Alle Bundesliga-Artikel vom 01. Februar 2004
Überzeugende Neuzugänge

Hannover 96 schlägt den Hamburger SV 3:2 (2:1)Überzeugende Neuzugänge

Hannover (rpo). Nach gutem Start und dem Führungstreffer durch Sergej Barbarez ist der Hamburger SV bei Hannover 96 doch noch auf die Verliererstraße geraten. Ausschlag gebend war ein durch Bernd Hollerbach verursachter, umstrittener Handelfmeter und die die Treffsicherheit der Hannoveraner Neuzugänge.Hannover 96 wird so zum Albtraum für den Hamburger SV. Nach der 2:3 (1:2)-Niederlage im Nordderby bei den Niedersachsen können Trainer Klaus Toppmöller und sein HSV-Team die für die Rückrunde angekündigte Aufholjagd auf die Uefa-Cup-Plätze zunächst ad acta legen. Schon zum Bundesliga-Beginn hatten die 96er die Hanseaten mit einem 3:0-Erfolg in Hamburg geschockt und damit die miserable Hinserie eingeleitet. Nach der frühen Hamburger Führung durch Sergej Barbarez (7.) hatten Neboisa Krupnikovic durch einen Handelfmeter (12.), der amerikanische Neuzugang Clint Mathis (27.) und Rückkehrer Jaime (76. ) die gastgeber 3:1 in Front geschossen. Bernardo Romeo sorgte nur noch für Ergebniskosmetik (77.). Die Hamburger präsentierten sich in der Hannoveraner Baustelle über weite Strecken zwar als die spielstärkere Mannschaft, ließen aber vor dem Tor die nötige Durchschlagskraft vermissen. In der Abwehr offenbarten sie außerdem Unsicherheiten und leiteten die beiden ersten 96er-Treffer selbst ein. Hollerbach war bei seinem Handspiel allerdings von einem Gegenspieler bedrängt worden. Schiedsrichter Lutz Wagner zeigte erst nach Rücksprache mit seinem Assistenten auf den Punkt. Dem Treffer von Mathis ging ein grober Schnitzer von Marcel Maltritz voraus. Nach dem für 96 glücklichen Ausgleich übernahmen die "Roten" allerdings das Kommando in einer Partie, die bis dahin die Hamburger bestimmt hatten. So musste Torwart Stefan Wächter in der 17. Minute mit einer erstklassigen Parade gegen einen Schuss von Thomas Bradric retten. Auch nach der Pause hatte die Elf von Trainer Ralf Rangnick zunächst mehr von der Partie, Wächter zeichnete sich gegen Daniel Stendel und Krupnikovic aus. HSV-Coach Klaus Toppmöller, dessen Elf zuletzt sechs Spiele in Folge ungeschlagen geblieben war, setzte danach voll auf Offensive. Er wechselte Abwehrchef Nico-Jan Hoogma aus und brachte dafür Mittelstürmer Romeo. Außerdem sollte der offensivere Christian Rahn anstelle von Abwehr-Spezialist Bernd Hollerbach für Druck über die linke Seite sorgen. Einen ersten Warnschuss gab in der 57. Minute David Jarolim ab, dessen Schuss von Torwart Marc Ziegler allerdings erstklassig parierte wurde. Unter den Zuschauern im Stadion befand sich auch der ehemalige portugiesische Nationalspieler Abel Xavier, der noch am Abend einen Vertrag unterschreiben sollte. Der 31 Jahre alte Verteidiger mit dem charakteristischen blonden Bärtchen war zuletzt beim FC Liverpool tätig. "Sein Gehalt ist zwar nicht ganz billig, wir hoffen aber, dass wir eine Lösung finden", sagte 96-Sportchef Ricardo Moar dem TV-Sender Premiere in der Halbzeitpause. US-Nationalspieler Mathis, der aus dem Mittelfeld heraus immer wieder mit gefährlichen Anspielen gefiel, sowie der agile Brdaric gefielen bei den Gastgebern. Beim HSV zeichneten sich Mehdi Mahdavikia sowie Jarolim aus. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Ralf Rangnick (Hannover 96): "Die letzten zehn Minuten haben viel Nerven gekostet. Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, ist unser Sieg verdient. Endlich haben wir mal die Torchancen verwertet, die wir uns herausgespielt haben. Mit Clint Mathis haben wir mehr spielerisches Potenzial. Ein besseres Debüt konnte er sich bestimmt nicht vorstellen." Trainer Klaus Toppmöller (Hamburger SV): "Beide Mannschaften haben ein Riesenspiel gemacht. Wenn man dann durch zwei so dumme individuelle Fehler verliert, ist das unfassbar. Was soll man da als Trainer machen. So kann man kein Spiel gewinnen. Es ist sehr ärgerlich, wenn man sich gewissenhaft vorbereitet und dann ein Spiel so abgibt." STATISTIK ZUM SPIEL:Hannover: Ziegler - Cherundolo, Vinicius, Konstantinidis, Kleber - de Guzman, Krupnikovic (70. Zuraw) - Stendel, Mathis (82. Stefulj), Schröter (69. Jaime) - Brdaric Hamburg: Wächter - Wicky, Reinhardt, Hoogma (67. Romeo), Hollerbach (60. Rahn) - Mahdavikia, Maltritz, Jarolim (80. Meier), Beinlich - Takahara, Barbarez Schiedsrichter: Wagner (Kriftel) Tore: 0:1 Barbarez (7.), 1:1 Krupnikovic (12., Handelfmeter), 2:1 Mathis (27.), 3:1 Jaime (76.), 3:2 Romeo (77.) Zuschauer: 23.300 Beste Spieler: Brdaric, Mathis - Mahdavikia, Jarolim Gelbe Karten: Konstantinidis (4), Stendel (2), Vinicius (2) - Maltritz (3)

