Alle Bundesliga-Artikel vom 01. August 2003
Bayern demonstrieren Überlegenheit

Bayern München - Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)Bayern demonstrieren Überlegenheit

München (rpo). Der deutsche Meister Bayern München hat gleich zum Saison-Auftakt eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis gestellt. Mit 3:1 schickten sie die Frankfurter nach Hause, der Aufsteiger wirkte stellenweise chancenlos. Die Münchner gewannen das Eröffnungsspiel der 41. Bundesliga-Saison gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt mit 3:1 (3:0), schonten sich in der zweiten Halbzeit allerdings deutlich. Vor 63.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion erzielten der überragende Ze Roberto (16.), Hasan Salihamidzic (20. ) und Claudio Pizarro (42.) die Tore für den deutschen Rekordmeister, der gegen die überforderten Frankfurter vor allem in der ersten Hälfte eine starke Vorstellung bot. Den Frankfurter Ehrentreffer erzielte Ervin Skela mit einem direkt verwandelten Freistoß (68.). Es war exakt 20.28 Uhr, als Werner Hackmann, Präsident des Ligaverbandes, den offiziellen Startschuss zur neuen Saison gab. Die Wünsche von Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge nach einer "spannenden und emotionsgeladenen" Spielzeit waren kaum verklungen, da legten die Gastgeber bereits los wie die Feuerwehr. Nachdem Neuzugang Tobias Rau, der sich gut in das bayrische Star-Ensemble einfügte, in der elften Minute noch knapp das Gehäuse verfehlte, hatte Eintracht-Keeper Oka Nikolov wenige Zeit später gegen einen präzisen Flachschuss von Ze Roberto keine Abwehrchance. Ze Roberto war in den letzten Wochen von den Bayern-Verantwortlichen noch hart kritisiert worden. Als Salihamidzic nur wenig später per Kopf nach Freistoßvorlage des besonders in der ersten Hälfte agilen Sebastian Deisler das 2:0 erzielte, war die Partie schon gelaufen. Im ersten Spielabschnitt konnte der Rekordmeister schalten und walten wie er wollte und führte die völlig überforderten Frankfurter phasenweise sogar vor. Der Lohn war das 3:0 kurz vor der Pause durch Pizarro nach einer mustergültigen Flanke des Ex-Wolfsburgers Rau. "Es ist die Frage, ob der FC Bayern zu stark, oder die Eintracht zu schwach ist. Wahrscheinlich beides. Aber es macht Spaß", lobte Präsident Franz Beckenbauer zur Pause sein Team. Nach dem Wechsel schalteten die Bayern im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurück, hatten aber immer noch genügend Möglichkeiten, das Ergebnis höher zu gestalten. Nachdem Rau (56.) und Ze Roberto (58.) scheiterten, fiel das 1:3 für die harmlosen Hessen. Beim Freistoß von Skela hatte Nationalkeeper Oliver Kahn keine Abwehrmöglichkeit. Der albanische Nationalspieler hatte bereits nach einer Stunde einen Freistoß ans Lattenkreuz gezirkelt. Nach dem Anschlusstreffer war das Team von Eintracht-Trainer Willi Reimann zumindest bemüht, das Spiel offener zu gestalten. Der FC Bayern, der insgesamt auf fünf Akteure verzichten musste, hatte in Ze Roberto, Pizarro und Deisler seine auffälligsten Akteure. Dabei war Deisler vor seinem neunten Punktspiel für die Münchner - erst dem dritten von Beginn an - von Beckenbauer noch hart kritisiert worden: "Er ist eben einer, der sich verkriecht und sich über seine Wehwehchen beklagt", hatte Beckenbauer bei Premiere gesagt. Bei der Eintracht, die immerhin das letzte Bundesligaspiel in München im November 2000 für sich entscheiden konnte (2:1), erreichte allenfalls Torschütze Skela Bundesligaformat. Stimmen:Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): "In der ersten Halbzeit sind wir hohes Tempo gegangen und haben keine Torchance für Frankfurt zugelassen. Wir hätten noch höher führen können. In der zweiten Hälfte war das Ziel, das Spiel zu kontrollieren. Durch Freistöße bekommt man immer mal ein Tor. Wir sind aber noch nicht so gefestigt in der Defensive, hatten zu viele Ballverluste und waren nervös. Die letzten 20 Minuten waren nicht gut. Deisler hat sich kontiunierlich gesteigert und ein sehr gutes Spiel gemacht." Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Als die Bayern in der zweiten Hälfte das Tempo rausgenommen haben, sind wir besser ins Spiel gekommen. Auch die Einwechslungen haben sich ausgezahlt. Unsere Freistöße waren gut, aber die Ecken waren schlecht." Uli Hoeneß: "Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein Wahnsinns-Tempo vorgelegt. Wenn das in der 2. Halbzeit so weiter gegangen wäre, hätte es ein Schützenfest gegeben. Auf dieses Spiel kann man aufbauen." Claudio Pizarro (Bayern München): "Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir eine gute Vorbereitung hatten. In der ersten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht, in der 2. Halbzeit mussten wir das Spiel nur kontrollieren." Michael Ballack (Bayern München): "In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, aber Frankfurt hat es uns auch leicht gemacht. Nach der Pause waren sie wesentlich stärker und bei uns haben die Kräfte nachgelassen. Es kommen noch wesentlich schwerere Spiele auf uns zu. Es war wichtig, das Auftaktspiel zu gewinnen." Statistik: München: Kahn - Salihamidzic (83. Sagnol), Kovac, Linke, Rau - Deisler, Hargreaves (83. Jeremies), Ballack, Ze Roberto (72. Scholl) - Elber, Pizarro Frankfurt: Nikolov - Puljiz, Cipi, Keller, Wiedener - Schur, Skela, Montero (77. Kreuz), Bürger (46. Dragusha) - Cha, Jones (46. Lexa) Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) Tore: 1:0 Ze Roberto (16.), 2:0 Salihamdzic (20.), 3:0 Pizarro (42.), 3:1 Skela (68.) Zuschauer: 63.000 Beste Spieler: Ze Roberto, Deisler, Pizarro - Skela Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Hargreaves - Schur, Keller

