur Alexander Hleb saß nach seiner Oberschenkelzerrung ebenso auf der Bank wie Nationalspieler Andreas Hinkel, der nach seinem im März erlittenen doppelten Bänderriss erstmals wieder im Aufgebot stand und in der 72. Minute eingewechselt wurde. Mit einem Schuss aus 18 Metern ins kurze Eck sorgte Cacau für die schmeichelhafte 1:0-Führung der Gastgeber. Dabei hatten die Westfalen, die ohne ihren gesperrten Kapitän Dariusz Wosz und Abwehrchef Raymond Kalla (Muskelfaserriss) auskommen mussten, die besseren Möglichkeiten. Doch Filip Tapalovic (17.) und Meichelbeck (22.) nach einem Missverständnis zwischen Kuranyi und Stuttgarts neuem Nationaltorhüter Timo Hildebrand köpften jeweils knapp neben das Tor. Fünf Minuten verfehlte Meichelbeck aus fünf Metern das Tor erneut nur um Zentimeter, nachdem Hildebrand einen Kopfball von Peter Madsen an den Pfosten gelenkt hatte. Bochum gibt sicch nicht geschlagenAuch nach dem Seitenwechsel gaben sich die Bochumer nicht geschlagen. Zunächst traf Meichelbeck (51.) mit einem Schuss aus 20 Metern nur die Latte. Sieben Minuten später überwand der 27-jährige in seinem vierten Versuch unter Mithilfe von Soldo VfB-Schlussmann Hildebrand. Zu allem Überfluss müssen die Stuttgarter im kommenden Spiel beim Hamburger SV auch auf die gelb-gesperrten Kuranyi und Marcelo Bordon verzichten. Beim VfB wussten vor allem Philipp Lahm und Fernando Meira zu gefallen. Beim VfL verdiente sich neben Meichelbeck Mittelfeldspieler Tapalovic die Bestnote.STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Felix Magath (VfB Stuttgart): "Wir sind alle enttäuscht, denn wir wollten unbedingt gewinnen. Nach den vielen Länderspielabstellungen bei uns war Bochum heute frischer und aggressiver, und wir konnten überhaupt nicht richtig mithalten." Trainer Peter Neururer (VfL Bochum): "Wir wollten hier gewinnen, wussten aber natürlich schon vorher wie schwer das wird. Wir haben allerdings hoch verdient einen Punkt geholt. Das Tor von Meichelbeck war technisch perfekt, er hatte aber schon vorher zweimal die Chance, ein Tor zu machen. Dieser Punkt könnte für uns in der Endabrechnung ein goldener Punkt werden."STATISTIK ZUM SPIEL:VfB Stuttgart - VfL Bochum 1:1 (1:0)Stuttgart: Hildebrand - Lahm, Meira, Bordon, Gerber (72. Hinkel) - Soldo - Meißner (82. Zivkovic), Yakin, Tiffert (54. Hleb) - Kuranyi, Cacau Bochum: van Duijnhoven - Colding, Fahrenhorst, Meichelbeck, Bönig - Freier (86. Bemben), Zdebel, Stevic, Tapalovic - Hashemian (78. Diabang), Madsen (78. Edu) Schiedsrichter: Merk (Otterbach) Tore: 1:0 Cacau (31.), 1:1 Meichelbeck (58.) Zuschauer: 48.000 (ausverkauft) Beste Spieler: Lahm, Meira - Meichelbeck, Tapalovic Gelbe Karten: Kuranyi (5), Bordon (5), Meira (4), Cacau (3), Gerber (2) - Edu (4), Stevic (3)

