Nach sieben Spielen in 22 Tagen "Anschlag auf den Körper" — Pause für den FCB

Düsseldorf (RPO). Beim FC Bayern München herrscht zwei Tage absolute Ruhe. Trainer Louis van Gaal hat seinem Team nach sieben Spielen in 22 Tagen trainingsfrei gegeben. Die Spieler des Rekordmeisters sollen für den Saisonendspurt neue Kraft tanken.

Hier trifft Robben Schalke ins Herz
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"Das ist schon ein Anschlag auf den Körper, wenn man so viele Spiele hat. Aber wir haben die Wochen gut überstanden. Wir sind noch zu allem fähig", analysiert Kapitän Mark van Bommel nach dem 1:1 in Leverkusen die Situation bei den Münchenern, die immer noch auf allen drei Hochzeiten - Meisterschaft, Pokal und Champions League - tanzen.

Wochen der Wahrheit überstanden

Von den Wochen der Wahrheit war von dem Hammer-Programm mit sieben Spielen in knapp drei Wochen die Rede — und die Bayern haben es mit Bravour gemeistert, auch wenn der Meistertitel noch längst nicht sicher ist. Die nackten Ergebnisse — drei Siege, ein Remis und drei Niederlagen — klingen zwar nicht eindrucksvoll, aber der FC Bayern hat damit den Grundstein für ein Happy End am Saisonende gelegt.

Die Wochen der Wahrheit beginnen für die Elf von der Säbener Straße mit einem Dämpfer im Titelkampf: 1:2 in Frankfurt, die Führung kurz vor Schluss verspielt — es sieht wahrlich nicht nach bayerischen Festspielwochen aus. Es folgt jedoch postwendend der Finaleinzug im Pokal auf Schalke. Arjen Robben beschert den Bayern mit seinem jüngst zum "Tor des Monats" gewählten Treffer in der Verlängerung die Reise nach Berlin. Nur drei Tage später jedoch sucht die Bayern in der Liga der nächste Rückschlag heim: 1:2 gegen Stuttgart — die Gedanken schon in der Champions League, ist die Tabellenführung nach dem 28. Spieltag erst einmal futsch.

Doch dann kommt Manchester United nach München. Die Allianz Arena platzt aus allen Nähten und nachdem Ivica Olic in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer gegen den englischen Favoriten markiert, wackelt das an Champions-League-Tagen rot erleuchtete Schlauchboot gewaltig. Ein Tor mit Symbolcharakter, ein Treffer, der Hoffnungen für das Rückspiel weckt, aber eben auch für die Meisterschaft. Denn die Spieler wissen nun, dass nichts unmöglich ist.

Dann wieder Schalke, diesmal in der Meisterschaft. Eine weitere Niederlage und der Titel ginge wohl an die königsblauen Gelsenkirchener. Doch die Bayern haben eine Antwort parat: Durch den 2:1-Sieg in 50-minütiger Unterzahl nach Hamit Altintops Platzverweis springt der FC Bayern wieder an die Tabellenspitze. Vier Tage später kommt das Team in Manchester nach 0:3-Rückstand wieder zurück, zieht durch die 2:3-Niederlage ins Halbfinale der "Königsklasse" ein.

Stressiger Endspurt

Durch das 1:1 in Leverkusen am Samstag — und der 2:4-Pleite der Schalker in Hannover — bauen die Münchener ihren Vorsprung in der Tabelle auf zwei Zähler aus. Der Ausgleichstreffer von Arturo Vidal verhindert zwar eine Vorentscheidung im Titelrennen, wirft die Bayern aber nicht um. Zurücklehnen kann sich der FCB nicht, aber Kräfte bündeln für den Endspurt. Und auch der hat es in sich.

Zwar droht den Bayern kein neuerlicher "Anschlag auf den Körper", doch im Idealfall warten in den verbleibenden sechs Wochen noch acht Partien in drei Wettbewerben auf die müden Münchener.

In der Liga treffen in Hannover, Bochum, Mönchengladbach und Berlin nur noch Gegner aus der unteren Tabellenhälfte auf die Bayern, im Pokalfinale tritt der Rekordsieger gegen Bremen an und in der Champions League kommt es zum Showdown gegen Olympique Lyon. Und wenn alles perfekt läuft, steht für die Bayern noch das Champions-League-Finale in Madrid gegen den FC Barcelona oder Inter Mailand auf dem Programm. Angesichts dieses Programms kommen den Spielern zwei trainingsfreie Tage gerade recht.

(can)
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