Derby-Inflation sorgt für Frust
Derby-Inflation sorgt für Frust

Bayern-Jagd wird am Abend eröffnetDerby-Inflation sorgt für Frust

Düsseldorf (rpo). Für Misstöne vor dem Bundesliga-Start sorgt die Ansetzung dreier Derbys am ersten Spieltag: Schalke gegen Dortmund, Hannover gegen Hamburg sowie Gladbach gegen Köln am Sonntag. Vom Eröffnungsspiel des Titelverteidigers Bayern München gegen Eintracht Frankfurt berichten wir heute abend im LIVE!-Ticker ab 20.30 Uhr. Die Fans hoffen auf einen Traumstart ihrer Lieblinge, doch für die Verantwortlichen von Schalke 04 und Borussia Dortmund ist das brisante Revier-Duell schon am 1. Spieltag der Fußball-Bundesliga eher ein Albtraum. "Einen solchen Knüller zum Beginn gibt es in keinem anderen Land", schimpfte BVB-Präsident Gerd Niebaum vor dem 122. Derby am Samstag (15.30 Uhr) in der Arena "AufSchalke": "Man wird sich wohl etwas dabei gedacht haben - was, das weiß ich allerdings nicht." Heynckes: "Wie Barcelona gegen Madrid"Auch die Club-Oberen des Rivalen sparen nicht mit Kritik an den Spielplan-Gestaltern. Schalkes Trainer Jupp Heynckes vergleicht die Partie mit dem Schlagerspiel der Primera Division, in der er lange tätig war: "Das ist wie FC Barcelona gegen Real Madrid. Das würde nie am 1. Spieltag in Spanien stattfinden, vielleicht am 7." Beide Teams könnten jetzt noch nicht in Bestform sein, worunter die Spielqualität womöglich leide. Gleichwohl zählt der 58-Jährige den BVB zu den "Top- Favoriten" im Kampf um den Titel: "Aber es besteht kein Zweifel, dass wir das Spiel am Samstag gewinnen wollen." Verzichten muss Heynckes auf die langzeitverletzten Jörg Böhme und Niels Oude Kamphuis sowie Marco van Hoogdalem und Emile Mpenza. Schlimmer traf es den Kollegen Matthias Sammer, der in seiner Trainer-Karriere noch nie gegen Schalke gewann. Ihn treibt die Sorge vor einem Fehlstart ausgerechnet in dem für die Fans wichtigsten Spiel des Jahres um: "Wir brauchen da doch nur mal unglücklich, vielleicht durch eine Fehlentscheidung, mit 0:1 verlieren. Dann ist bei denen alles bestens, und bei uns gibt es eine Riesenkatastrophe." Die Befürchtungen sind nachvollziehbar. Angesichts der Verletzungsprobleme - Torsten Frings, Evanilson und Christoph Metzelder fehlen - kam die lange Sperre für Sebastian Kehl mehr als ungelegen. Dazu gesellt sich die Unsicherheit, ob Neuzugang Flavio Conceicao schon Kraft für 90 Minuten hat und ob Torhüter Roman Weidenfeller nach dem Weggang von Jens Lehmann dem wachsenden Druck als Nummer 1 standhält. Wenig