Alle Bundesliga-Artikel vom 21. Februar 2004
Hansa: Max trifft gleich zweimal gegen Hannover

Hansa Rostock - Hannover 96 3:1 (3:1)Hansa: Max trifft gleich zweimal gegen Hannover

Rostock (rpo). Martin Max präsentiert sich bei Hansa Rostock weiter in bester Torlaune: Gleich zweimal war der Torjäger beim 3:1 (3:1)-Sieg von Hansa gegen Hannover 96 erfolgreich.Die Hanseaten gewannen im Nord-Derby gegen Hannover 96 3:1 (3:1) und setzten sich damit im gesicherten Mittelfeld fest. Für die Gäste hingegen rückt nach der siebten Auswärtsniederlage allmählich die Abstiegszone wieder näher. Rostocks "Matchwinner" war einmal mehr Mittelstürmer Max, der mit seinen Saisontreffern Nummer 13 und 14 (33. und 39.) die Entscheidung herbeiführte. Zuvor hatte Magnus Arvidsson (12.) die Platzherren in Führung gebracht. Für Hannover war lediglich Clint Mathis (38.) zum zwischenzeitlichen 1:2 erfolgreich. Vor 12.000 Zuschauern berannte Hansa bei eisigen Temperaturen von Beginn an mit viel Elan das 96-Tor. Arvidsson stand nach zwei Einsätzen als Joker, bei denen er jeweils getroffen hatte, in der Startformation und sorgte mit seiner Schnelligkeit sogleich für Gefahr. In der fünften Minute rettete noch Hannovers Verteidiger Abel Xavier, doch wenige Minuten später schlug Arvidsson zu: Nach einer Kombination über rechts stand der Skandinavier frei und erzielte seinen 22. Treffer im Hansa-Trikot. Damit zog Arvidsson mit Rostocks Bundesliga-Rekordtorschützen Oliver Neuville und Steffen Baumgart gleich. Auch mit der Führung im Rücken ließen die Gastgeber nicht locker und drängten die Gäste in die Defensive. Das 2:0 entsprang einer Einzelaktion von Razundara Tjikuzu, dessen artistische Flanke im Fallen der am zweiten Pfosten lauernde Max dankbar einschob. Hannover hingegen tauchte lange nicht in der gegnerischen Hälfte auf. Der Anschlusstreffer resultierte denn auch aus einer verunglückten Abwehraktion der Rostocker, als Mathis einen Abpraller mit einem auf Volleyschuss perfekt traf und Hansa-Keeper Matthias Schober keine Chance ließ. Bevor sich die Niedersachsen jedoch über den Treffer richtig freuen konnten, stand Max erneut richtig. Einen Steilpass von Joakim Persson erlief der Routinier, ließ Xavier stehen und schob den Ball überlegt an 96-Torhüter Marc Ziegler vorbei ein. Auch nach dem Wechsel blieben Hannovers Angriffsbemühungen nur Stückwerk. Da sich die Hausherren etwas zurückzogen, erarbeitete sich "96" ein optisches Übergewicht, konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen. Hansa setzte zunehmend auf Konter, ließ dabei aber die nötige Konzentration vermissen. Die beste Chance bot sich Max, als der Stürmer im Strafraum eine Hereingabe von Rade Prica nur knapp verpasste. Neben dem Doppel-Torschützen zeigte bei den Gastgebern Tjikuzu eine herausragende Leistung. Im "96"-Trikot gefielen in Ansätzen Kostas Konstantinidis und Angreifer Mohamadou Idrissou. STIMMEN ZUM SPIEL: Trainer Juri Schlünz (Hansa Rostock): "Das war eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft. Grundlegend hat sich in der Tabelle jedoch nichts geändert. Wir werden noch einige Schlachten schlagen müssen, um uns abzusetzen." Trainer Ralf Rangnick (Hannover 96): "Das war ein hochverdienter Sieg von Hansa. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was nötig ist. Ich hatte die Mannschaft darauf vorbereitet, aber sie hat nicht hingeschaut und nicht hingehört. Zuviele haben geglaubt, dass man mit Fußballspielen in Rostock etwas erreichen kann." STATISTIK ZUM SPIEL:Rostock: Schober - Möhrle, Persson, Hill - Tjikuzu, Rydlewicz, Lantz, Rasmussen (79. Madsen), Maul - Arvidsson (69. Prica), Max (88. Aduobe) Hannover: Ziegler - Schröter (75. But), Xavier, Vinicius, Kleber - Konstantinidis, Jaime (46. Svitlica), de Guzman, Stendel - Mathis, Idrissou Schiedsrichter: Sippel (München) Tore: 1:0 Arvidsson (12.), 2:0 Max (33.), 2:1 Mathis (38.), 3: 1 Max (39.) Zuschauer: 16.000 Beste Spieler: Max, Tjikuzu - Konstantinidis, Idrissou Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Hill (3) - Jaime, Schröter, Idrissou (3)