Fehlstart für Bayer

Roda Antar schießt den SC Freiburg zum SiegFehlstart für Bayer

Freiburg (rpo). Für einen behäbigen und wenig ehrgeizigen Auftritt haben die Spieler von Bayer Leverkusen in Freiburg die Quittung erhalten: Ein Glückstreffer von Roda Antar entschied das Spiel zugunsten der Breisgauer.Die Titelambitionen von Bayer Leverkusen haben damit gleich zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga einen Dämpfer erhalten. Die Rheinländer kassierten beim SC Freiburg eine 0:1 (0: 0)-Niederlage und haben durch die erste Auswärtsniederlage seit dem 23. August 2003 bereits sieben Punkte Rückstand auf Tabellenführer Werder Bremen. Dagegen feierten die Freiburger durch das entscheidende Tor des Libanesen Roda Antar (54.) ihren ersten Heimsieg über Bayer seit acht Jahren. Die 24.500 Zuschauer im Dreisamstadion sahen in der Anfangsphase eine feldüberlegene Gäste-Mannschaft. Das Team von Trainer Klaus Augenthaler kontrollierte die Begegnung und hatte nach knapp zehn Minuten die erste große Möglichkeit zur Führung. Der Bulgare Dimitar Berbatow traf allerdings aus kurzer Distanz nur den Pfosten (9.). Glück hatte in dieser Szene SC-Ersatztorwart Timo Reus, der den kurzfristig ausgefallenen Stammkeeper Richard Golz (Hüftverletzung) zum ersten Mal in dieser Saison ersetzen musste. Bayer unorganisiertNach einer Viertelstunde kamen die Gastgeber besser in die Partie. Doch obwohl sich die Freiburger immer größere Spielanteile erkämpften, wurde es vor dem Tor von Leverkusens Keeper Jörg Butt nur selten gefährlich. Dennoch war der Bayer-Elf in dieser Phase das Fehlen von Nationalspieler Carsten Ramelow (Mittelohrentzündung) anzumerken, denn das defensive Mittelfeld der Leverkusener wirkte doch sehr unorganisiert. In den letzten Minuten der ersten Hälfte war die Partie vollkommen ausgeglichen. Beide Mannschaften agierten offensiv und waren um die Führung bemüht. Doch beiden Teams fehlte die Entschlossenheit im Abschluss. Die beste Möglichkeit in dieser Phase vergab der Freiburger Zlatan Bajramovic, der einen Kopfball knapp verzog (41.). Überraschende FührungNach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel zunächst. Umso überraschender war die Führung der Freiburger durch die sehenswerte Direktabnahme Antars. Der lange verletzte Mittelfeldspieler schraubte damit seine Torquote in dieser Saison auf fünf Treffer in vier Spielen. Beste Spieler auf Seiten der Freiburger war der Georgier Alexander Iaschwili und Torschütze Antar. Bei den Gästen konnten in erster Linie Nationalspieler Jens Nowotny und der brasilianische Weltmeister Lucio überzeugen. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Volker Finke (SC Freiburg): "Insgesamt war die Leistung heute mannschaftlich in Ordnung. Aber wir haben vier bis fünf gute Konterchancen gehabt, daraus müssen wir einfach das 2:0 machen." Trainer Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Freiburg hat uns heute die ersten 30 Minuten viel Raum gelassen. Wir haben zwei gute Chancen vergeben und dann das Spiel aus der Hand gegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann wieder gefangen, aber durch eine Standardsituation ein dummes Tor gekriegt. Danach haben wir es versäumt, das Spiel noch umzudrehen." STATISTIK ZUM SPIEL:Freiburg: Reus - Kruppke, Konde, Diarra, Berner - Riether, Antar, Bajramovic (61. Müller) - Tanko (71. Cairo), Iaschwili, Sanou (88. Zeyer) Leverkusen: Butt - Balitsch, Lucio, Nowotny, Placente (77. Sahin) - Juan - Schneider, Bierofka (56. Franca), Babic - Ponte (70. Masmanidis) - Berbatow Schiedsrichter: Keßler (Höhenkrichen) Tor: 1:0 Antar (54.) Zuschauer: 24.500 Beste Spieler: Iaschwili, Antar - Nowotny, Lucio Gelbe Karte: Riether (4)