förderlich waren die öffentliche Kritik und die dicken Schlagzeilen in der "Bild" nach dem 2:4 im Liga-Pokal- Finale gegen den Hamburger SV ("Roman Fliegenfänger"). Kleine Sticheleien von Lehmann gegen seinen Nachfolger taten ihr übriges. "An seiner Stelle hätte ich nicht so die Konfrontation gesucht, sondern versucht, noch ein bisschen zu lernen", ließ Lehmann aus London süffisant verlauten. Sammer ist bemüht, erst gar keinen Zweifel an den Stärken des knapp 23-jährigen Keepers aufkommen zu lassen, um einem weiteren Verlust an Selbstvertrauen bei Weidenfeller keinen Vorschub zu leisten: "Er hat mein totales Vertrauen." Mit zwei weiteren Derbys (HSV - Hannover, Borussia Gladbach - 1. FC Köln) sowie der Partie des selbst ernannten Champions-League- Anwärters Hertha BSC gegen die UI-Cup-Versager von Werder Bremen ist auch an den anderen Schauplätzen Kribbeln beim Startschuss in die 41. Bundesliga-Saison angesagt. "Wir sind im Soll", sagte Coach Huub Stevens, und Dieter Hoeneß glaubt angesichts des neuen Sturm-Duos Wichniarek/Bobic an eine Leistungssteigerung: "Wir sind bereit." Das Mitwirken des angeschlagenen Marcelinho entscheidet sich kurzfristig. Während der 1. FC Kaiserslautern mit der Hypothek des Drei-Punkte- Abzugs wegen der Verstöße gegen Lizenzauflagen in das erste Heimspiel gegen 1860 München geht, erwarten die Aufsteiger Köln und SC Freiburg gleich ernsthafte Auswärtsprüfungen. "Seit Anfang der Woche steigt das Fieber", gestand Freiburgs Keeper Richard Golz vor der Partie bei der laut Trainer Volker Finke schwer einzuschätzenden Elf von Bayer Leverkusen. Vorfreude pur herrscht auch in der Dom-Stadt. Dennoch dämpfte FC-Coach Friedhelm Funkel die Erwartungen vor dem rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach, gegen die den Kölnern seit elf Jahren kein Sieg gelang: "Es ist doch klar, dass unser Ziel als Aufsteiger nur der Klassenverbleib sein kann." Unter dem Druck, die im Vorjahr gezeigten Top-Leistungen zu wiederholen, reist der "Trainer des Jahres", Felix Magath, mit seinem VfB Stuttgart an die Ostsee zu Hansa Rostock. Rechtzeitig hat sich die Personallage entspannt, so dass die Schwaben auf den ersten Streich hoffen. Gestärkt durch die UI-Cup-Erfolge geht der VfL Wolfsburg in das Duell mit dem VfL Bochum und setzt auf den teuersten Einkauf der Liga. Neun-Millionen-Euro-Mann Andres D'Alessandro soll die "Wölfe" in diesem Jahr in den UEFA-Cup führen. "Ein guter Start ist wichtig. Aber Bochum hat eine gute Truppe", sagte Trainer Jürgen Röber.