Gladbach beweist: Totgesagte leben länger

Doppelschlag rettet gegen SC Freiburg das UnentschiedenGladbach beweist: Totgesagte leben länger

Mönchengladbach (rpo). Borussia Mönchengladbach hat den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen: Nach einem 0:2 Rückstand gegen den SC Freiburg konnte die Fohlen das Spiel innerhalb von zwei Minuten durch einen Doppelschlag noch drehen.Dennoch stecken die Niederrheiner weiterhin in akuter Abstiegsgefahr. Die "Fohlen"-Elf kam durch Treffer von Tomislav Maric und Joonas Kolkka noch zu einem 2:2 (0: 1) gegen den SC Freiburg und blieb damit zumindest von der dritten Pleite im vierten Rückrundenspiel verschont. Dennoch weist die Borussia mit nur 21 Zählern ein dünnes Polster zu den Abstiegsrängen auf. Besser sieht die Situation beim Aufsteiger aus Freiburg aus, der mit 25 Zählern weiterhin im gesicherten Mittelfeld rangiert. Zwei fantastische MinutenVor 28.400 Zuschauern auf dem Gladbacher Bökelberg durften die Freiburger zwischenzeitlich sogar vom ersten Auswärtssieg nach 28 Monaten träumen. Ellery Cairo brachte die Breisgauer bereits nach 19 Minuten in Führung, vorausgegangen war allerdings ein kapitaler Abwehrfehler von Bernd Korzynietz. Als fünf Minuten nach der Pause auch noch Bruno Berner für den SC auf 2:0 erhöhte, schien die Partie gelaufen. Doch in nur zwei Minuten ließ die Borussia alle Unzulänglichkeiten vergessen. Zunächst verkürzte Maric per verwandeltem Foulelfmeter (57.) auf 1:2, zwei Minuten später setzte der schwache Finne Kolkka in seiner besten Aktion einen 20-Meter-Schuss in die Maschen. Die vielen Treffer täuschten allerdings nicht über ein schwaches Spiel hinweg. Beide Mannschaften ließen über weite Strecken ihre Bundesliga-Tauglichkeit vermissen. Torchancen ergaben sich meist aus Abwehrfehlern der gegnerischen Mannschaft. Insbesondere die Gäste aus Freiburg waren in der Defensive äußerst unsicher. Dagegen übertraf sich die Borussia in ihrer Ideenlosigkeit im Spielaufbau. Freiburg bis auf zwei Tore schwachDennoch bekam der Gladbacher Anhang einige Tormöglichkeiten zu sehen. So war es Vaclav Sverkos, der in der 30. und 31. Minute aus aussichtsreicher Position scheiterte. Der tschechische U-21-Nationalspieler war sichtlich bemüht und gehörte in den Gladbacher Offensivbemühungen noch zu den Lichtblicken, ganz im Gegensatz zu Sturmführer Arie van Lent, der erneut ein Totalausfall war und bezeichnenderweise vor dem Gladbacher Umschwung ausgewechselt wurde. Die Gäste konnten sich bis auf die beiden Treffer kaum Tormöglichkeiten herausarbeiten. Insbesondere in der zweiten Halbzeit zeigte sich, warum der Sportklub die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga ist. Bei den Gastgebern verdienten sich Neuzugang Maric und Thomas Broich die Bestnoten. Auf Freiburger Seite wusste Cairo zu gefallen. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Holger Fach (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben 90 Minuten alles versucht und uns genug Chancen herausgearbeitet. Der Spielverlauf war mehr als unglücklich. Aber dass wir das 0:2 aufgeholt haben, spricht für unsere Moral. Ich kann der Mannschaft nicht viel vorwerfen, lediglich das Ergebnis hat nicht gestimmt." Trainer Volker Finke (SC Freiburg): "Das Spiel hat erst durch den Strafstoß eine Wende genommen. Wir haben ordentlich gespielt. Meine Mannschaft hat kaum Torchancen zugelassen und gute Konter gefahren. Wir waren auf dem Weg zum sicheren Sieg."STATISTIK ZUM SPIEL:Mönchengladbach: Stiel - Korzynietz, Asanin, Strasser (55. Hausweiler), Carnell - Kluge, Ulich, Broich, Kolkka - van Lent (55. Maric), Sverkos (83. Podszus) Freiburg: Golz - Schumann, Diarra - Riether, Hermel, Berner - Antar (66. Bajramovic), Zkitischwili - Cairo (83. Müller), Sanou (83. Tanko), Coulibaly Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg) Tore: 0:1 Cairo (19.), 0:2 Berner (50.), 1:2 Maric (57., Foulelfmeter), 2:2 Kolkka (59.) Zuschauer: 28.400 Beste Spieler: Maric, Broich - Cairo Gelbe Karten: Korzynietz (4), Broich, Hausweiler - Berner (2), Antar, Cairo

