Bayern München - Eintracht Frankfurt 3:1 (3:0)Bayern demonstrieren Überlegenheit
München (rpo). Der deutsche Meister Bayern München hat gleich zum Saison-Auftakt eindrucksvoll seine Klasse unter Beweis gestellt. Mit 3:1 schickten sie die Frankfurter nach Hause, der Aufsteiger wirkte stellenweise chancenlos. Die Münchner gewannen das Eröffnungsspiel der 41. Bundesliga-Saison gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt mit 3:1 (3:0), schonten sich in der zweiten Halbzeit allerdings deutlich. Vor 63.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion erzielten der überragende Ze Roberto (16.), Hasan Salihamidzic (20. ) und Claudio Pizarro (42.) die Tore für den deutschen Rekordmeister, der gegen die überforderten Frankfurter vor allem in der ersten Hälfte eine starke Vorstellung bot. Den Frankfurter Ehrentreffer erzielte Ervin Skela mit einem direkt verwandelten Freistoß (68.). Es war exakt 20.28 Uhr, als Werner Hackmann, Präsident des Ligaverbandes, den offiziellen Startschuss zur neuen Saison gab. Die Wünsche von Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge nach einer "spannenden und emotionsgeladenen" Spielzeit waren kaum verklungen, da legten die Gastgeber bereits los wie die Feuerwehr. Nachdem Neuzugang Tobias Rau, der sich gut in das bayrische Star-Ensemble einfügte, in der elften Minute noch knapp das Gehäuse verfehlte, hatte Eintracht-Keeper Oka Nikolov wenige Zeit später gegen einen präzisen Flachschuss von Ze Roberto keine Abwehrchance. Ze Roberto war in den letzten Wochen von den Bayern-Verantwortlichen noch hart kritisiert worden. Als Salihamidzic nur wenig später per Kopf nach Freistoßvorlage des besonders in der ersten Hälfte agilen Sebastian Deisler das 2:0 erzielte, war die Partie schon gelaufen. Im ersten Spielabschnitt konnte der Rekordmeister schalten und walten wie er wollte und führte die völlig überforderten Frankfurter phasenweise sogar vor. Der Lohn war das 3:0 kurz vor der Pause durch Pizarro nach einer mustergültigen Flanke des Ex-Wolfsburgers Rau. "Es ist die Frage, ob der FC Bayern zu stark, oder die Eintracht zu schwach ist. Wahrscheinlich beides. Aber es macht Spaß", lobte Präsident Franz Beckenbauer zur Pause sein Team. Nach dem Wechsel schalteten die Bayern im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurück, hatten aber immer noch genügend Möglichkeiten, das Ergebnis höher zu gestalten. Nachdem Rau (56.) und Ze Roberto (58.) scheiterten, fiel das 1:3 für die harmlosen Hessen. Beim Freistoß von Skela hatte Nationalkeeper Oliver Kahn keine Abwehrmöglichkeit. Der albanische Nationalspieler hatte bereits nach einer Stunde einen Freistoß ans Lattenkreuz gezirkelt. Nach dem Anschlusstreffer war das Team von Eintracht-Trainer Willi Reimann zumindest bemüht, das Spiel offener zu gestalten. Der FC Bayern, der insgesamt auf fünf Akteure verzichten musste, hatte in Ze Roberto, Pizarro und Deisler seine auffälligsten Akteure. Dabei war Deisler vor seinem neunten Punktspiel für die Münchner - erst dem dritten von Beginn an - von Beckenbauer noch hart kritisiert worden: "Er ist eben einer, der sich verkriecht und sich über seine Wehwehchen beklagt", hatte Beckenbauer bei Premiere gesagt. Bei der Eintracht, die immerhin das letzte Bundesligaspiel in München im November 2000 für sich entscheiden konnte (2:1), erreichte allenfalls Torschütze Skela Bundesligaformat. Stimmen:Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): "In der ersten Halbzeit sind wir hohes Tempo gegangen und haben keine Torchance für Frankfurt zugelassen. Wir hätten noch höher führen können. In der zweiten Hälfte war das Ziel, das Spiel zu kontrollieren. Durch Freistöße bekommt man immer mal ein Tor. Wir sind aber noch nicht so gefestigt in der Defensive, hatten zu viele Ballverluste und waren nervös. Die letzten 20 Minuten waren nicht gut. Deisler hat sich kontiunierlich gesteigert und ein sehr gutes Spiel gemacht." Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Als die Bayern in der zweiten Hälfte das Tempo rausgenommen haben, sind wir besser ins Spiel gekommen. Auch die Einwechslungen haben sich ausgezahlt. Unsere Freistöße waren gut, aber die Ecken waren schlecht." Uli Hoeneß: "Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein Wahnsinns-Tempo vorgelegt. Wenn das in der 2. Halbzeit so weiter gegangen wäre, hätte es ein Schützenfest gegeben. Auf dieses Spiel kann man aufbauen." Claudio Pizarro (Bayern München): "Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir eine gute Vorbereitung hatten. In der ersten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht, in der 2. Halbzeit mussten wir das Spiel nur kontrollieren." Michael Ballack (Bayern München): "In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, aber Frankfurt hat es uns auch leicht gemacht. Nach der Pause waren sie wesentlich stärker und bei uns haben die Kräfte nachgelassen. Es kommen noch wesentlich schwerere Spiele auf uns zu. Es war wichtig, das Auftaktspiel zu gewinnen." Statistik: München: Kahn - Salihamidzic (83. Sagnol), Kovac, Linke, Rau - Deisler, Hargreaves (83. Jeremies), Ballack, Ze Roberto (72. Scholl) - Elber, Pizarro Frankfurt: Nikolov - Puljiz, Cipi, Keller, Wiedener - Schur, Skela, Montero (77. Kreuz), Bürger (46. Dragusha) - Cha, Jones (46. Lexa) Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) Tore: 1:0 Ze Roberto (16.), 2:0 Salihamdzic (20.), 3:0 Pizarro (42.), 3:1 Skela (68.) Zuschauer: 63.000 Beste Spieler: Ze Roberto, Deisler, Pizarro - Skela Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Hargreaves - Schur, Keller