Lienen warnt, Lottner bleibt gelassen

Letztes rheinisches Derby am BökelbergLienen warnt, Lottner bleibt gelassen

Mönchengladbach (rpo). Während Fans wie Profis dem rheinischen Duell entgegenfiebern, bleibt Ewald Lienen gelassen. Immerhin führt das letzte Aufeinandertreffen zwischen Gladbach und Köln den 49-Jährigen auch zurück in seine Kölner Vergangenheit. 19 Monate nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln trifft der Coach von Borussia Mönchengladbach gleich zum Saisonauftakt am Sonntag (17.30 Uhr) auf seinen ehemaligen Club. Während Fans wie Profis dem Saison-Höhepunkt entgegenfiebern, bleibt der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer gelassen. "Die Fans haben die Möglichkeit völlig durchzudrehen, aber ich sehe das relativ emotionslos. Wir spielen gegen jeden Gegner zwei Mal, jetzt kommen halt die Kölner", meinte Lienen, der in seiner Kölner Amtszeit alle Höhen und Tiefen des Geschäfts durchlebte. Differenzen in ErinnerungVor allem die Differenzen mit FC-Kapitän Dirk Lottner bleiben in Erinnerung. Für den Kölner Spielmacher ist das allerdings Schnee von gestern. "Natürlich wollen wir gegen Gladbach gewinnen, aber nicht weil es gegen Lienen geht, sondern weil es für einen Kölner immer etwas besonderes ist, gegen Mönchengladbach zu gewinnen", so Lottner vor dem letzten Aufeinandertreffen am alt ehrwürdigen Bökelberg. Und gerade weil Kölner Siege gegen die "Fohlen" in der Bundesliga Seltenheitswert besitzen (18 in 68 Spielen), warnt Lienen vor zu großem Optimismus. "Der FC ist gezielt verstärkt worden, da können wir nicht einfach die sechs Punkte aus beiden Spielen einplanen", sagte der Borussen-Trainer. Außerdem sei der Derby-Charakter auch relativ zu sehen. "Es gibt eine Reihe von Spielern, die gar nicht wissen, was Mönchengladbach gegen Köln bedeutet", sagte Lienen. Einer weiß es ganz genau - und der freut sich besonders auf die Partie. Für Gladbachs Mittelstürmer Arie van Lent, der nach einem Kreuzbandriss im Sommer vergangenen Jahres allmählich wieder in Schwung kommt, sind Spiele gegen Köln meistens sehr erfolgreich verlaufen. "Wenn mich der Trainer in einem Spiel bringen muss, dann ja wohl in diesem", meinte der 32 Jahre alte Torjäger, der in den letzten vier Spielen gegen den FC sieben Treffer erzielte. Vor allem das bislang letzte Duell zwischen beiden Teams ist dem Gladbacher Sturmführer in bester Erinnerung. Mit einem Hattrick beim 4:0-Heimsieg beendete van Lent im Februar vergangenen Jahres seine Misserfolgsserie und die seines Clubs. Die Treffer erzielte der Profi damals mit seinen zunächst ausgemusterten und für eine Tombola gespendeten Fußballschuhe, die der Gewinner kurz vor dem Spiel an van Lent in der Hoffnung zurückgab, er möge nun seine Torflaute beenden. Ob van Lent am Sonntag von Beginn gegen die seit elf Jahren am Bökelberg sieglosen Kölner stürmt, bleibt noch offen. "Das Knie macht jedenfalls keine Probleme mehr", meinte der Stürmer, der sich mit dem ebenfalls wieder genesenen Joris van Hout, Neuzugang Vaclav Sverkos und Morten Skoubo um einen Platz in der Angriffsmitte streitet. Die Kölner präsentieren sich im 69. rheinischen Derby in völlig neuem Gewand: Trainer Friedhelm Funkel setzt zum Start mit Stefan Wessels, Mustafa Dogan, Jörg Heinrich, Sebastian Schindzielorz, Marius Ebbers und Andrej Woronin gleich auf sechs Neuzugänge in der Startformation.