VfB Stuttgart rutscht in die Krise

1. FC Kaiserslautern - VfB Stuttgart 1:0 (1:0)VfB Stuttgart rutscht in die Krise

Kaiserslautern (rpo). Ausgerechnet vor dem prestigeträchtigen Duell in der Champions-League am Mittwoch gegen den FC Chelsea rutscht Vizemeister VfB Stuttgart in die Krise: Beim abstiegsgefährdeten FC Kaiserslautern verlor die Truppe von Trainer Felix Magath mit 0:1.Der VfB wartet damit vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der "Königsklasse" bereits seit drei Partien auf ein Erfolgserlebnis. Dem FCK gelang durch den zweiten Heimsieg unter Trainer Kurt Jara indes vorübergehend der Sprung von den Abstiegsrängen. Den entscheidenden Treffer erzielte der Portugiese Jose Dominguez (4.). Überragender Spieler war FCK-Keeper Tim Wiese, der die Stuttgarter mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung brachte. Vor der Rekordkulisse von 41.200 Zuschauern auf der Baustelle Fritz-Walter-Stadion wurden die Stuttgarter kalt erwischt. Nach einem Schnitzer von Andreas Hinkel markierte Dominguez aus kurzer Distanz seinen ersten Saisontreffer. Trotz der kalten Dusche zeigte sich der VfB aber nicht geschockt und bot seine bislang beste Leistung in der Rückrunde. Nationalspieler Kevin Kuranyi (15./27. /35.) und Sturmpartner Imre Szabics (2./24.) hatten gleich mehrere hochkarätige Chancen, scheiterten aber immer wieder an Wiese. VfB-Teamchef Felix Magath hatte in der Startelf komplett auf seine Neuzugänge verzichtet. Hakan Yakin saß zunächst erneut nur auf der Bank, Marco Streller war gar nicht im Aufgebot und Boris Zivkovic nach seiner Gelb-Roten Karte ohnehin gesperrt. In altbewährter Formation zeigte sich der VfB einsatzfreudiger als zuletzt und dominierte das Spiel. Horst Heldt und Alexander Hleb bemühten sich um Ordnung und Kreativität im Mittelfeld, über die Außenbahnen setzten die Jungnationalspieler Hinkel und Philipp Lahm die beiden Stürmer immer wieder geschickt in Szene. Der FCK, bei dem Stefan Malz kurz vor der Pause seine fünfte gelbe Karte sah und damit in der nächsten Auswärtspartie beim FC Freiburg gesperrt ist, verlegte sich nach der frühen Führung hingegen nur noch aufs Kontern. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Stuttgarter sogar noch einmal den Druck und schnürten den FCK teilweise in der eigenen Hälfte ein. Doch Wiese machte weitere Großchancen von Zvonimir Soldo (51.) und Christian Tiffert (79.) zunichte. Neben Wiese verdiente sich beim FCK Nenad Bjelica die Bestnote. Auf Stuttgarter Seite wussten vor allen Lahm und Szabics zu gefallen. STIMMEN:Trainer Kurt Jara (1. FC Kaiserslautern): "Wir haben die Punkte gemacht, die wir haben wollten. Stuttgart ist eine absolute Spitzenmannschaft und hat das Spiel bestimmt. Wir haben in der Abwehr dagegen gehalten. Unser Torhüter Tim Wiese hat in Weltklasse-Manier den Sieg festgehalten." Trainer Felix Magath (VfB Stuttgart): "Wir waren gut drauf, haben das Spiel bestimmt und uns etliche Torchancen herausgespielt. Wir haben alles versucht, aber Wiese hat hervorragend gehalten. Wir haben unverdient verloren." (wird fortgesetzt) STATISTIK:Kaiserslautern: Wiese - Knavs, Wenzel, Malz - Riedl, Bjelica, Lehmann (57. Nurmela), Dominguez (58. Mettomo) - Christow - Klose, Lokvenc Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Meira, Bordon, Lahm - Soldo, Meißner (76. Yakin), Heldt (63. Tiffert), Hleb - Szabics (63. Cacau), Kuranyi Schiedsrichter: Jansen (Essen) Tor: 1:0 Dominguez (4.) Zuschauer: 41.200 Beste Spieler: Wiese, Bjelica - Lahm, Szabics Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Malz (5), Dominguez - Soldo (5/3), Bordon (2)

