Alle Bundesliga-Artikel vom 26. März 2004
Werders Verfolger streiten um "Trostpreise"

Spitzenreiter spielt beim Gipfeltreffen gegen StuttgartWerders Verfolger streiten um "Trostpreise"

Neuss (rpo). Während sich Werder Bremen als souveräner Tabellenführer dem "Hauptgewinn" nähert, streiten sich die übrigen Bundesliga-Vereine um die Trostpreise. Der Spitzenreiter kann dem Gipfeltreffen mit dem VfB Stuttgart am Sonntag (17.30 Uhr) dank eines Elf-Punkte-Vorsprungs gelassen entgegen sehen; Bayern München trifft zuhause auf Borussia Mönchengladbach.Der amtierende Titelverteidiger von der Isar backt inzwischen kleine Brötchen. Für Trainer Ottmar Hitzfeld geht es nur noch "um Platz zwei", für Bayer Leverkusen gegen Hertha BSC Berlin um die Chance der Champions-League-Qualifikation, während im Revier zwischen dem VfL Bochum, Borussia Dortmund und Schalke 04 ein Dreikampf um einen Uefa-Cup-Platz tobt. Stuttgarts Trainer Felix Magath ist davon überzeugt, die imposante Erfolgsserie des Tabellenführers, der seine letzte Niederlage vor fünf Monaten mit 1:3 im Hinspiel gegen den VfB kassierte, stoppen zu können. "Damit wir im harten Rennen um Platz zwei mit den Bayern bleiben", erklärt Magath und ist von einem "Dreier" fest überzeugt. Die Bremer tragen hingegegen hansatische Gelassenheit zur Schau und würden sich auch mit einem Zähler begnügen. "Es geht darum, in den restlichen Spielen möglichst viele Punkte zu holen. Wen der zweite Platz nicht motiviert, der hat seinen Beruf verfehlt", appellierte derweil Hitzfeld an seine vielkritisierten Profis. Alle Titel sind verspielt, nun geht es auch für den erfolgsverwöhnten Rekordmeister nur noch um das große Geld in der nächsten Saison in der "Königsklasse". Gladbacher geben sich angriffslustigAlles andere als ein Heimsieg gegen die abstiegsbedrohten Gladbacher wäre jedoch eine Sensation, denn die Bökelberg-Elf konnte in 36 gemeinsamen Bundesliga-Jahren lediglich einmal (14. Oktober 1995 mit 2:1) im Olympiastadion gewinnen. Dennoch gibt sich Trainer Holger Fach angriffslustig: "Wir werden offensiv spielen." Von einer Bayern-Krise wollte der Ex-Profi nichts wissen, "denn sie sind immerhin noch Zweiter". Leverkusen hat vor dem Heimspiel gegen den Tabellensiebzehnten aus Berlin die Hoffnung auf den Sprung in die Champions League noch nicht aufgegeben. Allerdings warnt Trainer Klaus Augenthaler: "Der Gegner ist nicht so schlecht wie es der Tabellenstand vermuten lässt. Aber wir müssen die Verunsicherung nutzen." Hertha plagt eine lange Verletztenliste (Manager Dieter Hoeneß: "Dann müssen es eben die Bubis richten") und könnte mit einem Remis sicherlich leben. "Niederlage gegen Schalke schlimmer als Krankheit"Dieses Ergebnis würde auch den Leverkusenern Verfolgern in die Karten spielen. Für den Fünften aus Bochum fällt in den Ruhr-Derbys gegen Schalke am Samstag und eine Woche später bei Borussia Dortmund vermutlich eine Vorentscheidung im Rennen um den Einzug in den Uefa-Cup. VfL-Trainer Peter Neururer heizte die Stimmung vor dem ersten "Endspiel" an: "Neben einer Krankheit ist nichts schlimmer als eine Niederlage gegen Schalke 04." Das Duell mit seinem Ex-Klub birgt viel Brisanz. Eine Niederlage, und Königsblau könnte seine internationalen Ambitionen vermutlich begraben. Für Bochum spricht vor dem Anpfiff eine Serie von zehn Partien ohne Niederlage und 835 Minuten im Ruhrstadion ohne Gegentor. Elf Minuten fehlen VfL-Torhüter Rein van Duijnhoven bis zur Einstellung des Bundesliga-Rekordes von Schalkes Schlussmann Norbert Nigbur, der in den siebziger Jahren 844 Minuten in Heimspielen nicht hinter sich greifen musste. Hannover will gegen den BVB punktenIm Zugzwang steht auch Dortmund beim abstiegsbedrohten Traditionsklub Hannover 96, der im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Ewald Lienen den ersten Sieg landen will. Allerdings kommt der wiedererstarkte Angstgegner aus Westfalen, dessen Stars laut Trainer Matthias Sammer "beweisen müssen, ob sie es ernst meinen mit den internationalen Ambitionen". Der BVB-Coach erwartet in Niedersachsen eine Fortsetzung der starken 90 Minuten beim 2:0 gegen Frankfurt. Die Eintracht steht nunmehr wie Gegner 1860 München im Kellerduell des Tabellenfünfzehnten gegen den Sechzehnten am Scheideweg. Der Verlierer könnte sich am Samstag um 17.15 Uhr auf einem Abstiegsplatz wiederfinden. Spannung ist programmiert.

Poschner vor OP, Virus legt Dardai flach

Kellerkinder plagen PersonalsorgenPoschner vor OP, Virus legt Dardai flach

München (rpo). Bitter für die Münchner "Löwen": Im Kampf gegen den Abstieg muss der Bundesligist auf Routinier Gerhard Poschner verzichten. Der 34-Jährige muss sich einer Operation am linken Sprunggelenk unterziehen. Hertha BSC Berlin bangt hingegen um den Einsatz von Pal Dardai, dem ein Magen-Darm-Virus zusetzt.Gerhard Poschner fällt voraussichtlich vier bis sechs Wochen aus. "Gerhard Poschner hat am linken Sprunggelenk eine Knochenabsplitterung", berichtete TSV-Mannschaftsarzt Willi Widenmayer.Die Berliner hoffen, dass Dardai rechtzeitig zum Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) wieder einsatzfähig ist. Der 28 Jahre alte Ungar musste mit dem Training aussetzen. Dagegen scheint Mittelfeldspieler Andreas "Zecke" Neuendorf vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte rechtzeitig fit zu werden. Der 29-Jährige hatte die Partie gegen seinen Ex-Klub bereits abgehakt, doch dank Sonderschichten beim Physiotherapeuten ist ein Einsatz wieder möglich. Definitiv fehlen werden dem Tabellen-Vorletzten Giuseppe Reina (Knie), Thorben Marx (Kreuzbandriss), Bart Goor (Wadenbeinbruch), Michael Hartmann (Fußbruch), Dick van Burik (Innenbanddehnung) und Arne Friedrich (Rotsperre).