Alle Bundesliga-Artikel vom 22. Februar 2004
Ewerthon beendet Dortmunds Heimmisere

Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0 (1:0)Ewerthon beendet Dortmunds Heimmisere

Dortmund (rpo). Borussia Dortmund hat den 1. FC Köln knapp mit 1:0 (1:0) bezwungen. Entscheidend war ein Tor von Ewerthon in der 26. Minute, das den Gastgebern den ersten Heimsieg seit November bescherte. Während die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer nach nunmehr drei Siegen in Folge mit neuem Selbstbewusstsein zum Schlagerspiel am Samstag beim Tabellenführer Werder Bremen antreten kann, verpasste der FC die große Chance, die "Rote Laterne" des Tabellenletzten abzugeben. Ungeachtet der nahezu täglichen Schlagzeilen und neuen Fakten um die finanzielle Schieflage der Borussia zeigt zumindest die sportliche Leistungskurve des Klub tendenziell nach oben, wenngleich die Gastgeber keine überzeugende Partie ablieferten. Vor 80.500 Zuschauern im Westfalenstadion hatten die Schwarz-Gelben gegen die massive Abwehr der Gäste sehr viel Mühe. Zudem erschwerte der "Kartoffelacker" in der Dortmunder Arena genaues Passspiel und flüssige Kombinationen beider Mannschaften. Umso wichtiger war beim Comeback von Dede und Evanilson für die Platzherren, dass Ewerthon gleich die erste vielversprechende Chance verwertete. Der Südamerikaner, der bereits beide Treffer zum 2:1 in der Vorwoche bei 1860 München erzielt hatte, schloss einen Angriff in der Manier eines echten Torjägers ab. Kringe auf Kölner Seite gefährlichDanach geriet Köln ins Wanken, Dortmund versäumte es jedoch, für mehr Druck zu sorgen und die mögliche Vorentscheidung herbeizuführen. Stattdessen musste der BVB vor der Halbzeit zittern, als auf Kölner Seite die Dortmunder Leihgabe Florian Kringe sowie Dirk Lottner mit Distanzschüssen den Ausgleich nur knapp verpassten. Erneut Kringe sorgte für den ersten Warnschuss der Kölner unmittelbar nach dem Wiederanpfiff. Durch die verstärkten Offensivbemühungen der Gäste ergaben sich für die Gastgeber Räume zu Kontern, die Dortmund jedoch nicht nutzen konnte. Pech hatte der BVB jedoch, dass ein Kopfball-Tor von Jan Koller (61.) wegen eines angeblichen Foulspiels nicht anerkannt wurde. Zuvor hatte FC-Torhüter Stefan Wessels mit einer Glanzparade einen Kopfball des Tschechen pariert. Dortmund konnte nicht überzeugenInsgesamt konnte der sechsmalige Meister aus Dortmund seine Fans in keiner Weise überzeugen und leistete sich vielmehr alt bekannte Fehler. Flügelspiel fand nicht statt, Raumaufteilung und taktisches Verhalten waren mangelhaft. Köln hingegen verkaufte sich sehr teuer und erspielte sich in der Schlussphase sogar noch einige gute Möglichkeiten, wobei wiederum Kringe die beste Gelegenheit kurz vor Schluss vergab. Beste Dortmunder waren Christian Wörns und Torhüter Guillaume Warmuz. Bei den Kölnern ragten Kringe und Abwehrspieler Moses Sichone heraus. STIMMEN:Trainer Matthias Sammer (Borussia Dortmund): "In Wolfsburg haben wir gut gespielt, bei 1860 München clever, aber gegen Köln haben wir sicherlich nicht gut gespielt. Wir hatten allerdings auch einen guten Gegner, der kompakt stand und uns das Leben schwer gemacht hat. Wir müssen in den nächsten Spielen wieder mehr machen. Allerdings in dieser Saison bei Borussia Dortmund von Glück zu sprechen, gehört sich nicht. Wir hatten schon so viel Pech, dass wir jetzt auch mal so ein Spiel gewinnen dürfen." Trainer Marcel Koller (1. FC Köln): "Ich denke, wir haben gut gespielt. Wir haben uns gute Möglichkeiten erarbeitet, aber leider kein Tor gemacht. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt. Wir müssen weiterhin versuchen dranzubleiben und dürfen die Köpfe nicht hängen lassen. Der Abstand ist zwar größer geworden, wir sind aber noch nicht abgestiegen."STATISTIK:Dortmund: Warmuz - Reuter, Wörns, Demel, Jensen - Frings, Conceicao (73. Dede), Kehl - Rosicky - Ewerthon (90. Brzenska), Koller Köln: Wessels - Cullmann, Cichon, Sichone - Schröder (68. Streit), Kringe, Grujic, Lottner (77. Ebbers), Heinrich - Woronin, Podolski (23. Feulner) Schiedsrichter: Koop (Lüttenmark) Tor: 1:0 Ewerthon (26.) Zuschauer: 80.500 Beste Spieler: Wörns, Warmuz - Kringe, Sichone Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Dede, Frings, Warmuz - Cullmann