Bayern München gewinnt glücklich und sieht schwarz

Müde Generalprobe gegen den HSV vor dem Madrid-SpielBayern München gewinnt glücklich und sieht schwarz

München (rpo). Es war wie zu besten Zeiten: Mit sichtbarem Desinteresse bestritt der FC Bayern sein Heimspiel gegen den Hamburger SV, konnte aber kurz vor Schluss durch ein Tor von Demichelis doch noch drei Punkte gegen zu zaghafte Hamburger verbuchen. Obwohl die Bayern damit Gewinner des Spieltages waren, sehen viele für das Spiel gegen Real Madrid schwarz.Vor dem Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid am Dienstag bleibt Fußball-Rekordmeister Bayern München nur noch die Hoffnung auf Wunder. "Das ist ein ganz anderes Spiel. Das wird viel einfacher. Aber trotzdem: Das ist nicht der FC Bayern, den wir kennen", grummelte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem glücklichen 1:0 (0:0) über den Hamburger SV - und meinte frei nach Franz Beckenbauer: "Das war wieder Obergiesing gegen Untergiesing." Zwar waren die Münchner der große Gewinner des Bundesliga-Spieltages und verkürzten den Abstand zu Spitzenreiter Werder Bremen auf 7 Punkte, Trainer Ottmar Hitzfeld appellierte aber dennoch an seine Spieler. "Wir müssen uns gegen Real absolut steigern", forderte der Coach trotz des kaum noch für möglich gehaltenen Siegtors durch Martin Demichelis (87.) und suchte nach Erklärungen für die wieder einmal äußerst schwache Vorstellung: "Die Mannschaft hat das Spiel des Jahres vor sich. Klar, dass man da verkrampft." Ballack-Einsatz am Dienstag fraglichErsatzkapitän Bixente Lizarazu übte sich dagegen in Durchhalteparolen: "Real ist eine Super-Mannschaft. Das ist gut für uns. Da müssen wir 120 Prozent Leistung bringen. Dann ist alles möglich." Die Krankenliste scheint immerhin kürzer zu werden: Nur um den Einsatz von Regisseur Michael Ballack muss der deutsche Fußball-Rekordmeister noch bangen. Torhüter Oliver Kahn, der am Samstag gegen den Hamburger SV (1:0) wegen Rückenproblemen pausieren musste, kann hingegen voraussichtlich spielen. Auch der Einsatz von Stürmer Claudio Pizarro (Sprunggelenk) und Abwehrspieler Robert Kovac (Oberschenkelprellung) scheint gesichert. Einziger Lichtblick: Der 19 Jahre alte Ersatz-Keeper Michael Rensing machte bei seinem Bundesliga-Einstand einen weitgehend sicheren Eindruck. "Seine Leistung war hervorragend, auch wenn er nicht viel zu tun hatte. Was zu halten war, hat er gehalten. Er ist reif für sein Alter", lobte Hitzfeld. Rensing selbst gab sich allerdings bescheiden und wollte noch nicht von einem Auftritt in der europäischen "Königsklasse" träumen: "Natürlich würde ich gerne gegen Real spielen. Daraus mache ich keinen Hehl. Aber am Dienstag ist Oliver Kahn wieder fit und steht im Tor." Bayern der Gewinner des Bundesliga-SpieltagesAuch der Blick auf die Bundesliga-Tabelle konnte die Münchner nur ein bisschen fröhlich stimmen. "Ich habe schon diese Woche gesagt, der FC Bayern gibt sich noch lange nicht geschlagen. Jetzt brauchen wir kein Wunder mehr, sieben Punkte sind realistisch", meinte Hitzfeld immerhin. "Ich freue mich, dass ich der Mannschaft mit dem Tor geholfen habe. Es ist gut für meine Moral. Ich habe lange nicht gespielt", erklärte Matchwinner Demichelis, der zuvor lange verletzt war. Doch Rummenigge mahnte: "Wir sind zwar der Profiteur dieses Spieltages, aber die Leistung ist nicht das, was wir brauchen." Verärgert präsentierte sich dagegen Hamburgs Trainer Klaus Toppmöller, nachdem die Hanseaten bereits seit 22 Spielen ohne Sieg bei den Münchnern sind. "Wir waren die bessere Mannschaft. Wir hatten drei 100-prozentige Chancen, und dann kassieren wir so ein blödes Tor. Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Die letzte Siegermentalität hat gefehlt. Ich wollte unbedingt drei Punkte mitnehmen aus München", erklärte der Coach und fügte resigniert hinzu: "Die Schwächeren haben die Dümmeren geschlagen." STIMMEN:Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): "Ich bin enttäuscht von der Leistung, die wir lange Zeit geboten haben. Wir haben in der ersten Hälfte sehr schwach gespielt. Es war ein Abnutzungskampf, ein zähes Spiel, aber die Mannschaft hat nie aufgegeben, auch wenn sie keinen guten Tag erwischt hatte. Es war mühsam, aber ein herrliches Tor. Ich freue mich für Demichelis, der war lange nicht dabei." Trainer Klaus Toppmöller (Hamburger SV): "Wir waren die bessere Mannschaft. Wir hatten drei klare Chancen zum Sieg. Die Mannschaft hat sich selbst bestraft, durch einen Anfängerfehler zum 0:1. Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Die letzte Siegermentalität hat gefehlt, die Mannschaft hatte zuviel Angst." STATISTIK:München: Rensing - Sagnol, Kuffour, Kovac (46. Demichelis), Lizarazu - Salihamidzic, Hargreaves, Schweinsteiger, Ze Roberto (68. Trochowski) - Santa Cruz, Makaay Hamburg: Wächter - Wicky (87. Benjamin), Schlicke, Reinhardt, Hollerbach - Mahdavikia, Beinlich, Jarolim, Kling (61. Rahn) - Barbarez - Takahara (68. Romeo) Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) Tor: 1:0 Demichelis (87.) Zuschauer: 36.000 Beste Spieler: Kuffour, Rensing - Barbarez, Reinhardt Gelbe Karten: Hargreaves (3), Kuffour (2) - Hollerbach (5), Wicky (5)