Bayern: Gezänk wegen Vodafone

Liga-Sponsor beim Meister unerwünschtBayern: Gezänk wegen Vodafone

München (rpo). Vor dem heutigen Bundesliga-Start gegen Eintracht Frankfurt steht zwischen den Bayern und der DFL neuer Ärger ins Haus. Der Deutsche Meister lehnt Vodafone als Liga-Sponsor ab. Vom Bundesliga-Eröffnungsspiel berichten wir im LIVE!-Ticker ab 20.30 Uhr. Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge droht der Deutschen Fußball Liga (DFL) mit rechtlichen Schritten, sollte das Mobilfunk-Unternehmen Vodafone neuer Bundesliga-Namenssponsor werden. "Einen Liga-Sponsor Vodafone werden wir nicht akzeptieren. Das ist mit dem FC Bayern nicht zu machen. Wir haben das der DFL jetzt schriftlich mitgeteilt", erklärte der Bayern-Boss in der Münchner Tageszeitung tz: "Das werden wir mit Sicherheit mit allen juristischen Mitteln bekämpfen." Der Rekordmeister, der jährlich von der Deutschen Telekom rund 20 Millionen Euro erhält, sieht durch ein Vodafone-Engagement den eigenen Geldgeber beschädigt. "Es sind die Einzel-Interessen der Klubs, die zählen, und nicht die der DFL", stellte Rummenigge klar: "Wir sprechen ja nicht nur über die Telekom bei uns und dem TSV 1860, sondern auch über O2 bei Leverkusen oder Stuttgart mit Debitel. Darum kann es nicht sein, dass uns allen ein Sponsor Vodafone übergestülpt wird." Hitzfeld will Friedrich und Klose Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld hat sich unterdessen für eine Verpflichtung der Fußball-Nationalspieler Arne Friedrich und Miroslav Klose ausgesprochen. "Friedrich ist ein Hoffnungsträger im deutschen Fußball und hat ein großes Potenzial. Wenn sein Vertrag ausläuft, sind wir sicherlich sehr stark interessiert", sagte Hitzfeld in einem Interview der Zeitung "Die Welt" (Freitag-Ausgabe). Der zurzeit an einer Bauchmuskelverletzung leidende Verteidiger hat bei Hertha BSC noch einen Vertrag bis zum Sommer 2005. Bereits in knapp einem Jahr dürfte hingegen Miroslav Klose vom 1. FC Kaiserslautern laut Hitzfeld ein Angebot des deutschen Rekordmeisters erhalten und den Posten des dann wohl scheidenden Bundesliga-Torschützenkönigs Giovane Elber übernehmen. "Wenn uns ein Spieler verlässt, brauchen wir adäquaten Ersatz. Von daher wäre die Position für Klose offen", sagte Hitzfeld. Gleichzeitig sprach sich der Erfolgstrainer kurz vor dem Start in die 41. Bundesliga-Saison aber auch für eine Verlängerung des Engagements von Elber aus.

Weidenfeller: Phantom oder Fliegenfänger?
Weidenfeller: Phantom oder Fliegenfänger?

Bundesliga-Torhüter: Wessels Nummer eins in KölnWeidenfeller: Phantom oder Fliegenfänger?