Frankfurt entführt wichtige Zähler aus Berlin

Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt 1:2 (0:1)Frankfurt entführt wichtige Zähler aus Berlin

Berlin (rpo). Eintracht Frankfurt hat die Miniserie von Hertha BSC Berlin gestoppt und das Duell der Abstiegsaspiranten mit 2:1 (1:0) für sich entschieden. Damit überholten die Hessen die Hauptstädter in der Tabelle. Die Mannschaft von Hertha-Trainer Hans Meyer, die zuvor zwei Siege in Serie eingefahren hatte, ist nun wieder Vorletzter und bleibt in höchster Abstiegsgefahr. Stürmer Du-Ri Cha brachte die Gäste in der 18. Minute nach einem Freistoß per Kopf mit 1:0 in Führung. Vor 35.000 Zuschauern dauerte es bis zur 62. Minute, ehe Nando Rafael ebenfalls per Kopf für den Ausgleich sorgte. Das Siegtor der Frankfurter, die in der Rückrunde weiterhin ungeschlagen bleiben, erzielte Ioannis Amanatidis mit dem dritten Kopfballtreffer des Tages (66.). Bessere Chancen für die GästeBei den Gästen ersetzte der Südkoreaner Cha Markus Beierle in der Spitze, bei Hertha stand für den gesperrten Andreas Neuendorf Stürmer Rafael in der Anfangsformation. Neuendorfs Ausfall machte sich für Hertha durchaus negativ bemerkbar. Auf dem Mittelfeld wurde vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig Kreatives geboten, weil Spielmacher Marcelinho erneut unter seinen Möglichkeiten blieb. Zwar erwischte Hertha den besseren Start, sah sich aber schon nach zehn Minuten Frankfurter Offensivbemühungen ausgesetzt. Die Gäste erarbeiteten sich mit dem quirligen Spitzen Amanatidis und Du-Ri Cha die besseren Chancen, auch weil die Berliner in der Defensive wie zu Stevens Zeiten keinen sicheren Eindruck hinterließen. Die Unordnung in der Hintermannschaft der Berliner wurde durch das 0:1 durch Cha prompt bestraft. Hertha-Trainer Meyer reagierte früh auf das Durcheinander in seiner Abwehr und brachte den kroatischen Nationalspieler Niko Kovac nach 37 Minuten für den blassen Sofian Chahed. Bis zur Pause blieben die Hausherren dennoch harmlos. Erst nach dem Wechsel nahm Berlin das Heft in die Hand. Zunächst blieben eine Reihe guter Torchancen durch Fredi Bobic (56.) und Kovac (56.) ungenutzt, aber nach 62 Minuten besorgte Rafael den Ausgleich per Kopf. Frankfurt, das zuletzt vor 27 Jahren in Berlin gewonnen hatte (3:2), zeigte sich allerdings keineswegs geschockt, sondern bewies, warum Berlin die schwächste Heimmannnschaft der Liga ist. Postwendende Reaktion der FrankfurterNur vier Minuten nach dem Ausgleich versenkte Amanatidis eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Stefan Lexa zur erneuten Frankfurter Führung. Zwar investierten die Hausherren im Anschluss alle Kräfte, um den Rückstand erneut wettzumachen, doch der abermalige Rückstand schien für die Hertha nur schwer zu verdauen. Im Trikot der Gastgeber hinterließ abermals Neuzugang Giuseppe Reina einen guten Eindruck. Bei den Gästen gefielen Abwehrchef Christoph Preuß sowie das bewegliche Sturmduo Amanatisis/Cha. STIMMEN:Trainer Hans Meyer (Hertha BSC Berlin): "Das war ein verdienter Sieg der Eintracht. Sie waren schärfer und aggressiver als wir. Das Warum ist noch zu klären. Wir haben den Gegner zu wenig unter Druck gesetzt. Ich hätte erwartet, dass deutlicher rüberkommt, dass sich die Mannschaft gegen die Niederlage wehrt. Bei den Gegentoren war es wie ein Rückfall in alte Zeiten. Aber Hertha ist noch nicht abgestiegen und Frankfurt noch nicht gesichert." Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Wir spielen guten Fußball. Man sieht, dass wir uns noch nicht aufgegeben haben. Wir wussten, dass es schwer wird, die Herthaner wollten auch gewinnen. Es war heute nur ein kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt. Wenn wir nicht absteigen wollen, müssen wir weiter gewinnen und Punkte sammeln." STATISTIK:Berlin: Fiedler - Chahed (37. Kovac), Friedrich, van Burik, Fathi - Dardai (77. Pinto), Simunic (68. Rehmer) - Reina, Marcelinho - Bobic, Rafael Frankfurt: Nikolov - Preuß - Chris, Hertzsch - Günther, Bürger - Schur, Lexa, Kreuz (79. Puljiz) - Amanatidis (85. Möller), Cha (62. Lexa) Schiedsrichter: Stark (Ergolding) Tore: 0:1 Cha (18.), 1:1 Rafael (62.), 1:2 Amanatidis (66.) Zuschauer: 37.389 Beste Spieler: Reina, Friedrich - Preuß, Amanatidis, Cha Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: van Burik - Schur, Amanatidis, Günther, Hertzsch