Torloses Remis beim brisanten Duell AufSchalke

Schalke 04 - Werder Bremen 0:0Torloses Remis beim brisanten Duell AufSchalke

Gelsenkirchen (rpo). Diesmal hat es nicht geklappt mit dem Last-Minute-Tor für Werder Bremen: Beim FC Schalke 04 musste sich der Tabellenführer in der Arena AufSchalke mit einem torlosen Remis begnügen. Die Siegesserie von Werder Bremen ist beendet, doch der Tabellenführer der Bundesliga hält weiter Kurs auf seinen vierten Meistertitel. Nach fünf "Dreiern" in Folge mussten sich die Hanseaten bei Schalke 04 mit einem 0:0 zufrieden geben, sind aber mittlerweile bereits seit zwölf Spielen ohne Niederlage. Die "Königsblauen" setzten ihrerseits ihre positive Serie fort: Das Team von Trainer Jupp Heynckes ist seit acht Partien ungeschlagen und seit 408 Minuten ohne Gegentor. 61.266 Zuschauer sahen in der ausverkauften Arena AufSchalke eine Nullnummer der besseren Sorte. Im Duell der bis dato besten Rückrunden-Mannschaften erspielten sich beide Teams zahlreiche Torchancen, scheiterten aber in den entscheidenden Phasen. Nach starkem Beginn der Gelsenkirchener, die zuletzt am 8. Februar 2000 ein Heimspiel gegen Bremen gewonnen haben (3:1), bekam der Spitzenreiter die Begegnung nach rund 20 Minuten besser in den Griff. Die klareren Chancen hatten ebenfalls zunächst die Gäste. Nach einem Warnschuss von Ailton (5.), der an seiner künftigen Wirkungsstätte mit lautem Beifall empfangen worden war, scheiterten Nationalspieler Frank Baumann (18.) und erneut Ailton (25.) an Schalkes starkem Torhüter Frank Rost. Glück hatten die Gelsenkirchener zudem, als der Schiedsrichter Franz-Xaver Wack nach einem nicht ganz sauberen Duell zwischen Nico van Kerckhoven und Ailton nicht auf Elfmeter für Werder entschied (36.). Nach dem Seitenwechsel verlor der Tabellenführer ein wenig seine Souveränität. Die Schalker, bei denen überraschend der 18-jährige Michael Delura zum ersten Mal von Beginn an spielen durfte, konnten gute Chancen allerdings nicht nutzen. Mehrmals spielten sie eine nummerische Überlegenheit vor dem Bremer Tor nicht konsequent aus. Während Ailton nur in einigen Szenen seine Klasse aufblitzen ließ, gab der zweite künftige Schalker im Bremer Dress eine hervorragende Visitenkarte ab: Innenverteidiger Mladen Krstajic überzeugte durch hervorragendes Stellungsspiel sowie enorme Zweikampfstärke und war mit Abstand der stärkste Spieler auf dem Platz. Allerdings durften sich die Bremer auch bei ihrem Keeper Andreas Reinke bedanken, dass sie nicht erstmals seit dem 16. September (1:2 bei Borussia Dortmund) auswärts wieder als Verlierer vom Platz mussten. Denn der Schlussmann rettete mit Glanzparaden gegen Gerald Asamoah (36.) und Belura (45.). Bei Schalke verdienten sich Hamit Altintop im Mittelfeld und Innenverteidiger van Kerckhoven die Bestnoten. STIMMEN:Trainer Jupp Heynckes (Schalke 04): "Wir haben gegen eine Mannschaft wie Werder Bremen gespielt, die den homogensten Fußball spielt. Wir sind an unserem alten Dilemma gescheitert, dass wir unserer Chancen nicht nutzen. Aber unsere Abschlussschwäche können wir beheben. Wir hatten Chancen, aber ich glaube, das Unentschieden geht in Ordnung." Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Wir brauchen nicht auf die anderen zu schauen, wir müssen unseren Part erfüllen. Ich bin mit dem 0:0 gegen einen starken Gegner zufrieden." STATISTIK: Schalke: Rost - Poulsen (87. Hajto), Kläsener, van Kerckhoven, Kobiaschwili - Delura (68. Böhme), Oude Kamphuis, Vermant, Altintop - Sand, Asamoah (68. Hanke) Bremen: Reinke - Davala, Ismael, Krstajic, Stalteri - Lisztes (68. Borowski), Baumann, Micoud, Ernst - Ailton, Klasnic Schiedsrichter: Dr. Wack (Biberbach) Tore: Fehlanzeige Zuschauer: 61.266 (ausverkauft) Beste Spieler: Altintop, van Kerckhoven - Reinke, Krstajic Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Sand - Davala (3)