Neuss (rpo). Vor dem heutigen Start in die Bundesliga ist bei mindestens fünf Erstligisten der Kampf um den Startplatz zwischen den Pfosten noch nicht entschieden. Besonders im Blickpunkt: Roman Weidenfeller, der in Dortmund schon heftig in die Kritik geriet.Die "Bild" fragt am Freitag: "Weidenfeller: Phantom oder Fliegenfänger?" Dahinter steckt eine Debatte, die sich beim BVB schnell zum handfesten Problem ausweiten könnte. Die Borussia vertraut nach dem Lehmann-Wechsel ganz auf Weidenfeller, der spätestens nach dem 2:4 im Ligapokal-Finale gegen den HSV immensen Druck verspürt und schon heftige Kritik einstecken musste."Panther vom Eisbachtal" Trainer Matthias Sammer stärkte dem "Panther vom Eisbachtal" allerdings demonstrativ den Rücken. Für ihn gebe es keine Torhüterdiskussion bei der Borussia. Ersatz beim BVB ist der weithin unbekannte Franzose Guillaume Warmuz, den Arsenal gemeinsam mit dem Lehmann-Scheck in Höhe von 3, 5 Millionen Euro zum BVB schickte.Von einem sicheren Arbeitsplatz, wie ihn Oliver Kahn bei Doublegewinner Bayern München hat, können anderen Torsteher nur träumen. Und ein Blick auf die Ersatzbank offenbart vor allem bei Titelanwärtern und Geheimfavoriten einen Hang zum Risiko. Die Reservekeeper des FC Bayern, von Borussia Dortmund, dem Hamburger SV und Schalke 04 haben eines gemeinsam: keine einzige Minute Spielpraxis in der Bundesliga. Sollte sich Oliver Kahn beim deutschen Meister verletzen, hat Trainer Ottmar Hitzfeld die Qual der Wahl zwischen Jan Schlösser (20) und Michael Rensing (19). Nicht nur Kahns erwiesene Extraklasse, sondern auch die mit Abstand unerfahrenste Konkurrenz beschert dem Vize-Weltmeister somit selbst bei Patzern am Fließband wohl die einzige Arbeitsplatzgarantie in der Liga. Nachfolger von Oliver Kahn?Allerdings bereitet Manager Uli Hoeneß, der mit seinen Einkäufen auf jeder anderen Position beim Rekordmeister für eine Zweitbesetzung von internationaler Klasse gesorgt hat, die "Boygroup" hinter Kahn keine Kopfschmerzen: "Rensing hat in der Regionalliga sehr gute Leistungen abgeliefert. Wir glauben, dass er der Nachfolger von Oliver Kahn werden kann." Die Bayern hatten den bisherigen Kahn-Stellvertreter Stefan Wessels an Aufsteiger 1. FC Köln abgegeben. Wessels konnte sich bei den "Geißböcken" auch erst drei Tage vor dem Ligastart sicher sein, dass er am Sonntag auf dem Mönchengladbacher Bökelberg zwischen den Pfosten des FC-Tores stehen wird. Am Donnerstag entschied sich Trainer Friedhelm Funkel für Wessels und gegen den dem bisherigen Stammkeeper Alexander Bade: "Das war eine unheimlich schwere Entscheidung, denn beide sind leistungsmäßig gleichauf." Unterdessen setzt der Hamburger SV voll und ganz auf die Gesundheit von Martin Pieckenhagen, um sich nicht auf "Nobody" Stefan Wächter verlassen zu müssen. Bei Schalke 04, wo Frank Rost scheinbar konkurrenzlos ist, kehrt Torwarttrainer Oliver Reck nur für die ersten beiden Saisonspiele auf die Ersatzbank zurück, weil Christofer Heimeroth den gesperrten Volkan Ünlü im Gehäuse der S04-Amateure vertreten muss. Ein Comeback für längere Zeit schließt Reck aus. Nachbessern nur bis 31. AugustIn allen Fällen ist ab dem 31. August, wenn die erste Transferperiode endet, ein Nachbessern unmöglich. Bis zur Winterpause dürfen die Klubs auch bei möglichen schweren Verletzungen ihrer Keeper allenfalls derzeit arbeitslosen Ersatz verpflichten. Völlig offen ist das Duell um den Startplatz zwischen den Pfosten auch bei Werder Bremen, wo Andreas Reinke zurzeit wohl bessere Karten hat als Pascal Borel, der bei der 0:4-Niederlage der Hanseaten im UI-Cup beim österreichischen SV Pasching zwischen den Pfosten stand. Bei Eintracht Frankfurt hat sich Oka Nikolov vorerst gegen Markus Pröll durchgesetzt, und bei 1860 München sprach Trainer Falko Götz nach dem Wechsel von Simon Jentzsch zum VfL Wolfsburg Michael Hofmann das Vertrauen aus. Der langjährige Ersatz-Keeper der "Löwen" stach damit zumindest vorerst Andre Lenz (zuletzt Energie Cottbus) aus. Bei Hannover 96 entschied sich Ralf Rangnick erst am Mittwoch für Gerhard Tremmel und gegen Neuzugang Marc Ziegler. Ein alter Bekannter kehrt derweil mit Aufsteiger SC Freiburg in die Bundesliga zurück. Richard Golz, neben Kahn und Jörg Stiel (Borussia Mönchengladbach) einziger Torwart mit Kapitänsbinde am Arm, hat bereits 398 Bundesligaspiele bestritten. Oliver Kahn (403 Einsätze) wird damit wohl auch in der kommenden Spielzeit der Schlussmann mit den meisten Einsätzen bleiben - es sei denn, Michael Rensing oder Jan Schlösser müssen ran.