Schalke wahrt Chance auf UI-Cup

Schalke - Hertha 3:0 (1:0)Schalke wahrt Chance auf UI-Cup

Gelsenkirchen (rpo). Viele Karten spielten bei der Begegnung zwischen Schalke und Hertha eine große Rolle. Mit 3:0 bezwangen die Ruhrgebietler letztlich die Hauptstädter. Schalke hat damit den UI-Cup dicht vor Augen, Hertha muss noch um den Klassenerhalt bangen.Damit wahrte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes zudem ihre kleine Chance auf einen Platz im Uefa-Cup. Die Hertha dagegen, die zuvor viermal in Folge ungeschlagen geblieben war und seit dem 5. September 1970 ohne Sieg auf Schalke ist, muss dagegen in dieser Form trotz einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge und zwei Heimspielen in den letzten drei Partien wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt bangen. Die Berliner verloren zudem Marko Rehmer und Malik Fahti durch Platzverweise. "Wenn man auf diese Art und Weise verliert, ist das bitter. Aber wir haben in der ersten Halbzeit nicht genug getan. Nach den zwei Platzverweisen war das Spiel entschieden. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass wir den Klassenerhalt packen", meinte Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Trainer Hans Meyer war nur froh, dass die Schalker "nicht konsequent genug" waren: "Sonst hätte es noch deprimierender werden können." Auch Schalkes Coach Jupp Heynckes war nicht ganz zufrieden: "Die Mannschaft hat insgesamt ein gutes Spiel gemacht, aber nicht hoch genug gewonnen. Wir wollen jetzt alle unsere restlichen Spielen gewinnen und dann werden wir sehen, wo wir am Ende sehen." Die Anfangsviertelstunde der zweiten Halbzeit waren wohl die schwärzesten 15 Minuten der Berliner in dieser Saison. Innerhalb von nur 90 Sekunden verlor die Mannschaft von Trainer Hans Meyer die Abwehrspieler Rehmer und Fathi. Nationalspieler Rehmer sah nach einer Notbremse gegen Gerald Asamoah nur 193 Sekunden nach seiner Einwechslung in der Halbzeitpause "Rot" (49.), Fathi musste nach absichtlichem Handspiel im Strafraum mit der Gelb-Roten Karte vom Platz (50.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Jörg Böhme zudem zum vorentscheidenden 2:0. Ebbe Sand sorgte nach 59 Minuten für das 3:0. Die Führung hatte Hamit Altintop in der 18. Minute herausgeschossen.Altintop überragender Mann der ersten halben StundeDer türkische Nationalspieler war vor 61.266 Zuschauern in der ausverkauften Arena AufSchalke der überragende Mann der ersten halben Stunde. Nach ersten guten Möglichkeiten in der 6. und 7. Minute traf der 21-Jährige aus 18 Metern und vergab fünf Minuten später nach einem erneuten Solo die Chance auf das frühzeitige 2:0. Die Hertha, die ohne die gesperrten Nationalspieler Arne Friedrich und Fredi Bobic sowie die verletzten Dick van Burik, Giuseppe Reina und Michael Hartmann auskommen mussten, ließ nach dem Rückstand das erwartete Aufbäumen vollkommen vermissen und brach nach dem Seitenwechsel vollkommen ein. Hertha-Coach Meyer wollte in der Schlussphase nur noch eine größere Blamage verhindern und nahm in dem einzigen Stürmer Artur Wichniarek (53.) und dem enttäuschenden Spielmacher Marcelinho (65. ) seine beiden offensivsten Spieler zugunsten von Defensivmann Sofian Chahed und Mittelfeldspieler Andreas Neuendorf vom Feld. Einziger Spieler der Hertha, der annähernd Normalform erreichte, war Torhüter Christian Fiedler. Bei Schalke überzeugte neben Altintop vor allem Christian Poulsen. Der Däne, beobachtet von seinem Nationaltrainer Morten Olsen, nahn als Sonderbewacher von Marcelinho den Berliner Brasilianer nahezu komplett aus dem Spiel. Statistik zum Spiel:Schalke: Rost - Kläsener (62. Lamotte), Waldoch, Kobiaschwili - Poulsen, Vermant (78. Rodriguez) - Delura, Altintop, Böhme - Sand, Asamoah (78. Glieder) Berlin: Fiedler - Lapaczinski, Madlung, Simunic, Fathi - Schmidt (46 Rehmer), Dardai - Pinto, Marcelinho (65. Neuendorf), Goor - Wichniarek (53. Chahed) Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen) Tore: 1:0 Altintop (19.), 2:0 Böhme (51., Handelfmeter), 3:0 Sand (59.) Zuschauer: 61.266 (ausverkauft) Beste Spieler: Altintop, Poulsen, Delura - Fiedler Rote Karte: Rehmer nach einer Notbremse (49.) Gelb-Rote Karte: Fathi wegen absichtlichen Handspiels (50.) Gelbe Karten: Kläsener - Wichniarek (2), Simunic (5/2)