Verdienter Sieg für die "Wölfe" gegen 1860

VfL Wolfsburg - 1860 München 3:1 (2:1)Verdienter Sieg für die "Wölfe" gegen 1860

Wolfsburg (rpo). Der VfL Wolfsburg hat den Befreiungsschlag nach drei Niederlagen in Serie geschafft: Gegen 1860 München gelang beim verdienten 3:1 (2:1)-Sieg der erste Erfolg des Jahres.Durch frühe Tore von Marino Biliskov (9.) und Spielmacher Andres D'Alessandro (19.) sowie den zehnten Saisontreffer von Diego Klimowicz (62.) behielten die "Wölfe" dabei erstmals seit vier Jahren wieder die Oberhand über die "Löwen", denen durch Markus Weissenberger (21.) lediglich der Ehrentreffer gelang. Während das Team von Trainer Jürgen Röber den Abwärtstrend vorerst stoppen konnte, befindet sich der TSV 1860 endgültig im Abstiegskampf. Vor 13.821 Zuschauern in der VW-Arena hätten die Platzherren im ersten Durchgang sogar noch deutlich höher führen können. Ein halbes Dutzend guter Chancen blieb von den Gastgebern jedoch ungenutzt. Zweimal scheiterten die Niedersachsen dabei an der Latte (Martin Petrow/9.) beziehungsweise am Pfosten (Klimowicz/45.). Für die umjubelte Wolfsburger Führung sorgte Biliskov nach einer von Petrow getretenen Ecke. Mit seinem wuchtigen Kopfball ließ der Abwehrspieler "60"-Keeper Michal Hofmann keine Chance. Nur zehn Minuten später "tanzte" D'Alessandro die Abwehr der Münchener aus und erzielte mit einem halbhohen Schuss von der Strafraumgrenze das verdiente 2:0. Auf der anderen Seite hatte der Vfl viel Pech als Klimowicz einen Freistoß ablenkte und seinem Torwart Sead Ramovic, der den Vorzug vor dem formschwachen Simon Jentzsch, keine Chance ließ. Nach dem Seitenwechsel konnte sich der Wolfsburger Schlussmann dann etwas öfter in Szene setzen. Unter dem wachsenden Druck der 60er behielten Ramovic und seine Voderleute jedoch zumeist die Übersicht. Glück hatten die Gastgeber nur bei einem Kopfball von Mathias Lehmann (61.), der an die Latte ging. Für die endgültige Entscheidung sorgte Klimowicz, der im Gegenzug Hofmann mit einem Flachschuss überwand. Bester Wolfsburger Spieler war einmal mehr der argentinische Spielmacher D'Alessandro, über den fast jeder Angriff des VfL lief. Daneben überzeugte vor allem Kapitän Stefan Schnoor im Abwehrzentrum. In einem schwachen "Löwen"-Team konnte dagegen nur Torwart Hofmann gefallen. STIMMEN:Trainer Jürgen Röber (VfL Wolfsburg): "Wir waren in keiner einfachen Situation. Nach drei Niederlagen haben wir total unter Druck gestanden - wenn man dann gewinnt, hat man natürlich immer alles richtig gemacht. Mir hat gefallen, wie wir gespielt haben, auch wenn wir daraus noch mehr Tore hätten machen müssen." Trainer Falko Götz (1860 München): "Es ist nicht einfach, so ein Spiel zu verdauen. Es war schon sehr verwunderlich, dass meine Mannschaft erst an ihr Potential herangegangen ist, als das Spiel schon verloren war. Was wir in der ersten Halbzeit geboten haben, war unter aller Kanone." STIMMEN: Trainer Jürgen Röber (VfL Wolfsburg): "Wir waren in keiner einfachen Situation. Nach drei Niederlagen haben wir total unter Druck gestanden - wenn man dann gewinnt, hat man natürlich immer alles richtig gemacht. Mir hat gefallen, wie wir gespielt haben, auch wenn wir daraus noch mehr Tore hätten machen müssen." Trainer Falko Götz (1860 München): "Es ist nicht einfach, so ein Spiel zu verdauen. Es war schon sehr verwunderlich, dass meine Mannschaft erst an ihr Potential herangegangen ist, als das Spiel schon verloren war. Was wir in der ersten Halbzeit geboten haben, war unter aller Kanone." STATISTIK:Wolfsburg: Ramovic - Rytter, Biliskov, Schnoor, Weiser - Menseguez (77. Sarpei), D'Alessandro, Karhan - Topic, Klimowicz, Petrow (89. Rytter) München: Hofmann - Cerny, Kurz, Costa, Saarinen - Davids (46. Kioyo), Lehmann (77. Agostino), Poschner (46. Tyce), Weissenberger - Lauth, Schroth Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig) Tore: 1:0 Biliskov (9.), 2:0 D'Alessandro (19.), 2:1 Weissenberger (21.), 3:1 Klimowicz (62.) Zuschauer: 13.821 Beste Spieler: D'Alessandro, Schnoor - Hofmann Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Schnoor (5/3), D'Alessandro (5/1) - Tyce (5/2), Davids (2), Weissenberger (2)

Sorgenkinder unter sich

Sonntagsspiele des 21. SpieltagesSorgenkinder unter sich

Neuss (rpo). Bei allen vier Clubs, die in den Sonntagsspielen des 21. Spieltages (ab 17 Uhr LIVE bei RP-Online) zum Einsatz kommen, türmen sich die Probleme: Berlin und Frankfurt kämpfen im direkten Aufeinandertreffen gegen die Tabelle, Borussia Dortmund will gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten 1. FC Köln vor allem den lädierten Ruf wieder aufpolieren.Katerstimmung im Karneval: Der Ex-Meister Borussia Dortmund kämpft schon vor der Partie gegen den 1. FC Köln verbissen um seinen guten Ruf und gegen die finanzielle Schieflage. Zumindest der Anschluss an die Uefa-Cupplätze soll gegen den FC hergestellt werden. Den Tabellenletzten aus Köln plagen dagegen ebenso Abstiegssorgen wie Hertha BSC Berlin und Eintracht Frankfurt vor deren "Sechs-Punkte-Spiel" im Olympiastadion. "Die Spieler bekommen ihr Salär pünktlich überwiesen, es ist für sie alles in Ordnung. Ich wüsste nicht, warum sie nur ein Prozent weniger Leistung bringen sollten", meinte BVB-Coach Matthias Sammer, der eindringlich vor den Rheinländern warnt: "Die Kölner werden nicht wie ein Tabellenletzter auftreten, sie werden ihre Chance suchen." BVB auf dem Weg nach oben?Neuen Details über angebliche Finanzlöcher waren auch in dieser Woche in Dortmund zahlreiche Dementis gefolgt. Höhepunkt war die Einleitung rechtlicher Schritte gegen zwei Medienorgane und zwei Journalisten. Wie groß der Druck für den BVB nicht nur nach immer neuen Gerüchten auch in Heimspielen geworden ist, zeigt die jüngste Bilanz der Borussia im Westfalenstadion. Der letzte Heimsieg der Schwarz-Gelben, ein 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV am 2. November 2003, liegt vier Spiele und 111 Tage zurück. Immerhin brachten nach der schmerzlichen Derby-Niederlage gegen Schalke 04 (0:1) Auswärtserfolge in Wolfsburg (4:2) und bei 1860 München (2:0) zumindest auf dem sportlichen Sektor wieder etwas Ruhe. Zudem entspannt sich die personelle Notlage der Borussia mehr und mehr: Gegen Köln muss Sammer vermutlich nur noch die Langzeitverletzten Otto Addo, Marcio Amoroso und Christoph Metzelder ersetzen. Der Brasilianer Dede, den die Dortmunder angeblich Bayern München angeboten haben sollen, gibt nach seiner Sprunggelenks-Operation voraussichtlich sein Comeback. Köln krampfigIn Köln ist in den närrischen Tagen nichts von Entspannung zu spüren. Im Gegenteil: "Karneval feiert bei uns keiner, dafür gibt es keinen Grund. Wir können feiern, wenn wir etwas erreicht haben. Wir haben aber noch gar nichts erreicht", sagte Trainer Marcel Koller, der beim 1:0-Hinspielsieg noch nicht im Amt war. Manager Andreas Rettig gibt die aktuelle Marschrichtung vor: "Dortmund ist Existenzkampf pur. Wir glauben an unsere Chance, und wir glauben, dass wir die Klasse halten können. Es ist ja nicht so, dass wir in Köln den Abstieg vorbereiten." Die gelungenen Rückrundenstarts in Berlin (6 Punkte) und Frankfurt (5 Punkte) ließen auch dort die Verantwortlichen nur kurz durchatmen. "Das Spiel kann man getrost als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen. Es wird aber auch nach den zwei Siegen mit gutem Fußball kein Selbstläufer werden", erklärte Manager Dieter Hoeneß. Trainer Hans Meyer warnte vor einem "komplizierten Spiel". Man müsse stabil und innerlich ruhig bleiben: "Frankfurt weiß, wie man auswärts spielen muss." In der Tat ist der Optimismus bei den Hessen nach dem 2:1-Sieg in Leverkusen groß, auch wenn danach ein ernüchterndes 1:1 gegen Hansa Rostock folgte. "Wir haben eine realistische Chance, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Auch für Hertha geht es um den Klassenerhalt", meinte Trainer Willi Reimann, der Spielmacher Andi Möller zu dessen Unverständnis wohl weiter auf der Bank schmoren lässt: "Er muss sich gedulden. Er ist einfach noch nicht so weit." Die voraussichtlichen Aufstellungen: Borussia Dortmund - 1. FC Köln Dortmund: Warmuz - Reuter, Demel, Wörns, Dede - Frings, Conceicao, Rosicky, Kehl - Koller, Ewerthon Köln: Wessels - Cullmann, Cichon, Sichone - Schröder, Kringe, Grujic, Lottner, Voigt - Podolski, Woronin Schiedsrichter: Koop (Lüttenmark) Hertha BSC Berlin - Eintracht Frankfurt Berlin: Fiedler - Friedrich, Van Burik, Simunic - Rehmer, Dardai, Fathi - Reina, Marcelinho, Nando - Bobic Frankfurt: Nikolov - Günther, Preuß, Hertzsch, Chris, Bürger - Cha, Schur, Skela, Kreuz - Amanatidis Schiedsrichter: Stark (Ergolding)